Gibt der Anwender bei der Konfiguration das WLAN-Passwort ein, damit er das Türschloss auch aus der Entfernung steuern kann, kann dieses Passwort von Dritten einfach mitgelesen und entschlüsselt werden.
Smarte Türschlösser sind unter anderem durch die Online-Vermietung von Wohnungen populär geworden, da sie dem Vermieter ermöglichen, den Mietern auf Zeit Zugang zu geben, ohne sie zu treffen oder physische Schlüssel zu hinterlegen.
Bitdefender-Forscher hatten dem Hersteller bereits im Dezember 2019 die Schwachstelle gemeldet. Der Hersteller bestätigte sie und plante ursprünglich zusammen mit Bitdefender eine Veröffentlichung Anfang Juni 2020. Nachdem August sich auf weitere Nachfragen von Bitdefender im Juni und Juli nicht mehr geäußert hat, hat sich Bitdefender nun entschlossen, die ungepatchte Sicherheitslücke nun nach fast acht Monaten unter CVE-2019-17098 zu veröffentlichen, um Anwender zu informieren. Eine vergleichbare Schwachstelle entdeckte Bitdefender kürzlich beim Angebot Ring Video Doorbell Pro.
Der erfolgreiche Diebstahl eines WLAN-Passwortes bietet Angreifern weitgehende Möglichkeiten: Sie können zum Beispiel auf Netzwerk-Speicher zugreifen, mitlesen, was die Anwender drucken, Passwörter für Online-Dienste stehlen und persönliche Informationen für weiteren Betrug nutzen.
Bevor sie einem neuen Gerät Netzwerkzugang geben, sollten Anwender recherchieren, wer der Hersteller ist, wie oft er Sicherheitspatches und Updates veröffentlicht und ob man die Sicherheitseinstellungen des Geräts verwalten kann. Zur Sicherheits-Checkliste gehört: Das Ändern von Standardpassworten, das Sperren der Portweiterleitung im Router, und die Deaktivierung potenziell gefährlicher Protokolle in Routern, wie UPnP (Universal Plug and Play). Bitdefender empfiehlt zudem, eine Sicherheitslösung einzusetzen, die IoT-Geräte vor Online-Angreifern schützen kann, um Daten sicher und vertraulich zu halten.
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