Die Nutzer von Online-Banking achten zunehmend auf Sicherheit. Wichtigen Empfehlungen für zusätzlichen Schutz folgt aber dennoch nur eine Minderheit.
So geben 8 von 10 Online-Banking-Nutzer (79 Prozent) an darauf zu achten, dass kein Dritter während der Bankgeschäfte auf ihren Bildschirm schaut. Vor einem Jahr waren es erst 72 Prozent. Und immerhin 44 Prozent sorgen dafür, dass auf den Geräten, die sie für Online-Banking nutzen, immer die neueste Betriebssystem-Version und aktuelle Schutzsoftware wie Virenscanner installiert sind (Vorjahr: 37 Prozent). Leicht von 40 auf 42 Prozent gestiegen ist auch der Anteil derjenigen, die regelmäßig Passwörter und PINs für das Online-Banking ändern. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 1.004 Personen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, darunter 735 Online-Banking-Nutzer. „Die Banken haben technische Schutzvorkehrungen getroffen, die Online-Banking mindestens so sicher machen wie klassische Bankgeschäfte. Nutzer sollten aber die gängigen Sicherheitsregeln beachten, damit nicht zum Beispiel Dritte Zugangsdaten ausspähen können“, sagt Kevin Hackl, Banking-Experte beim Digitalverband Bitkom.
So nutzen unverändert 41 Prozent Online-Banking auch auf fremden Geräten, etwa auf der Arbeit oder bei Freunden. Der Anteil der Online-Banking-Nutzer, die ihre Online-Bankgeschäfte über öffentliches WLAN etwa in Restaurants oder Flughäfen erledigt haben, ist hingegen von 49 Prozent im Vorjahr auf aktuell 41 Prozent zurückgegangen. „Wichtig beim Online-Banking ist, dass man den genutzten Geräten vertraut. Wenn auf einem Gerät zum Beispiel ein sogenannter Keylogger installiert ist, der jeden Tastendruck aufzeichnet, können Kriminelle sich zumindest die Zugangsdaten zum Konto beschaffen, auch wenn sie so noch keine Transaktionen durchführen können“, so Hackl. „Die Online-Verbindung wird heute bei allen Anbietern sicher und verschlüsselt aufgebaut. Wer aber in öffentlichen Netzen ganz sicher gehen will, der sollte auf eine VPN-Verbindung zurückgreifen. Entsprechende Angebote gibt es inzwischen auch sehr preisgünstig oder sogar kostenlos für Privatnutzer.“
Angestiegen ist der Anteil der Online-Banking-Nutzer, die schon einmal ihre Zugangsdaten an Dritte weitergegeben haben, etwa an Freunde oder Familienmitglieder. Geben dies aktuell 24 Prozent an waren es ein Jahr zuvor erst 19 Prozent. Hackl: „Sollte eine Weitergabe der Zugangsdaten in Ausnahmefällen unerlässlich sein, sollte man diese danach auf jeden Fall wieder ändern. Und wie bei jedem Passwort gilt: Man sollte nie dieselben Passwörter oder PINs für verschiedene Angebote nutzen, weil Kriminelle sich so auf einen Schlag Zugang zu mehreren Diensten verschaffen können.“
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 735 Online-Banking-Nutzer. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete „Inwieweit treffen die folgenden Aussagen auf Ihr persönliches Nutzungsverhalten beim Online-Banking zu oder nicht zu?“
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