Keine andere Plattform findet so großen Anklang bei der Generation Z wie TikTok. Deutschlandweit zählt das Netzwerk 19 Millionen Nutzerinnen und Nutzer, die tagtäglich auf der Plattform Videos schauen, teilen und kommentieren.
Dabei entsteht ein enormer Datenabgleich des chinesischen Unternehmens, der von vielen Experten und Expertinnen misstrauisch beäugt wird. Aktuelle Schlagzeilen des TikTok-Verbots für Bundesbehörden in den USA verstärken den Verdacht. Doch wie sicher ist der Datenschutz auf TikTok wirklich und was denkt die Social-Media-Generation Z dazu?
IONOS hat die Netzwerke YouTube, Instagram, Snapchat, TikTok und Meta (WhatsApp) ausgewählt und die AGB auf besonders überraschende oder starke Eingriffe in die Privatsphäre untersucht. Um ein Stimmungsbild einzufangen, wurden 2.500 Personen der Altersgruppe 18-25 Jahre exemplarisch für die Generation Z im Januar 2023 mit diesen Erkenntnissen konfrontiert und zum Thema Datenschutz auf Social Media befragt.
TikTok sammelt Standort ohne Einwilligung – Mehrheit der Gen Z protestiert
Die Social-Media-Plattform TikTok ist für die Gen Z wichtiger Bestandteil der alltäglichen Kommunikation. Nichtsdestotrotz scheinen die meisten Angehörigen der Generation mit den AGB der Plattform nicht einverstanden zu sein: Knapp die Hälfte der Teilnehmenden finden das Sammeln des Standorts von TikTok trotz einer Deaktivierung der Dienste nicht in Ordnung. Davon wussten 26 % der Befragten nicht über die Standort-Ortung Bescheid. Sind die Einwände der Expertenstimmen gegenüber der Plattform berechtigt? Ein weiteres Ergebnis überrascht: Die Nutzerzahlen des Netzwerkes! Obwohl TikTok sich weltweit rasant steigender Nutzerzahlen erfreut, nutzen laut Umfrage lediglich 71 % die Plattform. Damit hat das Netzwerk die geringsten Nutzerzahlen der untersuchten Plattformen. Entweder findet das Medienimperium eher Anklang in der jüngeren Generation Z unter 18 Jahren, die aus technischen Gründen nicht befragt wurden. Oder die Sorge um Sicherheitslücken hinsichtlich persönlicher Daten auf TikTok verschärft sich.
Alles beim Alten? 9 von 10 Befragten behalten Nutzerverhalten bei
Die Generation Z gilt in vielen Punkten als reflektiert und aufgeklärt. Dennoch verschließt die Mehrheit der Generation Z die Augen vor Datenschutz und möchte ihr Nutzerverhalten auf TikTok und weiteren Social Media- Netzwerken nur vielleicht oder gar nicht ändern. Und das, obwohl die meisten Befragten die ausgewählten Fakten der sozialen Netzwerke als Eingriff in die Privatsphäre empfanden. Trotz des Bewusstwerdens teils deutlicher Eingriffe in die privat geglaubten Daten nehmen sich nur ein Drittel der Befragten das Thema Schutz der persönlichen Daten zu Herzen und planen, ihr Verhalten zu ändern oder es schon angepasst zu haben. Die Angst, etwas auf den Plattformen zu verpassen scheint dem Schutz der eigenen Daten zu überwiegen. Insbesondere die weiblichen Teilnehmerinnen zeigen sich beim Thema Datenschutz desinteressiert: Zwei Drittel der Frauen lesen sich die AGB bei Erstellen eines Kontos auf den sozialen Netzwerken nie durch. Bei den Männern haben etwas mehr als die Hälfte geringes Interesse an den AGB auf Social Media. Lediglich jeder 10. Setzt sich mit seinem digitalen Fußabdruck auseinander und liest die AGB durch.
Lesedauer der AGB: Bei Snapchat braucht es den längsten Atem
Ist ein möglicher Grund der Lesefaulheit die Länge der AGB? User und Userinnen der Plattform Snapchat könnten von der AGB-Länge des Netzwerkes abgeschreckt werden: Ganze 41 Minuten bräuchte es, um sich die Datenschutzrichtlinien der Plattform durchzulesen. Auch TikTok erklärt ausführlich auf 16 Seiten den Umgang mit Nutzerdaten. Zwar erscheint die Seitenanzahl der Plattformen zuerst recht lang und umfangreich. Nichtsdestotrotz können die AGB von TikTok, YouTube und WhatsApp in unter 20 Minuten durchgelesen werden. Foto-Plattform Instagram hält es noch kürzer und klärt die Nutzer und Nutzerinnen in nur 14 Minuten über den Datenschutz auf.
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