World-Backup-Day

Schlechte Aprilscherze gibt es bereits genug – sichern Sie Ihre Daten!

Das gute alte Band – ein Evergreen

„Obwohl die Sicherung in der Cloud Vorteile hat, greifen viele Unternehmen stattdessen auf die herkömmliche Bandsicherung zurück“, so Peter Donnelly, Director of Products, ATTO Technology. Er hebt gleich mehrere Vorteile hervor: „Langfristige Kostenkontrolle, Datenschutz und Datensicherheit, Prozesssicherheit und Prozesskontrolle sowie in einigen Fällen regulatorische Erwägungen.“ Fred Lherault stimmt zu: „Die On-Premise Sicherung bietet unbestreitbare Vorteile. Ein positives Element ist die Datensouveränität. Unternehmen wissen genau, wo sich ihre Daten befinden. So kann das Compliance- und Regulierungsrisiko gesenkt werden.“ 

Ransomware – die Schattenpandemie

Der rasante Anstieg der Cloud-Nutzung in Verbindung mit einer stärker verteilten Belegschaft hat sich auf die Cybersicherheit ausgewirkt, der sich die traditionellen Backup-Anbieter zuwenden. „Der traditionelle Ansatz der Unternehmenssicherheit ist überholt“, so Aron Brand, Chief Technology Officer, CTERA. „Die Cyberkriminalität verursacht weltweit einen geschätzten Schaden von sechs Billionen US-Dollar pro Jahr. Als ob eine Pandemie nicht schon genug Herausforderung darstellen würde, scheint parallel eine weitere Pandemie aufgetaucht zu sein. Letztere heißt Ransomware.“ Da die Mitarbeiter außerhalb der „Burgmauern“ arbeiten, sind die Unternehmen plötzlich anfälliger. „Das neue Remote-Modell scheint die Angriffsfläche zu vergrößern, was die Aufrechterhaltung von Cybersicherheitsrichtlinien zu einer echten Herausforderung macht“, so Veniamin Simonov, NAKIVO.

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Stichwort Datenresilienz

Eric Polet, Product Marketing Manager, Spectra Logic, sieht das ähnlich: „Die Ausdehnung unserer Datensphäre und das zunehmende Risiko von Cyberangriffen haben neue Schwachstellen in Unternehmen aufgedeckt und zwingen vielfach dazu, Datenschutzstrategien zu überdenken. Das Erreichen eines möglichst sicheren Datenschutzes in der heutigen Zeit erfordert einen taktischen Wechsel, der sich nicht nur auf den reinen Datenschutz konzentriert, sondern auch auf die Fähigkeit eines Unternehmens, ‚datenresilient‘ zu sein. Letzteres bezieht sich auf die Fähigkeit, Daten nach einer Gefährdung wiederherzustellen, und zwar durch die intelligente Nutzung von Cloud-, Band- und/oder Festplattenspeichern, die von einer Software zum Management des Datenlebenszyklus verwaltet werden. 

Auch HPC-Anwender müssen auf der Hut sein

Curtis Anderson, Senior Software Architect, Panasas, geht auf Cyberattacken in HPC-Umgebungen (High Performance Computing-Umgebungen) ein. „In der Vergangenheit hatten sich HPC-Anwender keine Sorgen um die Sicherheit gemacht, solange ihre Systeme vom Unternehmens-LAN und dem Internet getrennt waren. Dies bedeutete, dass sie den mit Sicherheitslösungen verbundenen Aufwand vermeiden und so viel Leistung wie möglich in ihre HPC-Installationen stecken konnten. Dies ist jedoch aufgrund von zwei wichtigen Trends nicht mehr der Fall. Erstens müssen Unternehmen mit der Ausweitung der HPC-Anwendungsfälle auf die Bereiche Fertigung, Big Data Analytics, KI und ML ihre HPC-Appliances in den Rest ihrer Infrastrukturen integrieren. Zweitens sind Hacker auf der Suche nach weiteren, datenreichen Zielen. HPC-Umgebungen sind oft von nationaler Bedeutung. Tatsächlich fand das US-Energieministerium Beweise dafür, dass Hacker im Dezember 2020 in die National Nuclear Security Administration eingedrungen waren.“

Vor diesem Hintergrund erweitern die Anbieter von Datensicherungen die Reichweite ihrer Produkte, indem sie Cybersecurity-Funktionen einbauen, um die herkömmlichen Datensicherungsangebote zu ergänzen. Roy Illsley, Omdia: „Die Notwendigkeit, Schutz vor Ransomware zu bieten, hat dazu geführt, dass Backup und Sicherheit besser aufeinander abgestimmt sind und stärker nachgefragt werden.“

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Besteht also in dieser Ära der Cloud-Nutzung immer noch Bedarf an Backup-Lösungen On-Prem? „Datensicherungen bleiben eine Schlüsselkomponente in einem soliden Datenschutzplan und sind in unserer datengesteuerten Welt eine Notwendigkeit“, so Eric Polet, Spectra Logic. „Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Ransomware sind Backups von Betriebsdaten noch wichtiger, da sie vor Datenverlusten schützen und Unternehmen die Möglichkeit bieten, ein System schnell auf einen früheren Zustand zurückzusetzen. In der Vergangenheit umfassten die Backup-Technologien immer Hardware, wie etwa Bänder. Mit der Einführung der Cloud können die heutigen Backup-Technologien eine beliebige Kombination aus Cloud-Integration sowie Hardware und Software umfassen.“ 

Unveränderliche Backups im Blick

Peter Donnelly, ATTO Technology verweist auf die traditionelle On-Premise Backup-Lösung: „Abgesehen davon, dass es sich um eine kostengünstige Lösung handelt, liegt der Hauptvorteil von Bandlaufwerken in ihrer physischen Unveränderlichkeit. Die Daten auf einem Bandlaufwerk sind im Ruhezustand nicht physisch mit einem Netzwerk verbunden, wodurch ein ‚Air Gap‘ entsteht, der dafür sorgt, dass die Backup-Daten beispielsweise bei einem Ransomware-Angriff unangetastet bleiben.“ 

Diese Meinung teilt Paul Speciale, Chief Marketing Officer, Scality: „Der Schlüssel zu einer schnellen und einfachen Wiederherstellung sind unveränderliche Backups. Wir alle wissen, wie wichtig Backups sind, doch um den Bedrohungen zu begegnen, mit denen moderne Unternehmen heute konfrontiert werden, ist Unveränderlichkeit unerlässlich. Indem Daten unveränderlich gemacht werden, also unempfindlich gegen Löschung oder Veränderung wie bei der Offline-Bandspeicherung, sind sie auch vor böswilliger Verschlüsselung geschützt und im Falle eines Cyberangriffs sicher.“

Edge-Daten im Trend

Wohin entwickeln sich also die Backup-Technologien, und wie sieht die Zukunft für Backup-Anbieter aus? „Edge ist das nächste Schlachtfeld“, so Analyst Roy Illsley, Omdia. Betrachte man die jüngsten technologischen Innovationen, so zeige sich, dass die explosionsartige Zunahme sensorbasierter Technologien sowie künstlicher Intelligenz zu einer Nachfrage an Edge-Daten führe. „Die Datensicherung muss sich dorthin bewegen, wo sich auch die Daten hinbewegen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Daten zu schützen sowie die Relevanz der Daten für die Datensicherung zu begreifen.“ 

Krista Macomber, Evaluator Group, prognostiziert: „Wir werden einen anhaltenden Fokus auf den Schutz von Kubernetes- sowie Container-Umgebungen und von SaaS-Anwendungen erleben. Anbieter von Datensicherheitslösungen werden weiterhin in die Verfeinerung ihrer KI/ML-Funktionen mit Blick auf Ransomware-Resilienz investieren.“

Bei den Backup-Technologien und Backup-Lösungen sind weitere Innovationen zu erwarten. Poojan Kumar, Clumio, glaubt, dass es viel Potenzial für Cloud-basiertes Backup gibt: „Mit der Cloud können wir endlich Dienste anbieten, die auf Backup-Daten laufen, um Herausforderungen wie der Datenklassifizierung, dem maschinellen Lernen sowie Analysen gewachsen zu sein. Wir haben nur an der Oberfläche gekratzt.“ 

Veniamin Simonov, NAKIVO führt diese Idee weiter aus: „Verbesserte Automatisierung und KI-basierte Technologien werden bei der Erkennung und Verhinderung von Bedrohungen helfen.“

Datensicherung und Recovery – die letzte Verteidungslinie

Aron Brand, CTERA, fasst zusammen: „Um ehrlich zu sein, gefällt mir der Name World Backup Day nicht. Ich ziehe es vor, diesen Tag als World Disaster Recovery Day zu bezeichnen. Die Wahrheit ist, dass die meisten Unternehmen der Datensicherung viel zu viel Bedeutung beimessen und sich zu wenig Gedanken über ihren Wiederherstellungsprozess machen. Sie brauchen einen Plan, wie sie ihre Daten und Systeme im Falle einer Katastrophe wiederherstellen können. In der Tat ist heute der Tag, um Datenverluste zu verhindern. Oder besser gesagt, der Tag, an dem wir uns daran erinnern sollten, dies regelmäßig zu tun! 

Gründer und Geschäftsführer von HYCU, Simon Taylor, formuliert es so: „Am heutigen Welt-Backup-Tag werden wir daran erinnert, dass Datensicherung und Datenwiederherstellung sowie Datenschutz wichtiger sind denn je. Angesichts jüngster Ereignisse in der Ukraine sowie der zunehmenden Bedrohungen durch Cyberattacken und Ransomware haben Backup und Recovery höchste Priorität erreicht. Sie sind nicht mehr nur Bestandteile eines Technologiepuzzles oder zwei beliebige Kästchen auf einer Compliance-Liste. Sie bilden vielmehr eine wichtige letzte Verteidigungslinie für Unternehmen, Mitarbeiter sowie Familien.“

Federica

Monsone

Gründerin

A3 Communications

(Bildquelle: LinkedIn)
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