Laut eines neuen Reports der Cybersicherheitsexperten von Norton ist es wahrscheinlich, dass Nutzer:innen von Dating-Portalen und -Apps ihrem Match nachspionieren. So gibt mehr als die Hälfte der deutschen Befragten (52 Prozent), die online auf Partnersuche gehen, zu, potenzielle Partner:innen in sozialen Medien, über Suchmaschinen und in Berufsnetzwerken zu überprüfen. Manche geben sogar Geld für Background-Checks aus.
Wer online nach dem idealen Partner oder der idealen Partnerin sucht, möchte mehr über sein/ihr Match erfahren. So ergab die Online-Umfrage, die von The Harris Poll unter 1.000 deutschen Erwachsenen ab 18 Jahren durchgeführt wurde, dass fast ein Viertel (24 Prozent) der befragten Nutzer:
Die Befragung zeigt, dass ein Viertel der Befragten potenzielle Partner:innen per Namenssuche in Suchmaschinen (23 Prozent) überprüfen und fast jeder Sechste sieht sich die Profile des Matches in Berufsnetzwerken wie LinkedIn an (15 Prozent). Dieses
Viele Meisterdetektive
Interessanterweise kann all dies dazu führen, dass es niemals zu einem Treffen kommt. Knapp zwei Fünftel der befragten Nutzer:innen von Online-Dating-Websites oder -Apps (39 Prozent) haben eigenen Angaben zufolge schon einmal ein Match verworfen, nachdem ihre Recherche neue Informationen über die Person ans Licht brachte. Über ein Zehntel fand Fotos, die auf falsche Angaben im Dating-Profil hindeuteten (11 Prozent), und fast jede/jeder Zehnte stieß online auf Fotos, die er/sie verstörend fand (8 Prozent).
„Der Report zeigt, wie viel Fremde über uns herausfinden können – Fremde, die einfach nur durch einen Vorschlag auf einer Dating-App oder -Website auf uns stoßen“, so Sarah Uhlfelder, Senior Director of Strategic Partners EMEA bei NortonLifeLock. „Diese Services entwickeln sich ständig weiter und werden um neue Funktionen und Interaktionsmöglichkeiten ergänzt. Doch muss man sich auch im Klaren darüber sein, dass die Informationen, die man auf Dating-Profilen preisgibt, die eigene Privatsphäre gefährden können. Viele Nutzer:innen schrecken nicht davor zurück, alles zu durchforsten, was jemals online gestellt wurde. Es ist wichtig, persönliche Daten zu schützen. Da Personen, denen man als Match vorgeschlagen wird, oft mehr über einen in Erfahrung bringen, als einem bewusst ist.”
Es ist bekannt, dass es riskant ist, online zu viele Informationen preiszugeben. Trotzdem verwenden mehr als vier Fünftel der Befragten, die schon einmal im Internet auf Partnersuche gegangen sind, auf Dating-Portalen ihren echten Vor- und Nachnamen (81 Prozent) und gefährden damit ihre Online-Privatsphäre. Von den Befragten, die sich schon einmal mit einer Person verabredet haben, die sie online kennengelernt haben, informierten nur 7 Prozent Freunde oder Familienmitglieder vor dem Date über den verabredeten Treffpunkt.
Hier einige weitere Erkenntnisse aus der Studie:
- Auch wer nicht auf einer Dating-App oder Website registriert ist, kann überprüft werden. 6 Prozent der Studienteilnehmer:innen aus Deutschland geben zu, dass sie schon einmal auf Musikportalen nach dem Profil einer Person gesucht haben, in die sie verliebt waren. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Befragten zwischen 18 und 39 Jahren offenbarten ihrem Schwarm beim Scrollen durch alte Social-Media-Posts und -Fotos durch “Deep-Likes” versehentlich ihr Interesse.
- Menschen in einer festen Beziehung (oder frisch Getrennte) sollten dem Drang, den Partner zu stalken, widerstehen. Fast jede/jeder dritte Studienteilnehmer:in, der bzw. die schon einmal in einer Beziehung war, (31 Prozent) gibt zu, dass er/sie seinen/ihren aktuellen oder Ex-Partner oder Ex-Partnerin ohne dessen Wissen oder Einverständnis online ausspioniert hat, obwohl fast 80 Prozent der Befragten (79 Prozent) der Ansicht sind, dass dies der Beziehung schadet. Hier bestehen zwar andere Bedenken als bei Sicherheitsrisiken rund um Online-Dating, doch das Ergebnis zeigt, dass sich unter Erwachsenen bestimmte Verhaltensmuster in der digitalen Welt abzeichnen.
- Online-Stalking ist unter jüngeren, technisch versierten Nutzer:innen besonders weit verbreitet. So haben laut Studie fast zwei Drittel der Befragten der Generation Z aus allen 10 Ländern[1] (65 Prozent) schon einmal einen aktuellen Ex-Partner oder Ex-Partnerin im Internet ausspioniert. Damit tritt Online-Stalking, wie nicht anders zu erwarten, unter Nutzer:innen der jüngeren Generation, weitaus häufiger auf als bei älteren Anwender:innen (Millennials: 57 Prozent; Generation X: 29 Prozent; Baby-Boomer: 11 Prozent). Die erhöhte Bereitschaft, anderen online nachzustellen, lässt sich auch dadurch erklären, dass Digital Natives eher über die dafür nötigen technischen Kenntnisse verfügen.
Den vollständigen Norton Cyber Safety Insights Report 2022, der neben weiteren Informationen zu Online-Stalking-Trends auch neue Erkenntnisse zu allgemeinen Cybersecurity-Themen enthält, finden Sie hier.
Über die Studie
Der Bericht basiert auf einer Online-Umfrage von The Harris Poll im Auftrag von NortonLifeLock unter 10.003 Erwachsenen ab 18 Jahren, von denen 444 schon einmal eine Online-Dating-App oder -Website genutzt haben. Die Umfrage wurde vom 15. November bis 7. Dezember 2021 in Australien (n=1002), Brasilien (n=1000), Frankreich (n=1001), Deutschland (n=1000), Indien (n=1000), Italien (n=1000), Japan (n=1000), Neuseeland (n=1000), dem Vereinigten Königreich (n=1000) und den Vereinigten Staaten (n=1000) durchgeführt. Die Daten wurden teilweise nach Alter, Geschlecht, ethnischer/kultureller Herkunft, Region, Bildung, Familienstand, Haushaltsgröße und Haushaltseinkommen gewichtet, um einen repräsentativen Schnitt durch die Gesellschaft zu erhalten. Es kann kein theoretischer Stichprobenfehler berechnet werden.
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