Eine neue Studie von NordVPN ergab, dass 78 % der Deutschen sich Sorgen machen, dass jemand sie online trackt. 38 % glauben sogar, dass sie ständig getrackt werden. Die Experten sagen jedoch, dass die Menschen hierzulande sich selbst verfolgbar machen, indem sie alle möglichen Cookies akzeptieren, öffentliches WLAN und Geräte wie eine Smart-Watche benutzen – und das sind nur einige von vielen Möglichkeiten.
„Es sind nicht nur Cyberkriminelle, die an unseren Daten interessiert sind. Soziale Netzwerke, Internetanbieter, Webseiten und staatliche Einrichtungen sammeln regelmäßig persönliche Daten und verfolgen die Surfgewohnheiten von Nutzern – unter anderem für Marketingzwecke. Am häufigsten werden Cookies verwendet, um die digitalen Aktivitäten von Usern zu verfolgen“, erklärt Daniel Markuson, Experte für digitale Privatsphäre bei NordVPN.
65 % der Deutschen glauben, dass Cyberkriminelle sie tracken
Die große Mehrheit der Deutschen glaubt, dass vor allem Kriminelle (65 %) und Social-Media-Unternehmen wie Facebook (41 %) sie online verfolgen. Daher überrascht es auch nicht, dass die Menschen aus Deutschland überzeugt sind, dass Facebook (66 %), WhatsApp (45 %) und Instagram (31 %) die größte Menge an Daten ihrer Nutzer sammeln. Ironischerweise gehören alle drei zur selben Unternehmensgruppe. Hinzu kommt, dass mehr als die Hälfte der Deutschen (58 %) davon ausgeht, dass diese Apps mehr Informationen als nötig verlangen.
Die Menschen hierzulande machen sich außerdem Sorgen darüber, dass Marken oder Werbeagenturen (39 %), Informations- und Werbeplattformen wie Google (36 %) und die Regierung (26 %) ihre Online-Aktivitäten verfolgen.
Das Top-Angstthema: gehackte Bank- oder Finanzdaten
Die Umfrage ergab, dass die Deutschen am meisten Angst davor haben, dass jemand ihre Bank- oder Finanzdaten (58 %) sowie Passwörter (57 %) hackt. Sie machen sich zudem Sorgen, dass Hacker sich ihrer privaten E-Mails (28 %), persönlichen und intimen Fotos sowie Videos (18 %) und des Browserverlaufs (16 %) ermächtigen.
Obwohl die Deutschen sich Sorgen machen, dass jemand ihre Finanzdaten entwendet, speichert fast ein Drittel (28 %) ihre Bankdaten auf verschiedenen Geräten – was sehr riskant ist.
„Das manuelle Eingeben von Kreditkartendaten bei jedem neuen Online-Einkauf mag nicht gerade bequem erscheinen, aber es die sicherste Methode, die Daten vor Hackern zu schützen. Man kann dem Internet nicht vertrauen, deshalb sollte niemand leichtfertig seine Daten preisgeben“, sagt Daniel Markuson von NordVPN.
Wie werden wir getrackt?
Die Menschen hierzulande nutzen Smartphones den ganzen Tag, jeden Tag – für die Arbeit, in der Freizeit, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben oder um Lebensmittel zu bestellen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum 77 % der Deutschen glauben, dass ihr Mobiltelefon der beste Weg ist, sie zu tracken – gefolgt von Laptops oder Desktop-PCs (71 % bzw. 63 %) sowie Tablets (60 %). Bei vernetzten Haushaltsgeräten sieht das Ganze schon anders aus – hier empfinden es die Deutschen als eher unwahrscheinlich, dass jemand sie trackt.
Fast die Hälfte der Deutschen (43 %) hat das Gefühl, ihre Geräte würden sie ausspionieren. Wenn es um die Nutzung der Online-Daten der Menschen geht, glaubt die Mehrheit der Befragten, dass das zum Nutzen von gezielter Werbung (69 %) und zum Verkauf ihrer Daten an andere Unternehmen (65 %) geschieht. Während die meisten glauben, dass Cyberkriminelle die Menschen hierzulande am häufigsten verfolgen, gehen die Befragten auch davon aus, dass ihre Daten von den Kriminellen analysiert werden, um dann Identitätsdiebstahl zu begehen (49 %).
Die Studie ergab außerdem, dass 16 % der Befragten Cookies „immer“ akzeptieren und ganze 28 % tun dies, „wenn die Seite unverdächtig aussieht“ – nur 5 % akzeptieren sie „nie“.
„Cookies sind die Tracking-Methode schlechthin – sie können Daten von Browsern verfolgen und sammeln und diese Daten an den Webseitenbesitzer zurücksenden. Das heißt, wenn wir Cookies von Drittanbietern nicht ablehnen, kann die Webseite unsere Browsing-Daten einfach an Dritte verkaufen“, kommentiert Daniel Markuson von NordVPN.
Fragwürdiges Tauschgeschäft – Gratis-WLAN gegen persönliche Daten
Wenn jemand „kostenloses“ WLAN nutzt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Drittanbieter dieses verwaltet. Die Anbieter verlangen im Austausch für das Gratis-Internet häufig wertvolle Anmeldedaten wie E-Mail-Adressen, Social-Media-Profile und Telefonnummern.
„Bei der Datenerfassung gehen Hotspot-Anbieter häufig sogar noch einen Schritt weiter. Im Geheimen verfolgen sie nämlich den Aufenthaltsort von Millionen von Nutzern – selbst nachdem sie den Ort des Hotspots verlassen haben“, verrät Daniel Markuson, Experte für digitalen Privatsphäre bei NordVPN.
Während die Deutschen öffentliches WLAN nutzen, loggen sie sich häufig in ihre persönlichen E-Mails ein (39 %) und nutzen Social-Media-Kanäle mit einer automatischen Anmeldefunktion (31 %). Zudem nutzt ein großer Teil der Menschen öffentliches WLAN, um sich in unterschiedliche Konten einzuloggen (28 %) und um Waren bei einem Onlinehändler einzukaufen (24 %).
„Wir werden immer auf die eine oder andere Weise verfolgt, wenn wir online gehen. Ein VPN kann helfen, den Verfolgungswahnsinn zu reduzieren. Es verschlüsselt die Verbindung, ändert die IP-Adresse und verbirgt den Standort. Außerdem können Nutzer sogenannte Privacy-Browser verwenden, die mehr Privatsphäre bieten als etwa der Chrome-Browser von Google“, fügt Daniel Markuson hinzu.
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