„Black Friday“, „Cyber Week“ oder „Black Week“: Gerade der Online-Handel buhlt in der Vorweihnachtszeit wieder um Kunden mit besonderen Rabatten.
Auch Lieferengpässe führen in diesem Jahr zu Problemen beim Weihnachtseinkauf. Spielekonsolen oder Grafiken sind derzeit Mangelware. So wundert es nicht, dass Betrüger und Cyberkriminelle die aktuelle Situation verstärkt mit Spam-Kampagnen zu vermeintlichen Schnäppchen oder der begehrten Spielekonsole auszunutzen versuchen. Ihr Ziel sind Internetnutzer, denen sie entweder finanziell schaden, persönliche Informationen wie Kreditkartendaten stehlen oder Schadprogramme unterschieben wollen. Als Schnäppchenjäger in diesem Dschungel den Überblick zu behalten, fällt nicht leicht. Was die häufigsten Gefahren in diesem Jahr sind und wie sich Internetnutzer schützen können, erklärt der europäische IT-Sicherheitshersteller ESET.
„Online-Shopping boomt und durch die Corona-Pandemie nimmt es noch weiter zu. Auch sind viele beliebte Produkte, wie Playstations oder X-Box Konsolen, derzeit schwer erhältlich. Cyberkriminelle sind auf diese Wochen bestens vorbereitet. Gerade in der Vorweihnachtszeit landen wieder häufiger vermeintliche Versandbestätigungen, Schnäppchen-Angebote oder Gutscheine in den Postfächern“, sagt Thomas Uhlemann, Security Specialist bei ESET. „Internetnutzer sollten momentan Angebote argwöhnisch unter die Lupe nehmen – so wie eigentlich das ganze Jahr. Manche Rabatte und Offerten sind einfach zu schön, um wahr zu sein.“
Fake-Shops über Social Media
Die ESET Sicherheitsexperten beobachten derzeit einen Trend bei Betrügern: Schnäppchen-Angebote über Facebook, Instagram und Co. Hierbei platzieren die Kriminellen Werbung auf den Plattformen. Gerade auf Instagram sind immer häufiger Fake-Shops zu finden. Diese Anzeigen sehen zunächst seriös aus und erreichen schnell mehrere Millionen Nutzer. Per Link führen diese auf gefälschte Internet-Seiten. Häufig sind die Adressen erst sehr spät zu erkennen, was eine Prüfung durch den Anwender erschwert. Wer bei diesen Anbietern etwas bestellt, bekommt allerdings alles andere als das gewünschte und beschriebene Produkt. Entweder erhält der Käufer gar nichts oder lediglich einen minderwertigen Artikel, der möglicherweise nichts mit dem Angebot zu tun hat.
Sicherheitstipps für gefahrloses Online-Shopping
- Den Shop genau ansehen: Sehen Sie sich vor dem Kauf die Onlineshops und angebotenen Bezahlsysteme genau an. Hier helfen auch Erfahrungsberichte anderer Nutzer weiter.
- Sichere Verbindung: Achten Sie unbedingt darauf, dass eine sichere Verbindung besteht, damit die Daten verschlüsselt übermittelt werden. Durch das Vorhängeschloss und die Abkürzung „https“ in der Adressleiste können Sie das einfach erkennen. Zusätzlich sollten Sie überprüfen, ob die korrekte Adresse des Online-Shops in der Adressleiste zu sehen ist. Andernfalls könnte es sich um einen Fake-Shop handeln.
- Achtung bei sagenhaften Schnäppchen: Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein? Ist das der Fall, sollten Sie genau aufpassen. Denn in der Regel handelt es sich um Produktfälschungen oder Fake-Angebote. Falls Sie sich unsicher sind, recherchieren Sie im Internet, ob der Anbieter nicht bereits als schwarzes Schaf bekannt ist.
- Nicht unter Druck setzen lassen: Ablaufende Balken, die angeblich schrumpfende Lagerbestände anzeigen, sind ein beliebtes Marketing-Werkzeug. Meist lässt sich nicht erkennen, ob 10 oder auch 1.000 Artikel noch vorhanden sind. Auch ablaufende Uhren sollen Druck erzeugen, im Zweifel sollte von einem Kauf abgesehen werden.
- Augen auf, auch bei Amazon & Co.: Betrüger lauern auch auf Amazon und anderen Marktplätzen. Häufig sind die angebotenen Artikel nur nach vorheriger Kontaktaufnahme per E-Mail bestellbar. Die Waren sollen nicht wie sonst üblich direkt in den Warenkorb gelegt werden. Wenn der Anbieter die vom Plattformbetreiber angebotenen Bezahlmethoden aushebeln möchte, sollten Sie vom Kauf absehen. Oftmals locken die Betrüger bei Vorkasse mit zusätzlichen Rabatten. Statt des Schnäppchens bleiben Sie in der Regel auf dem finanziellen Schaden sitzen.
- Auf das Impressum schauen: Online-Shops müssen ihren Firmennamen, ihre Adresse und Kontaktdaten angeben. Wenn die fehlen – Finger weg! Wenn der Shop auchansonsten unseriös wirkt, sind die Impressumsangaben und der Name passende Suchbegriffe, ob es Beschwerden oder Warnungen vor dem Shop gibt.
- Immer aktuell sein: Generell sollten Internetnutzer das eingesetzte Betriebssystem und den Browser immer aktuell halten und Updates umgehend einspielen. Bekannte Sicherheitslücken können dann nicht mehr von Cyber-Angreifern ausgenutzt werden.
- Sicherheitslösung einsetzen: Der Einsatz einer leistungsstarken Sicherheitslösung mit Virenschutz, Firewall, sicherem Browser und Echtzeitschutz sollte auf PC, Laptop, Smartphone und Tablet obligatorisch sein. Nur so sind Sie vor Schadcode-Angriffen auf Ihre Zugangsdaten effektiv geschützt.
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