Cyberkriminelle haben es geschafft, die Sicherheitsmechanismen von Android zu umgehen und weltweit über 60 Millionen Nutzer mit Schadsoftware zu infizieren. Experten von Bitdefender Labs entdeckten eine groß angelegte Malware-Kampagne mit über 330 infizierten Apps.
Diese Apps tarnen sich als nützliche Alltagshelfer und sind nach dem Download unsichtbar – eine gefährliche Entwicklung, die zeigt, wie raffiniert moderne Angriffe geworden sind.
Android-Sicherheitsvorkehrungen ausgehebelt
Die Hacker nutzen eine Schwachstelle in Android 13 aus: Normalerweise verhindert das System, dass sich Apps ohne ein Icon im Launcher verstecken. Doch die bösartigen Programme umgehen diese Regel und bleiben so für den Nutzer unsichtbar. Ohne jegliche Interaktion starten sie im Hintergrund und blenden unerwünschte Anzeigen über andere laufende Apps. Dafür benötigen sie nicht einmal spezielle Berechtigungen – ein geschickter Trick, der viele Nutzer im Unklaren lässt.
Versteckte Gefahr: Datendiebstahl und Phishing
Neben der lästigen Werbeflut lauert die eigentliche Bedrohung im Hintergrund: Die Malware sammelt gezielt Nutzerdaten und verwendet diese für Phishing-Kampagnen. Dabei versuchen die Angreifer, Kreditkartendaten oder persönliche Informationen zu stehlen. Die Bitdefender-Analyse zeigt, dass es bereits bestätigte Fälle solcher Betrugsversuche gibt.
Noch immer gefährliche Apps online
Obwohl Google und Android über die Kampagne informiert wurden, sind noch immer fünfzehn der bösartigen Apps im Play Store verfügbar. Die Täter könnten entweder eine organisierte Gruppe oder mehrere Einzelakteure sein, die auf dieselben Tools aus dem Darknet zurückgreifen. Die Tatsache, dass die Kampagne bereits ihren Höhepunkt im Herbst letzten Jahres erreichte, zeigt, dass solche Angriffe oft lange unbemerkt bleiben.
So schützen sich Nutzer
Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, sollten Nutzer Apps ausschließlich von vertrauenswürdigen Entwicklern herunterladen und Rezensionen genau prüfen. Sicherheitslösungen wie die von Bitdefender können zusätzlich helfen, schädliche Apps frühzeitig zu erkennen. Wer bereits verdächtige Apps auf seinem Smartphone entdeckt, sollte sie umgehend deinstallieren und das Gerät auf Malware überprüfen lassen.
Weitere Informationen:
Eine ausführliche technische Analyse der Malware-Mechanismen finden Sie hier.
(vp/Bitdefender)