Studie

Alarmierende Zunahme von Ozempic-Betrügereien

Ozempic
Bildquelle: Marc Bruxelle / Shutterstock.com

Online-Betrüger nutzen die steigende Nachfrage nach Diätmitteln aus – 449 bösartige Websites und fast 200.000 gefährliche Phishing-Versuche wurden im Jahr 2024 identifiziert.

Experten von McAfee, Anbieter von Online-Schutz, haben eine neue Welle von Betrugsversuchen im Zusammenhang mit Diätmitteln entdeckt. Dies geschieht inmitten der steigenden Nachfrage nach Ozempic, Wegovy und anderen Semaglutid- oder GLP-1-Medikamenten.

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Jede Woche werden über eine Million GLP-1-Rezepte ausgestellt, zu einem Preis von über 900 Euro monatlich. Kosten, die dazu führen, dass Verbraucher für vergünstigte und leicht verfügbare Angebote dieser Diätmittel offen und damit anfälliger für Online-Betrügereien sind. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2024 stieg die Anzahl der Phishing-Versuche rund um Ozempic, Wegovy und Semaglutid um 183 Prozent im Vergleich zu Oktober bis Dezember 2023. McAfee-Experten entdeckten 449 riskante Website-URLs und 176.871 gefährliche Phishing-E-Mail-Versuche.

„Cyberkriminelle suchen ständig nach neuen Wegen, um ihre Betrugsversuche attraktiver und glaubwürdiger zu machen. Die aktuelle Begeisterung für Ozempic und ähnliche Diätmittel ist eine Möglichkeit die Betrüger nutzen, um Verbraucher durch Phishing-E-Mails, gefälschte Social-Media-Posts oder Anzeigen zu ködern, die als lohnende Angebote getarnt sind“, sagt Abhishek Karnik, Head of McAfee’s Threat Research Team.

Diese Kampagnen und Websites sind sorgfältig ausgearbeitet und nutzen oft fortschrittliche KI-Tools, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Sie locken Verbraucher, die verschreibungspflichtige Medikamente kaufen möchten, und stehlen sowie verkaufen deren persönliche Informationen, sobald diese auf bösartige Links klicken. Die Auswirkungen von Ozempic-bezogenen Betrügereien auf die Opfer können schwerwiegend sein, sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Gesundheit und das Wohlbefinden.

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Finanziell können Menschen beim Kauf über unbefugte Händler, erhebliche Geldbeträge verlieren – von einigen hundert bis mehreren tausend Euro pro Transaktion. Insbesondere ergab die McAfee-Untersuchung, dass Betrüger allein auf Telegram in den letzten Monaten Millionen von Euro mit dieser Art von Betrug verdient haben.

„Diese Seiten versprechen Diätmittel zu einem reduzierten Preis, ohne Rezept oder Verzögerung, was für viele verlockend sein könnte. Statt des erhofften Medikaments setzen sich Verbraucher jedoch dem Verlust von Geld sowie Daten- und Identitätsdiebstahl aus. Um diese Art von Betrug zu vermeiden, ist die sicherste Entscheidung, von einem seriösen medizinischen Anbieter oder einer Apotheke zu kaufen, die ein Rezept verlangt“, rät Karnik.

Diätmittel-Betrügereien auf Social Media und beliebten Websites

In mehreren Fällen identifizierten McAfee-Experten gefälschte Websites, die vorgaben, Ozempic ohne Rezept zu verkaufen. In einem Beispiel bot eine gefälschte Website sogar einen 15-prozentigen Rabatt für Verbraucher an, die das Diätmittel mit Kryptowährung kaufen wollten. Beide Fälle sollten für Verbraucher Warnsignale sein.

Neben betrügerischen E-Mails und gefälschten Websites entdeckten McAfee-Experten auch:

  • Diätmittel-Betrügereien auf beliebten Seiten wie Facebook: Experten identifizierten Fälle, in denen Betrüger gefälschte Profile verwendeten, um Angebote auf Facebook Marketplace zu posten. Einige behaupteten, sie hätten einen Vorrat, den sie verkaufen wollten, andere boten ähnliche Medikamente wie Ozempic aus dem Ausland ohne Rezept an.
  • Betrüger, die sich als Ärzte ausgeben und gefälschte Profile verwenden: Ein Beispiel auf Facebook Marketplace beinhaltete eine „Doktor Melissa“ aus Kanada, die Mounjaro und Ozempic ohne Rezept anbot, wobei die Zahlung über Bitcoin, Zelle, Venmo und Cash App erfolgen sollte – allesamt unübliche Zahlungsmethoden für verschreibungspflichtige Medikamente und daher Warnsignale für Verbraucher.

Ozempic- und Diätmittel-Betrügereien: Worauf zu achten ist und wie man sicher bleibt

Nachfolgend gibt McAfee Ratschläge und Beispiele für diese Online-Betrügereien sowie Tipps, wie sich Verbraucher besser schützen können:

  • Von inoffiziellen Händlern fernhalten. Der Kauf von Ozempic ohne Rezept ist illegal. Der Kauf und Verkauf dieser Medikamente in sozialen Medien wie Facebook Marketplace oder anderen ähnlichen Seiten ist daher problematisch. Stattdessen sollte nach vertrauenswürdigen Apotheken gesucht werden, anstatt auf Social Media, bei ausländischen Apotheken oder auf einer unbekannten Website zu kaufen.
  • Vorsicht bei niedrigen Preisen oder alternativen Zahlungsmethoden. Besonders niedrige Preise sollten kritisch hinterfragt werden. Wenn ein Angebot zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Digitale Geldbörsen-App, Bitcoin, Prepaid-Debitkarten oder Überweisungen sollten niemals für die Bezahlung von Medikamenten verwendet werden. PayPal, Apple Pay oder eine Kreditkartenzahlung sind typische Optionen für seriöse Händler.
  • Auf Website-Fehler und fehlende Produktdetails achten. Betrügerische Websites enthalten in der Regel keine überprüfbaren Produktinformationen und sind manchmal schlecht gestaltet und grammatikalisch fehlerhaft. Das Kleingedruckte sollte genau gelesen werden. Produktnummern, Verfallsdaten oder Herstellerangaben helfen sicherzustellen, dass das Produkt echt ist.
  • Von irreführenden Behauptungen nicht täuschen lassen. Wenn ein Medikament schnellen Gewichtsverlust oder Wunderheilungen verspricht, ist Vorsicht geboten. Der Kauf von gefälschtem Ozempic birgt erhebliche Gesundheitsrisiken, einschließlich der Exposition gegenüber schädlichen Substanzen, falschen Dosierungen und mangelnder therapeutischer Wirkung. Verbraucher könnten unerwünschte Reaktionen, eine Verschlechterung ihres Zustands oder finanzielle Verluste durch den Kauf unwirksamer oder gefälschter Medikamente erleiden.

(ds/McAfee)

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