Die Zukunft von Social Engineering

KI, Wearables und VR kurbeln Cyberkriminalität an

Crime

Der aktuelle Bericht von Trend Micro offenbart, wie Cyberkriminelle moderne Technologien nutzen, um ihre Betrugsmethoden zu optimieren. Besonders im Fokus stehen Künstliche Intelligenz, Wearables, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) sowie Chatbots.

Diese Werkzeuge ermöglichen es Angreifern, ihre Opfer gezielter und effektiver zu manipulieren als je zuvor.

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Der Wandel der Social-Engineering-Techniken

Laut Robert McArdle, Director Forward Looking Threat Research bei Trend Micro, bleibt Social Engineering eine der erfolgreichsten Methoden der Cyberkriminellen: „Social Engineering, also die Manipulation von Menschen, um sie zur Preisgabe sensibler Informationen zu bewegen, ist nach wie vor eine der effektivsten Strategien der Cyberkriminalität.“

Früher stützten sich Betrüger hauptsächlich auf klassische Phishing-E-Mails, betrügerische Telefonanrufe und gefälschte Webseiten. Die neue Welle von Cyberangriffen nutzt jedoch hochentwickelte digitale Technologien, um personalisierten Betrug in nie dagewesenem Ausmaß zu ermöglichen.

Neue Angriffsmethoden im Überblick

Cyberkriminelle setzen auf verschiedene innovative Techniken, um ihre Opfer zu täuschen und Sicherheitsmechanismen zu überwinden:

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Manipulation durch KI-gestützte Chatbots

Angreifer manipulieren Chatbot-Daten, um Fehlinformationen zu verbreiten, automatische Betrugsantworten zu generieren und sogenannte Business Email Compromise (BEC)-Angriffe durchzuführen. Dabei imitieren sie Führungskräfte oder vertrauenswürdige Quellen, um ihre Opfer zu täuschen.

Angriffe über Wearable Devices

Smartwatches, Fitness-Tracker und AR-Brillen können als Einfallstor für Cyberangriffe dienen. Kriminelle nutzen diese Geräte, um gefälschte Software-Updates einzuschleusen, sensible Daten abzugreifen oder Nutzer unwissentlich zur Freigabe von Fernzugriffen zu verleiten.

Deepfakes als Werkzeug für Betrug

Mithilfe von KI-generierten Stimmen und Videos können Angreifer ihre Opfer noch effektiver täuschen. So geben sie sich in Videokonferenzen als Vorgesetzte aus oder imitieren Familienmitglieder in fingierten Notrufen, um betrügerische Zahlungen oder sensible Informationen zu erlangen.

Social Engineering in VR- und AR-Umgebungen

Virtuelle Welten bieten neue Möglichkeiten für Betrüger. Sie betten bösartige Links in immersive Umgebungen ein, tarnen Angriffe als authentische digitale Interaktionen oder nutzen Augmented Reality, um gefälschte QR-Code-Scams zu verbreiten.

Die Strategie der „Predictable Lie“

Cyberkriminelle setzen vermehrt auf datengetriebenes Social Engineering. Durch A/B-Tests verfeinern sie ihre Betrugstaktiken, indem sie die Reaktionen der Opfer analysieren und die täuschendste Variante weiterentwickeln. Dies führt zu besonders glaubwürdigen und gezielten Angriffen.

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Schutzmaßnahmen gegen die neue Bedrohungslage

Angesichts dieser Entwicklungen mahnt Robert McArdle zur Vorsicht: „Mit dem technologischen Fortschritt verändern sich auch die Methoden, mit denen Cyberkriminelle manipulieren, täuschen und stehlen. Wir erleben einen Wandel, bei dem KI-gesteuerte Täuschung und immersive Technologie Betrügereien intelligenter, schneller und schwerer zu erkennen machen.“

Um der zunehmenden Personalisierung von Social-Engineering-Angriffen zu begegnen, müssen Unternehmen und Privatpersonen ihre Cybersecurity-Strategien überdenken. Es gilt, sich kontinuierlich über neue Bedrohungen zu informieren, Sicherheitsbewusstsein zu schärfen und proaktive Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Nur so kann verhindert werden, dass die fortschreitende Digitalisierung zur Schwachstelle wird.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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