Tenable warnte vor vermeintlichen Werbeaktionen für Kryptowährungen in sozialen Medien, nachdem sich Fake-Giveaways für Bitcoin, Ethereum, Dogecoin, Cardano, Ripple und Shiba Inu auf YouTube Live häufen.
Betrüger, die legitime YouTube-Konten kapern, um für gefakte Gewinnspiele mit Kryptowährungen zu werben, sind nicht neu. Aber immer noch fallen Menschen darauf herein, weshalb sich diese Masche als äußerst lukrativ erweist. Nach Berechnungen von Tenable haben Betrüger bei einer Reihe von YouTube Live-Scams allein im letzten Monat mindestens 8,9 Millionen US-Dollar erschlichen.
„Betrüger machen sich kompromittierte YouTube-Konten zunutze, um angebliche Giveaways für Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Dogecoin, Cardano, Ripple, Shiba Inu und andere Kryptowährungen zu bewerben“, erklärt Satnam Narang, Staff Research Engineer bei Tenable. „Bei den von mir beobachteten Bitcoin-Betrugsmaschen wurden 8,2 Millionen Dollar an gestohlenen Geldern erbeutet, was einem durchschnittlichen Betrag von 1,6 Millionen Dollar pro Betrugsversuch entspricht. Ethereum-Betrüger kassierten 413.000 USD an gestohlenen Geldern und erhielten im Durchschnitt 82.778 USD pro Scam. Und bei Shiba Inu-Betrügereien wurden 239.000 USD eingenommen, im Durchschnitt 34.192 Dollar pro Betrug.“
Die Betrüger wissen, dass Nutzer einflussreichen Stimmen viel Vertrauen entgegenbringen. Deshalb erstellen sie gefälschte Videos, in denen die Gründer und Mitbegründer von Kryptowährungen zu sehen sind, sowie namhafte Persönlichkeiten, die mit Kryptowährungsunternehmen in Verbindung stehen, oder CEOs von Unternehmen, die für die Verwendung von Kryptowährungen geworben bzw. den Kauf von Kryptowährungen für ihre Firmenbilanzen diskutiert haben. In Verbindung mit der Fülle an vorhandenem Interviewmaterial mit vielen dieser bekannten Persönlichkeiten haben die Betrüger eine Formel entwickelt, die ihren Bemühungen Legitimität verleiht und seit Jahren erfolgreich ist. Darüber hinaus sind aktuelle Ereignisse, an denen prominente Personen beteiligt sind, für die Betrüger ein gefundenes Fressen, da sie mit einem großen Interesse der Zuschauer rechnen können, die sich Livestream-Material auf YouTube ansehen wollen.
In einer Reihe von gefälschten YouTube-Live-Videos, die von Tenable identifiziert wurden, verwendeten die Scammer Filmmaterial von bekannten Persönlichkeiten, darunter:
- Michael Saylor, Chairman und CEO von MicroStrategy und ein begeisterter Befürworter von Bitcoin
- Vitalik Buterin, Mitgründer von Ethereum
- Charles Hoskinson, Gründer von Cardano und Mitbegründer von Ethereum
- Brad Garlinghouse, CEO von Ripple Labs
- Elon Musk, CEO von Tesla und SpaceX
All diesen gefakten YouTube-Live-Streams ist gemeinsam, dass die Nutzer auf externe Websites weitergeleitet werden, die behaupten, die Kryptowährung des Nutzers zu verdoppeln, egal ob es sich um Bitcoin, Ethereum, Dogecoin, Cardano, Ripple oder Shiba Inu handelt. Diese Vorgehensweise ist der Goldstandard bei Kryptowährungsbetrug.
Um die Machenschaften von Betrügern zu vereiteln, gibt Satnam Narang von Tenable folgenden Rat: „Es ist wirklich wichtig, dass Nutzer skeptisch gegenüber YouTube Live-Videos sind, die Giveaways von bekannten Personen wie den oben genannten und neuen Personen, die in Zukunft auftreten könnten, versprechen. Senden Sie niemals Kryptowährung, um an einer Werbeaktion teilzunehmen, da es unwahrscheinlich ist, dass diese echt ist, und Sie Ihr digitales Geld nicht zurückbekommen können, wenn es einmal geschickt wurde. Außerdem ist es wichtig, dass Nutzer ihren Teil beitragen und diese YouTube Live-Videos melden, denn vielleicht kann das jemanden davor bewahren, zum Opfer zu werden.“
Videos auf YouTube können gemeldet werden, indem Sie auf das Flaggensymbol unter dem Video klicken, die Kategorie „Spam oder irreführende Inhalte“ markieren und dann „Betrug“ im Dropdown-Menü auswählen.
Weitere Informationen:
Ein Blog-Beitrag, der Satnam Narangs neueste Untersuchungen zu Betrugsversuchen in sozialen Medien beschreibt, ist hier verfügbar. Er enthält Details dazu, wie YouTube-Nutzer diese Scams erkennen und vermeiden können, ihnen zum Opfer zu fallen.