Clipboard-Injektion und C&C-Verschleierung

Gefälschte DeepSeek-Webseiten werden für Malware-Verbreitung eingesetzt

DeepSeek
Bildquelle: mundissima/Shutterstock.com

Die Verbreitung generativer KI-Modelle schreitet rasant voran, was nicht nur innovative Möglichkeiten für Anwender schafft, sondern auch neue Angriffsflächen für Cyberkriminelle bietet.

Ein aktueller Bericht des ThreatLabz-Teams von Zscaler zeigt, dass der KI-Chatbot DeepSeek ins Visier von Bedrohungsakteuren geraten ist. Diese nutzen gezielte Methoden, um ahnungslose Nutzer zu täuschen und schädliche Software zu verbreiten.

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Missbrauch durch gefälschte Webseiten und Identitätsdiebstahl

Eine der hauptsächlichen Angriffstaktiken ist die sogenannte „Brand Impersonation“. Dabei erstellen Kriminelle täuschend echt aussehende Webseiten, die DeepSeek imitieren. Diese gefälschten Seiten dienen verschiedenen Zwecken:

  • Sie verleiten Nutzer zur Preisgabe sensibler Daten,
  • sie verbreiten Malware,
  • sie können Teil von betrügerischen Finanz- oder Identitätsdiebstahl-Kampagnen sein.

ThreatLabz konnte eine Vielzahl solcher betrügerischen Domains aufdecken, die speziell darauf ausgelegt sind, Nutzer in die Falle zu locken. Besonders perfide sind Angriffe, die durch gefälschte CAPTCHAs initiiert werden: Nutzer glauben, eine Sicherheitsabfrage zu bestätigen, während im Hintergrund ein schädlicher PowerShell-Befehl in die Zwischenablage kopiert wird. Wird dieser ausgeführt, installiert sich die Vidar-Malware, die Zugangsdaten, Kryptowährungs-Wallets und weitere vertrauliche Informationen stiehlt.

Neue Angriffsmethoden: Clipboard-Injektion und C&C-Verschleierung

Neben klassischen Phishing-Methoden setzen die Angreifer moderne Techniken wie die Clipboard-Injektion ein. Dabei wird heimlich Schadcode in die Zwischenablage eines Nutzers eingefügt, der beim Einfügen ausgeführt wird. Zudem nutzen Cyberkriminelle legitime Plattformen wie Telegram und Steam, um die Command-&-Control-Kommunikation (C&C) zu verschleiern und so ihre Spuren zu verwischen.

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Ein klares Indiz für bösartige Aktivitäten sind neu registrierte Domains. Laut dem „State of Encrypted Attacks“-Report von Zscaler wurde im vergangenen Jahr ein Anstieg von 400 Prozent bei verschlüsselten Angriffen festgestellt, die auf solche Domains zurückgriffen. Die Angreifer nutzen das gesteigerte Interesse an DeepSeek, um ihre betrügerischen Methoden besonders effektiv zu gestalten.

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Maßnahmen zum Schutz vor KI-basierten Bedrohungen

Die Bedrohung durch gefälschte KI-Plattformen zeigt, wie schnell sich Cyberkriminelle an neue Technologien anpassen. Unternehmen und Nutzer sollten daher gezielte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen:

  • Aufklärung: Nutzer müssen sensibilisiert werden, um betrügerische Webseiten zu erkennen.
  • Sicherheitsrichtlinien: Unternehmen sollten klare Vorgaben für den Umgang mit generativer KI formulieren.
  • Technische Schutzmechanismen: Der Einsatz moderner Sicherheitstechnologien kann helfen, bösartige Domains frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.

Die Angriffe auf DeepSeek sind ein warnendes Beispiel dafür, dass der technologische Fortschritt immer auch neue Risiken birgt. Wachsamkeit und gezielte Schutzmaßnahmen sind essenziell, um sich vor solchen Cyberbedrohungen zu schützen.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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