Gebrochene Herzen und leere Bankkonten zum Valentinstag

Cyberkriminelle machen auch vor Dating-Plattformen keinen Halt

„Mir würde so etwas ja nie passieren!“ Und doch passiert es immer wieder: Love Scamming über Online-Dating-Plattformen.

Love Scamming ist eine Internetbetrugsmasche, bei der ein Chatpartner seinem potenziellen Opfer vorspielt, unsterblich verliebt zu sein, um an dessen Geld oder Daten zu gelangen. Die Täter gehen bei dieser Betrugsmasche äußerst geschickt vor und erschleichen sich über Monate das Vertrauen der Opfer und bringen diese schließlich um horrende Summen, teilweise bis in den dreistelligen Bereich. Danach folgt der Kontaktabbruch. Personen allen Altersgruppen und Geschlechts können zum Opfer dieser Betrugsmasche werden. Neben monetären Verlusten bleiben die Opfer mit einem gebrochenen Herzen zurück.

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Gerade jetzt, während der COVID-19 Pandemie, sind die Möglichkeiten „offline“ einen neuen Partner zu treffen äußerst begrenzt – und dann steht auch noch der Valentinstag an. Der Tag, an dem sich viele Singles noch einsamer fühlen als gewöhnlich und sich sehnlichst einen Partner herbeiwünschen. Was also tun, wenn die Möglichkeiten einen potenziellen Lebensgefährten kennenzulernen, eingeschränkt sind? Richtig, Online-Dating! Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn anstatt die große Liebe zu finden, gelangen viele Personen ins Visier von Cyberkriminellen. So ist davon auszugehen, dass die Fälle dieser Betrugsmasche stark ansteigen werden. Damit einher geht auch das Risiko, dass Betrüger mit der Masche Unternehmensdaten abgreifen. Schließlich arbeiten viele Personen aktuell von Zuhause und eine von Mimecast durchgeführte Studie hat ergeben, dass 58% der Befragten ihre Firmengeräte zu privaten Zwecken nutzen – unter anderem zur digitalen Partnersuche: 10% der Befragten in Deutschland loggen sich mit ihren Firmengeräten auf Dating-Plattformen ein.

Um zu verhindern, Opfer von Love Scamming zu werden, empfiehlt Carl Wearn, Head of E-Crime bei Mimecast folgendes:

  • „Loggen Sie sich nicht auf Ihren Firmengeräten in Online-Dating-Plattformen ein. In einer Studie konnten wir herausfinden, dass immerhin 10% der Befragten ihre Firmengeräte für Online-Dating Apps nutzen. Einige Cyberkriminelle verfolgen neben ihrer monetären Bereicherung das Ziel, an Unternehmensdaten zu gelangen. Schützen Sie nicht nur Ihr Herz und Ihr Bankkonto vor möglichen Betrügern, sondern auch Ihre Firmengeräte und damit das Firmen Netzwerk.“
     
  • „Überweisen Sie ihrem Chatpartner unter keinen Umständen Geld – egal wie nett oder charmant dieser auch sein mag. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie die Person noch nicht im realen Leben getroffen haben. Manche Betrüger versuchen sich über Monate oder sogar Jahre, Ihr Vertrauen zu erschleichen. Meist wird zunächst nach geringeren Summen gefragt. Daraufhin folgen oft weitere Forderungen, auch nach größeren Beträgen.“
     
  • „Wechseln Sie nicht den Messenger, sondern bleiben Sie immer auf der Dating-Plattform. Die meisten Dating-Seiten oder Apps haben bestimmte Richtlinien, die von den Nutzern eingehalten werden müssen. Es wird gezielt nach Geldanfragen gefiltert und diese unterbunden.“
     
  • „Vorsicht bei zu schnellen Liebesbekundungen: Über das Internet kann schnell ein falsches Gefühl von Nähe und Verbundenheit entstehen. Personen können leicht vorgeben, etwas zu sein, was sie nicht sind. Seien Sie daher vorsichtig und schützen Sie Ihre Privatsphäre. Einige Täter fragen gezielt nach sehr persönlichen Aspekten aus Ihrem Leben, um diese schließlich gegen Sie nutzen zu können. Sprechen Sie mit Freunden oder Familie über Ihre Internetbekanntschaft, sofern Ihnen etwas seltsam vorkommt, denn diese haben einen objektiveren Blickwinkel.“
     
  • „Seien Sie aufmerksam bei zu professionell wirkenden Fotos. Oftmals verwenden Betrüger Fotos, die sie von den Internetprofilen von Models entwendet haben. Nutzen Sie die Möglichkeit der Bildersuche in Suchmaschinen, um dies zu überprüfen. Außerdem können Sie den Namen Ihres Chatpartners in die Suchmaschine eingeben, um den digitalen Fußabdruck der Person zu überprüfen und zu checken, ob sie weitere Online-Profile besitzt. Damit können Sie schnell Fake-Profile enttarnen.“

„Cyberkriminelle nutzen die Einsamkeit alleinstehender Personen gezielt aus. Gleichzeitig haben viele der Betroffenen ein falsches Schamgefühl und suchen die Schuld bei sich. Die Opfer tragen jedoch niemals die Schuld!“, stellt Carl Wearn klar. „Die Täter sind hochqualifiziert und wissen ganz genau, was sie tun und wie sie sich verhalten müssen, um Ihr Vertrauen zu erschleichen. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Sie das einzige Opfer des Scammers sind. Für diese ist es meist ein Vollzeitjob. Deshalb ist es wichtig, dass jede Forderung nach Geld abgelehnt und der Kontakt umgehend abgebrochen wird.“

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Carl

Wearn

Head of E-Crime

Mimecast

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