Umfrage: Identitätsdiebstahl bei Verstorbenen

58 Prozent der Deutschen sorgen sich um digitales Erbe

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Deepfakes aus dem Jenseits? Laut einer aktuellen Kaspersky-Umfrage glauben fast sechs von zehn (58 Prozent) Nutzern in Deutschland, dass die Identität von Verstorbenen ein besonderes Risiko für Identitätsdiebstahl darstellt.

Bei der ethischen Frage zur Nachbildung einer Online-Identität eines Verstorbenen zur Trauerverarbeitung der Angehörigen gehen die Meinungen allerdings weit auseinander: Jeweils rund ein Drittel halten dies für akzeptabel (34 Prozent), während es 32 Prozent ablehnen. Zudem befürwortet eine klare Mehrheit (60 Prozent) die Klärung des eigenen digitalen Nachlasses im Testament.

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Laut Kepios verfügen Internetnutzer weltweit über rund 5,2 Milliarden aktive Identitäten – allein in den vergangenen 12 Monaten kamen 282 Millionen weitere hinzu. Fortschritte bei der KI-Technologie erleichtern es, aus dieser Menge persönlicher Daten digitale Imitate zu erzeugen, weshalb der deutsche Bundesrat in einem aktuellen Entwurf eines Gesetzes zum strafrechtlichen Schutz von Persönlichkeitsrechten vor Deepfakes unter anderem vorschlägt, Verstorbene besser vor digitalen Fälschungen zu schützen.

Laut der Kaspersky-Umfrage halten es 58 Prozent der in Deutschland Befragten für technisch möglich, die Online-Identität Verstorbener mithilfe von KI nachzustellen, was für deren Nahestehende problematisch sein könnte. Gleichzeitig sagen 41 Prozent, dass jedes jemals online veröffentlichte Bild, Video oder eine Sprachmemo einer bestimmten Person wieder auffindbar sei. Entsprechend glauben 58 Prozent, dass die Onlineprofile von Verstorbenen besonders anfällig für Identitätsdiebstahl sind.

Ein Drittel lehnt digitales Nachleben ab

Was die Akzeptanz der digitalen Imitationen Verstorbener angeht, herrscht Uneinigkeit: 34 Prozent finden es in Ordnung, diese mithilfe von Fotos, Videos oder anderen Erinnerungsstücken der Personen für die Trauerbegleitung der Angehörigen zu rekonstruieren, während ein etwas geringerer Teil (32 Prozent) dies ausdrücklich ablehnt. Die Ablehnung könnte daraus entstehen, dass sich 68 Prozent darin einig sind, dass das Betrachten von Bildern oder Social-Media-Stories von Verstorbenen für deren Angehörige aufwühlend sein könne. Entsprechend befürworten auch sechs von zehn Befragten (60 Prozent), dass Online-Nutzer im Testament verfügen sollten, was nach ihrem Tod mit der eigenen Online-Identität geschieht.

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„Die Frage der Verwaltung des eigenen digitalen Fußabdrucks wird bei den täglichen Online-Aktivitäten oft übersehen“, kommentiert Anna Larkina, Expertin für Web-Content-Analyse bei Kaspersky. „Die Umfrageergebnisse unterstreichen jedoch einen entscheidenden Punkt: Eine beträchtliche Anzahl der Befragten ist sich des großen persönlichen Problempotenzials bewusst, das Identitätsdiebstahl für Nutzer oder deren Angehörige verursachen kann. Angesichts dieser Risiken ist es ratsam, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Privatsphäre und damit auch die eigene digitale Identität besser zu schützen. So können Nutzer sicherstellen, dass ihre Online-Präsenz sicher bleibt, egal, was passiert.“

Empfehlungen zum Schutz der digitalen Identität

  • Moderne Sicherheitslösungen verwenden, mit denen Nutzer überwachen können, welche persönlichen Daten ihre Apps verarbeiten, und die Datenerfassung bei Bedarf einschränken.
  • Updates für Betriebssysteme, Browser und Sicherheitssoftware zeitnah installieren, da diese oft Patches für Sicherheitslücken enthalten, die andernfalls von Cyberkriminellen ausgenutzt werden könnten.
  • Um das Risiko eines KI-gestützten Identitätsdiebstahls zu minimieren, sollten die Datenschutzeinstellungen nach dem Prinzip der Datensparsamkeit mithilfe eines Online-Datenschutzprüfers angepasst werden, um es Bedrohungsakteuren zu erschweren, an persönliche Daten zu gelangen.

(pd/Kaspersky)

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