Kommentar

Strategischer Leitfaden für robuste Cybersicherheit im Gesundheitswesen

Digitalisierung, Gesundheitswesen

Die jüngsten Cyberangriffe auf das deutsche Gesundheitswesen, wie bei der Berliner Caritas-Klinik Dominikus und der Universitätsmedizin in Mainz, zeigen die gravierenden Auswirkungen auf die Patientenversorgung, die als integraler Bestandteil der kritischen Infrastruktur in Deutschland von besonderer Bedeutung ist.

Diese Angriffe führten zu erheblichen Betriebsstörungen, unter anderem durch Ausfälle elektronischer Gesundheitssysteme, zwangen die Kliniken zu manuellen Verfahren und Notfallumleitungen und verursachten massive finanzielle Schäden. Die zunehmende Bedrohung durch Cyberangriffe auf das Gesundheitswesen ist alarmierend und erfordert dringende und umfassende Sicherheitsmaßnahmen.

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Kritische Infrastrukturen im Fadenkreuz von Cyberkriminellen

Der diesjährige Cyberwarfare Report von Armis beleuchtet die wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen weltweit, darunter auch das Gesundheitswesen. Der Bericht zeigt deutlich, dass Gesundheitseinrichtungen aufgrund ihrer sensiblen und wertvollen Daten besonders anfällig für Cyberangriffe sind. Solche Angriffe können zu erheblichen Betriebsstörungen führen und die Patientenversorgung stark beeinträchtigen. Die allgemeine Unsicherheit und Gefahrenlage in diesem Bereich unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Sicherheitsmaßnahmen und eines umfassenden Schutzes vor potenziellen Bedrohungen.

Der Bericht zeigt deutlich, dass Cyberkriminelle immer fortschrittlichere Techniken verwenden, um in Netzwerke einzudringen und Störungen zu verursachen. Besonders besorgniserregend sind die Zunahme von Ransomware-Angriffen und die gezielte Ausnutzung von Schwachstellen in veralteten Systemen und ungesicherten IoT-Geräten. Diese Entwicklungen stellen erhebliche Herausforderungen für die Cybersicherheitsteams im Gesundheitswesen dar. Sie müssen mit begrenzten Ressourcen und einem Mangel an spezialisierten Fachkräften zurechtkommen. Von elektronischen Gesundheitsakten über medizinische Geräte bis hin zu HVAC-Systemen – jede Schwachstelle kann potenziell ausgenutzt werden, um weitreichende Schäden zu verursachen.  

Effektive Schutzmaßnahmen

Um die Sicherheit im Gesundheitswesen zu stärken, sind folgende Maßnahmen essenziell:

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1. Sichtbarkeit und Überwachung aller Assets: Eine vollständige und kontinuierliche Bestandsaufnahme aller digitalen und physischen Assets ist essenziell. Dies umfasst nicht nur traditionelle IT-Systeme, sondern auch IoT- und medizinische Geräte. 

2. Netzwerksegmentierung: Die Segmentierung des Netzwerks in kleinere, isolierte Einheiten kann die Ausbreitung von Angriffen verhindern und die Kontrolle über den Datenverkehr verbessern.

3. Automatisierte Sicherheitslösungen: Der Einsatz von fortschrittlichen Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) kann helfen, Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und zu bekämpfen. Automatisierte Sicherheitstools können Sicherheitsteams entlasten und die Reaktionszeiten verkürzen.

4. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Die Implementierung von MFA für alle kritischen Systeme und Anwendungen erschwert es Angreifern, sich unautorisierten Zugang zu verschaffen. 

5. Regelmäßige Penetrationstests und Incident Response-Pläne: Durch regelmäßige Tests können Schwachstellen identifiziert und behoben werden, bevor sie von Angreifern ausgenutzt werden. Ein gut regelmäßig getesteter Incident Response-Plan stellt sicher, dass die Organisation im Falle eines Angriffs schnell und effektiv reagieren kann.

6. Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter: Menschen sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Daher ist es wichtig, alle Mitarbeiter regelmäßig zu schulen und für die Bedeutung der Cybersicherheit zu sensibilisieren.

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Resilienz durch ganzheitliche Sicherheitsstrategie

Gesundheitseinrichtungen können ihre Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe erheblich verbessern und die Sicherheit der Patientenversorgung gewährleisten, indem sie umfassende Sicherheitsmaßnahmen umsetzen und alle digitalen und physischen Assets kontinuierlich überwachen. Zu den empfohlenen Strategien gehören eine umfassende Sichtbarkeit und Sicherheit über die gesamte medizinische Infrastruktur hinweg, die Überwachung des Verhaltens von Assets und die Einhaltung von Compliance-Vorgaben sowie die automatisierte Netzwerksegmentierung und -kontrolle zur Minimierung der Angriffsfläche einer Organisation. Zusätzlich ist die laufende Überwachung von Schwachstellen und Bedrohungen entscheidend, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und sofort zu beheben. Diese Ansätze tragen dazu bei, Schwachstellen zu identifizieren, bevor sie ausgenutzt werden können, und stellen sicher, dass im Falle eines Angriffs schnell und effektiv reagiert werden kann.

Peter

Machat

Senior Director Central EMEA

Armis

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