Heute startet Tutanota das Projekt „PQDrive – Entwicklung eines post-quantensicher verschlüsselten Online-Speichers“ zur sicheren Speicherung und zum Austausch von Dateien. Die innovative Verschlüsselung werde selbst Angriffe von Quantencomputern abwehren können.
Das Projekt PQDrive wird von der Bundesregierung im Rahmen von KMU-innovativ gefördert und in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal innerhalb der nächsten drei Jahre durchgeführt. Am Ende des Projekts wird das Produkt TutaDrive stehen. Vor der endgültigen Freigabe wird es eine Beta-Version von TutaDrive geben, die von den zehn Millionen Tutanota-Kunden umfassend getestet werden kann. Auf diese Weise könnte man laut Pressemitteilung die post-quantensichere Verschlüsselung frühzeitig den Menschen zur Verfügung stellen, sowie Funktionen testen und entsprechend von Nutzerwünschen verbessern.
TutaDrive werde die erste Ende-zu-Ende-verschlüsselte Cloud-Lösung sein, mit der Daten auch im Zeitalter von Quantencomputern sicher gespeichert und ausgetauscht werden können. Während Quantencomputer schon bald in der Lage sein werden, „normal“ verschlüsselte Daten recht einfach zu entschlüsseln, werden sie diese post-quantensichere Verschlüsselung nicht knacken können, so die Initiatoren.
Das Problem bestehe nicht nur darin, dass die derzeitigen Verschlüsselungstechniken nicht zukunftsfähig sind. Es sei auch so, dass die meisten Menschen, aber zunehmend auch Unternehmen, unverschlüsselte Cloud-Dienste nutzen – einfach der Bequemlichkeit halber. Tutanota wolle das ändern: Aufbauend auf verschlüsselten E-Mails und Kalendern, zielt TutaDrive darauf ab, eine vollständig verschlüsselte Cloud-Speicherlösung zu schaffen, die alle Dateien automatisch und quantenresistent Ende-zu-Ende verschlüsselt. Es soll so einfach zu bedienen sein wie jede andere Drive-Lösung, aber mit einem „unvergleichlichen Sicherheitsniveau“.
Mensch gegen Maschine
Mit dem Start von PQDrive werden in den nächsten drei Jahren 30 neue Arbeitsplätze in Hannover geschaffen. Die Förderung werde vollständig in das Mitarbeiterwachstum investiert, denn der IT-Markt sei hart umkämpft und qualifiziertes Personal benötigt, um die innovativen Lösungen von morgen entwickeln zu können.
Riesige Rechenkapazitäten, wie bei Quantencomputern selbst, sind für das Projekt nicht notwendig: „Wir befinden uns sozusagen in einem Kampf Mensch gegen Maschine“, erklärt Matthias Pfau, Mitgründer von Tutanota. „Wir brauchen die klügsten Köpfe, um quantensichere Verschlüsselung so in unsere Cloud-Lösung TutaDrive zu integrieren, dass alle Menschen sie ganz einfach nutzen können – während Quantencomputer sich an der Technologie die Zähne ausbeißen und nicht an die Daten herankommen.“
Das Projekt PQDrive wird in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal realisiert, die ebenfalls mit über 600.000 Euro gefördert wird. Die Universität übernimmt wichtige Forschungsaufgaben von der Erprobung kryptographischer Algorithmen bis zur ressourcenschonenden Deduplizierung verschlüsselter Daten.
Prof. Dr. Tibor Jager: „Quantencomputer werden oft als Bedrohung gesehen, die vielleicht erst in 15 oder 20 Jahren wirklich relevant wird. Sie stellen aber schon heute eine Bedrohung dar, nämlich für Daten, die 15, 20 Jahre oder länger vertraulich bleiben sollen. Zum Beispiel in den Bereichen Gesundheitsdaten oder E-Government. Hier sollten schon heute Verfahren eingesetzt werden, die auch Angriffen von Quantencomputern standhalten können. Genau darum geht es im Projekt PQDrive. Darüber hinaus ist es durchaus möglich, dass Quantencomputer viel schneller kommen werden als erwartet. Jüngste Forschungen deuten darauf hin, dass das Rennen bereits begonnen hat.“
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