NIS2 bietet die Möglichkeit, Informationssicherheit als integralen Bestandteil der Geschäftsstrategie zu etablieren. Die Richtlinie fördert eine langfristige Sicherheitskultur und stärkt durch Mitarbeitersensibilisierung die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberbedrohungen.
NIS2: Der Weg zu einer langfristigen IT-Sicherheitsstrategie
Die neue EU-Richtlinie NIS2 fordert nicht nur technische Sicherheitsvorkehrungen, sondern zielt auf eine ganzheitliche Cyberresilienz ab. Unternehmen sollten die Umsetzung relevanter Maßnahmen im Bereich IT-Sicherheit nicht nur als gesetzliche und mit Kosten verbundene Pflicht sehen. Vielmehr ist NIS2 ein weiteres und aufgrund möglicher Sanktionen bei Nichtumsetzung zudem auch überzeugendes Argument nun endlich in das Thema Informationssicherheit zu investieren – personell und finanziell. Unternehmen, die die NIS2-Richtlinie zeitnah vollständig umsetzen, nutzen das Thema Informationssicherheit als langfristigen Wettbewerbsvorteil, der durch gezielte Maßnahmen wie Mitarbeiterschulungen und einheitliche Sicherheitsstandards das Vertrauen von Kunden und Partnern stärken kann. Doch wie lässt sich NIS2 strategisch in die IT- und Unternehmensarchitektur integrieren?
Informationssicherheit als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur
Während bisherige Sicherheitsrichtlinien primär auf die Einhaltung von freiwilligen Standards wie ISO 27001 und BSI IT-Grundschutz abzielten, überführt NIS2 diese Standards in ein regulatorisches Rahmenwerk und macht Informationssicherheit zur gesetzlichen Verpflichtung. Dabei erschöpfen sich die notwendigen Maßnahmen nicht in technischen Updates oder dem Betrieb einer Firewall. Vielmehr fordert NIS2 – im Einklang mit den branchenüblichen Standards zur Informationssicherheit – die Verankerung einer nachhaltigen Sicherheitskultur. Es geht darum, auf allen Ebenen des Unternehmens ein Bewusstsein für die Bedeutung der Informationssicherheit zu schaffen. Mitarbeitende spielen dabei eine zentrale Rolle, da ihre Entscheidungen und Handlungen direkten Einfluss auf die Sicherheitslage des Unternehmens haben.
Die „menschliche Firewall“: Mitarbeitersensibilisierung als Schlüsselfaktor
NIS2 fordert eine umfassende Risikobetrachtung, die Mitarbeitende ebenso wie technische Systeme berücksichtigt. Mitarbeitende stellen in den meisten Fällen den Startpunkt für Cyberangriffe dar, insbesondere durch falsche Reaktion auf Phishing-E-Mails oder Social Engineering-Manipulationen. Unternehmen können diesen Risiken durch gezielte Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen entgegenwirken, die das Bewusstsein für Sicherheitsrisiken nachhaltig schärfen und so die „menschliche Firewall“ stärken. Ein systematisches Schulungsprogramm, das individuell auf die spezifischen Bedrohungen und Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten ist, stellt sicher, dass alle Mitarbeitenden über aktuelle Gefahren informiert sind und verstehen, wie ihre Handlungen die Unternehmenssicherheit beeinflussen. Hier zeigen sich Microlearnings, wie sie beispielsweise lawpilots anbietet, neben weiteren atypischen Sensibilisierungsmaßnahmen als besonders effektiv: Kompakte, regelmäßige Schulungseinheiten sind dabei oft nachhaltiger als umfassende, einmalige Sicherheitstrainings. Dieser Ansatz fördert nicht nur das Bewusstsein, sondern verankert Informationssicherheit als Teil der täglichen Arbeitsroutine.
Wettbewerbsvorteil durch Vertrauen und Resilienz
Mit der Einführung von NIS2 wird Informationssicherheit nicht nur zum Compliance-Thema, sondern auch zu einem entscheidenden Faktor für die Marktposition. Eine NIS2-konforme Sicherheitsarchitektur stärkt das Vertrauen von Kunden und Geschäftspartnern. Der Nachweis eines robusten Sicherheitskonzepts, das die Anforderungen der Richtlinie erfüllt, kann für Unternehmen zum Wettbewerbsvorteil werden. Ein Unternehmen, das in Informationssicherheit und in die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden investiert, signalisiert damit Zuverlässigkeit und Weitsicht – Werte, die Kunden und Partner zu schätzen wissen.
Resilienz als Markenwert zu etablieren bedeutet, dass sich Unternehmen bewusst für eine proaktive Sicherheitskultur entscheiden und nicht nur reaktiv auf Vorfälle oder gesetzliche Änderungen reagieren. So hebt sich ein Unternehmen nicht nur durch seine Produkte oder Dienstleistungen ab, sondern durch seine Fähigkeit, in Krisenzeiten stabil und verlässlich zu bleiben.
Flexibilität und Zukunftssicherheit durch eine starke Sicherheitsstrategie
Die EU-Regularien im Bereich Datenschutz und Informationssicherheit entwickeln sich fortlaufend weiter. NIS2 bietet Unternehmen den Anstoß, Informationssicherheit als integralen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie zu etablieren, und legt so den Grundstein für zukünftige Anforderungen. Eine NIS2-konforme Sicherheitsstrategie mit regelmäßigen Mitarbeiterschulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen bereitet Unternehmen darauf vor, auch auf kommende Regulierungen flexibel zu reagieren.
Indem Informationssicherheit strategisch verankert wird, können Unternehmen auf veränderte gesetzliche Anforderungen schneller und effizienter reagieren. Ein Sicherheitskonzept, das auf langfristige Resilienz ausgelegt ist, schützt nicht nur gegen aktuelle Bedrohungen, sondern stellt sicher, dass das Unternehmen auch für zukünftige Entwicklungen gewappnet ist.
Informationssicherheit neu denken – NIS2 als Treiber für nachhaltige Resilienz
Die Umsetzung von NIS2 ist mehr als nur eine regulatorische Herausforderung – sie ist eine wertvolle Gelegenheit, Informationssicherheit als festen Bestandteil der Unternehmensstrategie zu etablieren. Schulungen und die gezielte Sensibilisierung der Mitarbeitenden werden zu einem entscheidenden Sicherheitsfaktor in einer digitalisierten Welt. Unternehmen, die ihre Belegschaft als „menschliche Firewall“ ausbilden, sind nicht nur besser vor Cyberbedrohungen geschützt, sondern profitieren auch von gesteigerter Resilienz und Vertrauen im Markt. NIS2 ermöglicht es Unternehmen, Informationssicherheit ganzheitlich zu denken und sich zukunftssicher aufzustellen.