Anfälligkeit für Reisebetrug

Betrüger haben junge Reisende im Visier

Urlaub Fotos

Die Sehnsucht nach Erholung, Sonne und neuen Erlebnissen ist bei den Deutschen ungebrochen – doch sie wird zunehmend von einer unsichtbaren Bedrohung überschattet: Cyberkriminalität.

Die aktuelle „Safer Summer Travel“-Studie von McAfee zeigt, wie stark digitale Betrugsmaschen inzwischen das Reiseverhalten beeinflussen – und wie erschreckend erfolgreich diese sind.

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Auf der Jagd nach Schnäppchen – und in die Falle getappt

Fast jede*r zweite Deutsche gibt an, beim Buchen gezielt nach günstigen Angeboten zu suchen – sei es für Unterkünfte (50 %), Flüge (33 %) oder Ausflüge (28 %). Dabei wird häufig auch am Alltag gespart, um den Urlaub finanzieren zu können: 41 % essen seltener auswärts, 35 % verzichten auf neue Kleidung. Die damit verbundene Eile und Preisfixierung eröffnet Kriminellen eine günstige Gelegenheit.

Besonders tückisch: Die Betrugsversuche werden immer raffinierter. Ob gefälschte Websites, manipulierte Bilder oder vermeintlich echte Bestätigungslinks – viele Nutzer*innen haben Schwierigkeiten, zwischen echt und gefälscht zu unterscheiden. Die Studie belegt: 38 % der Befragten erkennen Video-Fakes nicht zuverlässig, 30 % haben Probleme mit betrügerischen SMS, 29 % mit gefälschten E-Mails.

Junge Menschen im Visier der Betrüger

Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt: Vor allem junge Erwachsene sind stark betroffen. 50 % der 18- bis 24-Jährigen und 32 % der 25- bis 34-Jährigen berichten, bereits Opfer von Reisebetrug geworden zu sein. Dabei sind gefälschte Unterkünfte oder Ausflüge besonders häufig:

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  • 10 % der 18- bis 24-Jährigen und 9 % der 25- bis 34-Jährigen zahlten für Unterkünfte, die es nie gab.
  • 5 % leisteten Vorauszahlungen für Ausflüge, die nie stattfanden.
  • 12 % der Jüngsten gaben an, dass ihre Bankdaten kompromittiert wurden – im Vergleich zu nur 1 % der über 65-Jährigen.
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Urlaubsplanung wird zur Detektivarbeit

Die Angst vor Betrug ist bereits tief im Verhalten verankert: Im Schnitt verbringen Deutsche laut der Studie über 83 Stunden jährlich damit, Nachrichten auf Echtheit zu prüfen – von E-Mails über SMS bis zu Social-Media-Nachrichten. Doch nicht immer ist Vorsicht genug:

  • 9 % klickten auf einen betrügerischen Bestätigungslink,
  • 7 % gaben ihre Zahlungsdaten auf gefälschten Seiten ein,
  • weitere 7 % wurden durch manipulierte Bilder ihres Reiseziels getäuscht,
  • 5 % buchten Reisen, die gar nicht existierten.

Warnung vor zu verlockenden Angeboten

Die Urlaubssaison ist zur Hochsaison für Cyberkriminelle geworden. Die Taktik: Lockangebote, die zu schön sind, um wahr zu sein – und genau das sollten sie alarmieren. Vonny Gamot, Leiterin für EMEA bei McAfee, warnt deutlich: „Wenn ein Angebot zu gut aussieht, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch.“

Ihr Appell: Eine kurze Prüfung vor der Buchung kann entscheidend sein, um „einen stressfreien und betrugsfreien Urlaub zu erleben“.

So schützen Sie sich – vor der Reise und unterwegs

Vor dem Urlaub:

  • Misstrauisch bleiben bei zu günstigen Angeboten: Finger weg von unbekannten Links oder dubiosen E-Mails.
  • Bilder rückwärts suchen: Eine Bildersuche kann Fake-Angebote entlarven.
  • Nur über bekannte Plattformen buchen: Bewertungen und etablierte Anbieter bieten mehr Sicherheit.
  • Digitale Schutztools nutzen: Wer kann, sollte auf Sicherheitssoftware zurückgreifen, um verdächtige Seiten frühzeitig zu erkennen.

Während der Reise:

  • Identitäten prüfen: Ob vermeintliches Hotelpersonal oder Tourguide – bei Unsicherheit lieber nach Beweisen fragen.
  • Öffentliches WLAN meiden: Wer kein VPN nutzt, riskiert, dass sensible Daten mitgelesen werden.
  • QR-Codes mit Vorsicht behandeln: Nicht jeder Code führt zu einem sicheren Ort.
  • Privates bleibt besser privat: Echtzeit-Posts aus dem Urlaub können mehr verraten, als einem lieb ist. Besser: Fotos erst nach der Rückkehr teilen.

Fazit: Achtsamkeit ist der beste Reiseschutz

Die Freude auf eine Auszeit vom Alltag sollte nicht durch digitale Gefahren getrübt werden. Mit wachem Blick, digitaler Vorsorge und gesunder Skepsis lassen sich viele Risiken im Vorfeld vermeiden – sodass der Fokus wirklich auf Entspannung und Erholung liegen kann.

Pauline Dornig

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig verstärkt seit Mai 2020 das Team des IT Verlags als Online-Redakteurin. (pd)
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