Mentale Gesundheit

Achtsam im Internet: 7 Tipps für digitale Resilienz

Resilient

Burnout, Diabetes, Herzinfarkt – wir alle kennen die potenziellen Folgen von Dauerstress. Dass auch die Smartphone-Nutzung dabei eine entscheidende Rolle spielt, ist mittlerweile hinreichend bekannt: Ständige Erreichbarkeit und eine dauerhafte Nachrichtenflut strapazieren unsere Nerven, wie entsprechende Studien zum Thema zeigen.

Da es im Alltag jedoch oft schwierig ist, auf Mobiltelefone und andere technische Hilfsmittel zu verzichten, müssen wir achtsamer im Umgang mit ihnen sein und digitale Resilienz entwickeln. Jan Firsching, Senior Social Media Manager beim Berliner Webhosting-Unternehmen STRATO, ist berufsgemäß selbst viel im Netz unterwegs und gibt anlässlich des Mental Health Awareness Months Mai Tipps, wie man diese Achtsamkeit im Netz trainieren und digitale Resilienz entwickeln kann.

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Kommunikationskanäle trennen

Eine klare Trennung zwischen privaten und beruflichen Kommunikationskanälen ist essenziell. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit, Kund:innen oder auch Kolleg:innen, mit denen Sie kein enges persönliches Verhältnis pflegen, Ihre private Telefonnummer zu geben oder Arbeitschats auf privaten Plattformen zu führen. Überlegen Sie sich, welche Kommunikationskanäle Sie nutzen und trennen Sie diese streng in “beruflich” und “privat”. Sind Sie arbeitsbedingt viel in sozialen Netzwerken wie Instagram oder auf LinkedIn unterwegs, sollten Sie diese Accounts ebenfalls nur auf Ihrem Diensthandy installieren. Gleiches gilt für E-Mails und Chat-Apps wie Slack. Diese Maßnahmen helfen, eine klare Grenze zwischen Arbeit und Privatem zu ziehen und schützen zudem die Privatsphäre.

Filtern und Blockieren gegen Stress

Ein gesunder Social-Media- oder auch Medien-Konsum im Allgemeinen ist entscheidend für unser Wohlbefinden. Gehen Sie regelmäßig Ihre Followerlisten durch und entfolgen oder blockieren Sie Personen und Accounts, die negative Emotionen hervorrufen. Dies können ehemalige Partner*innen, bestimmte Medienseiten oder auch Bekannte sein. Überlegen Sie, welche Informationen Sie von welchen Personen in Ihrem täglichen Feed sehen möchten und wie sich diese auf Ihre Stimmung auswirken. Bewusster Nachrichtenkonsum kann viele Vorteile mit sich bringen und es ist ratsam, sich nicht von Algorithmen zum Doom Scrolling verleiten zu lassen.

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Benachrichtigungen reduzieren

Nehmen Sie außerdem die Benachrichtigungseinstellungen der Apps, die Sie regelmäßig nutzen, unter die Lupe, denn ständige Benachrichtigungen können erheblichen Stress verursachen. Die wohl effektivste Methode ist es, alle Apps stumm zu schalten. Wenn Ihnen das allerdings zu weit geht, sollten Sie zumindest bei den sozialen Netzwerken die Einstellungen so anpassen, dass nur persönlich relevante Benachrichtigungen aktiviert sind. Wählen Sie Ihre meistgenutzten Apps aus und deaktivieren Sie Benachrichtigungen für solche, die Sie nur selten nutzen. Dies reduziert unnötige Ablenkungen und fördert die Konzentration auf wichtige Aufgaben.

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Likes deaktivieren

Auch das ständige Vergleichen in sozialen Netzwerken kann zu Stress und Druck führen. Eine Möglichkeit, diesem Druck entgegenzuwirken, ist die Deaktivierung der Anzeige von Likes auf Plattformen wie Instagram oder Facebook. Konzentrieren Sie sich auf den Inhalt und nicht auf die Anzahl der Likes. Machen Sie sich diese Haltung auch für Ihre eigenen Beiträge zunutze: Posten Sie nur Inhalte, die Ihnen wirklich Freude bereiten, und nicht solche, die möglichst viele Likes generieren sollen. So können Sie sich den Spaß und die Kreativität im Umgang mit Social Media erhalten.

Digitaler Minimalismus

Digitaler Minimalismus hilft, die digitale Umgebung übersichtlicher und stressfreier zu gestalten. Fragen Sie sich, welche Apps Sie wirklich benötigen und welche Ihr digitales Leben überladen. Sortieren Sie selten genutzte Apps in entsprechende Ordner oder löschen Sie sie. Gehen Sie Ihr E-Mail-Postfach durch, löschen Sie unnötige Nachrichten oder archivieren Sie diese in entsprechenden Ordnern. Melden Sie sich von Newslettern ab, die Sie ohnehin nur selten lesen. Ein aufgeräumtes digitales Umfeld trägt zu mehr Klarheit und weniger Stress bei.

Bildschirmzeit für Apps festlegen

Um zu vermeiden, planlos Stunden mit mobilen Spielen oder in sozialen Netzwerken zu verbringen, sollten Sie feste Zeitfenster für bestimmte Apps oder ganze App-Kategorien definieren. Passen Sie diese Zeitfenster je nach Tages- oder Wochenverlauf an. Beispielsweise können Sie sich am Wochenende mehr Zeit gönnen als an Arbeitstagen. Dies hilft, die Nutzung im Griff zu behalten und bewusstere Entscheidungen über die eigene Bildschirmzeit zu treffen. Schauen Sie sich dafür auch die Nutzungsanalyse Ihres Smartphones an, um zu identifizieren, welche Anwendungen die größten Zeitfresser sind. Im Anschluss legen Sie für diese Apps konkrete Bildschirmzeiten fest.

Regelmäßige digitale Auszeiten einlegen

Es ist wichtig, regelmäßige Pausen von der digitalen Welt einzulegen. Planen Sie bewusste Offline-Zeiten in Ihren Tages- oder Wochenablauf ein, um sich zu erholen und aufzutanken. Nutzen Sie diese Zeiten, um Aktivitäten nachzugehen, die nichts mit Technologie zu tun haben, wie Spazierengehen, Lesen oder Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Diese digitalen Auszeiten helfen, die Balance zwischen Online- und Offline-Welt zu wahren und tragen zu einem gesünderen digitalen Lebensstil bei.

Fazit 

Indem Sie diese Strategien der Achtsamkeit im Internet anwenden, können Sie nicht nur Ihre eigene mentale Gesundheit schützen, sondern auch eine positive und produktive Online-Community fördern. Auch ich als Social-Media-Manager sehe mich ständig in der Verantwortung, ein Vorbild zu sein und Achtsamkeit in meinen digitalen Alltag zu integrieren. 

Jan Firsching, Senior Social Media Manager beim Berliner Webhosting-Unternehmen STRATO

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