Der sichere Datentransfer im Gesundheitswesen ist von entscheidender Bedeutung, um sensible Patienteninformationen zu schützen und gesetzliche Vorschriften einzuhalten.
Angesichts der steigenden Zahl von Cyberangriffen auf Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in Deutschland wird die Bedeutung von Datensicherheit immer deutlicher. Cyberangriffe auf Krankenhäuser haben in der Vergangenheit zu erheblichen Störungen und Datenverlusten geführt. Hinzu kommt, dass auch das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) festhält, dass Krankenhäuser deutlich mehr machen müssen, um sich vor Cyberattacken zu schützen. Die aktuelle Bedrohungslage hat die Einführung neuer Regularien wie die NIS-2-Richtlinie (Network and Information Security) beschleunigt. Solche Verordnungen zielen darauf ab, die Cybersicherheit in kritischen Sektoren, einschließlich des Gesundheitswesens, zu stärken.
Dennoch gibt es häufig Schwachstellen, die zu Datenverlust oder Sicherheitsverletzungen führen können. Hier sind die fünf häufigsten Schwachstellen und wie sie behoben werden können:
1. Unsichere E-Mail-Kommunikation und mangelnde Verschlüsselung von Daten
Viele medizinische Fachkräfte senden sensible Informationen einfach per E-Mail oder speichern Daten an den gewohnten Orten – und das alles unverschlüsselt. Um die Sicherheit dieser Daten zu gewährleisten, sollten sichere E-Mail-Dienste genutzt werden. Solche Dienste bieten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und spezialisierte Kommunikationsplattformen für das Gesundheitswesen, die über einheitliche Sicherheitsstandards verfügen. Dabei ist der Einsatz von Verschlüsselungstechnologien sowohl für den Datentransfer als auch für die Speicherung unerlässlich.
2. Veraltete Software und fehlende Sicherheitsupdates
Der Einsatz von nicht aktualisierten Systemen und das Vernachlässigen regelmäßiger Sicherheitsupdates macht sie anfällig für Cyberangriffe. Um Sicherheitslücken zu schließen, sollten regelmäßige Updates und Patches für alle Software- und Hardwaresysteme implementiert werden. Die Nutzung von Cloud-Diensten ermöglicht eine zentrale Verwaltung und regelmäßige automatische Updates, was zusätzliche Sicherheit bietet.
Ein weiterer, wichtiger Schritt ist an dieser Stelle das Digital-Gesetz. Der Gesetzgeber gibt hier Richtlinien vor, die eine einheitliche Nutzung von Cloud-Diensten im Gesundheitssektor ermöglicht.
3. Fehlende Schulung und Sensibilisierung des Personals
Mitarbeitende aus dem Gesundheitssektor sind sich nach wie vor oft nicht der Sicherheitsrisiken und -protokolle bewusst. Um das Bewusstsein für Datenschutz und Datensicherheit zu erhöhen, sind regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsprogramme wichtig. Dadurch kann weiter für das Thema sensibilisiert werden, eine Achtsamkeitskultur entstehen und die Risiken, die durch ungesicherten Datentransfers entstehen, minimiert werden.
4. Unzureichende Zugriffskontrollen
Fehlende Zugriffsbeschränkungen können dazu führen, dass unautorisierte Personen auf sensible Daten zugreifen. Strenge Zugriffskontrollen und die Nutzung von Multi-Faktor-Authentifizierung sichern den Zugang zu sensiblen Informationen und minimieren somit das Risiko, dass Daten an unautorisierte Personen gelangen.
5. Vernachlässigung von Datenschutzrichtlinien
Nichtbeachtung oder Unkenntnis von Datenschutzrichtlinien kann zu Verstößen führen. Es ist entscheidend, dass alle Mitarbeitende die geltenden Datenschutzrichtlinien kennen und befolgen. Regelmäßige Überprüfungen und Audits helfen dabei, die Einhaltung dieser Richtlinien sicherzustellen.
Ari Albertini, CEO bei FTAPI, betont die Dringlichkeit des Themas: „Wir leben in einer Zeit, in der Cyberangriffe auf das Gesundheitswesen zunehmen. Daher ist es entscheidend, dass entsprechende Einrichtungen ihre Datensicherheitsstrategien überdenken und anpassen. Durch die Implementierung moderner Technologien und die Einhaltung neuer Regularien wie der NIS-2-Richtlinie können wir einen sicheren Datentransfer gewährleisten und das Vertrauen der Patienten stärken.“
Mehr Sicherheit für sensible Gesundheitsdaten
Die Behebung dieser häufigen Schwachstellen beim Datentransfer im Gesundheitswesen erfordert eine Kombination aus technologischen Lösungen und gut geschultem Personal. Durch die Implementierung der oben genannten Maßnahmen kann die Sicherheit sensibler Daten erheblich verbessert und gleichzeitig die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie der NIS-2-Richtlinie gewährleistet werden. Das Digital-Gesetz ermöglicht nun auch dem Gesundheitssektor, Cloud-Dienste zu nutzen. Dadurch entstehen zusätzliche Vorteile wie zentrale Sicherheitsupdates und erhöhte Zugänglichkeit. Angesichts der wachsenden Bedrohungslage durch Cyberangriffe ist es unerlässlich, proaktiv zu handeln und robuste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.
(pd/FTAPI)