Der Jahreswechsel ist oft der Moment, in dem viele Arbeitnehmer:innen ihre berufliche Situation hinterfragen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen. Unternehmen wiederum nutzen diese Phase, um ihre Teams zu verstärken und neue Talente zu gewinnen.
Doch worauf legen Bewerber:innen bei der Wahl eines neuen Jobs besonderen Wert? Eine aktuelle Studie des Personaldienstleisters SD Worx, die 18.000 Arbeitnehmer:innen in 18 europäischen Ländern befragte, liefert spannende Einblicke.
1. Gehalt bleibt das wichtigste Kriterium
Auch wenn sich die Arbeitswelt wandelt, bleibt das Gehalt für die Mehrheit der Arbeitnehmer:innen der entscheidende Faktor. In Deutschland geben 59 Prozent der Befragten an, dass eine angemessene Vergütung bei der Jobwahl an oberster Stelle steht. Gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten ist finanzielle Sicherheit essenziell. Zudem empfinden viele ein faires Gehalt als Zeichen der Wertschätzung ihrer Leistung.
2. Jobsicherheit und wirtschaftliche Stabilität
Direkt nach dem Gehalt folgt die Sicherheit des Arbeitsplatzes: 57 Prozent der deutschen Arbeitnehmer:innen schätzen eine stabile berufliche Perspektive. Ein sicherer Job bietet nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Stabilität und ermöglicht langfristige persönliche und berufliche Planung. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wer bei einem finanziell gesunden Arbeitgeber tätig ist, kann sich auch in Krisenzeiten auf eine stabile Zukunft verlassen.
3. Der Arbeitsweg: Nähe und Flexibilität zählen
Fast die Hälfte der Befragten (45,2 Prozent) betont, dass die Entfernung zum Arbeitsplatz ein bedeutender Faktor ist. Ein kurzer Arbeitsweg spart Zeit und reduziert Stress – wertvolle Vorteile für eine ausgewogene Work-Life-Balance. Unternehmen, die entweder zentral gelegen oder gut angebunden sind, haben daher einen klaren Vorteil.
Zudem gewinnt Flexibilität an Bedeutung. Homeoffice-Optionen und Gleitzeitmodelle machen es möglich, den Arbeitsweg zu minimieren oder sogar komplett zu vermeiden. Dadurch können Unternehmen auch Fachkräfte aus weiter entfernten Regionen für sich gewinnen.
4. Arbeitsklima und Teamgeist als Motivationsfaktoren
Ein angenehmes Arbeitsumfeld beeinflusst maßgeblich die Zufriedenheit der Beschäftigten. Für 44,4 Prozent der Arbeitnehmer:innen ist eine positive Atmosphäre am Arbeitsplatz ein entscheidendes Kriterium. Kollegialität, Teamzusammenhalt und ein respektvoller Umgang mit Vorgesetzten schaffen ein Umfeld, in dem Mitarbeitende sich wohlfühlen und produktiver arbeiten.
Ein gutes Betriebsklima hat auch langfristige Vorteile: Es steigert nicht nur die Motivation, sondern erhöht auch die Bindung an das Unternehmen und reduziert die Fluktuation.
5. Sinnstiftende Arbeit und Herausforderung
Rund ein Drittel der Arbeitnehmer:innen (33,6 Prozent) wünscht sich eine Tätigkeit, die nicht nur fordernd, sondern auch sinnvoll ist. Sie möchten mit ihrer Arbeit etwas bewirken – sei es für den Unternehmenserfolg, die Gesellschaft oder ihre eigene persönliche Entwicklung. Das Gefühl, einen Beitrag zu leisten und Anerkennung für die eigene Arbeit zu erhalten, trägt maßgeblich zur Jobzufriedenheit bei.
Mehr als nur ein Job
Die Ergebnisse zeigen deutlich: Arbeitnehmer:innen suchen nicht einfach nur eine Anstellung, sondern eine berufliche Aufgabe, die ihre individuellen Bedürfnisse erfüllt. Für Unternehmen bietet sich hier die Chance, gezielt auf diese Erwartungen einzugehen, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Denn wer neben einem fairen Gehalt auch Sicherheit, Flexibilität, ein positives Umfeld und sinnvolle Aufgaben bietet, hat die besten Chancen, engagierte und zufriedene Mitarbeitende langfristig an sich zu binden.
Über die Studie
Die Auswertung der jüngsten Umfrage der Navigator-Serie soll Unternehmen einen Kompass an die Hand geben, mit dem sie die Herausforderungen im Personalwesen und in der Lohnbuchhaltung meistern können. Die Umfrage wurde im Februar 2024 in 18 europäischen Ländern durchgeführt: Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Irland, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Polen, Rumänien, Serbien, Slowenien, Spanien, Großbritannien und Schweden. Insgesamt wurden 5.118 Unternehmen und 18.000 Arbeitnehmer:innen befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet, um eine zuverlässige Repräsentation des Arbeitsmarktes in jedem Land zu gewährleisten.