Stress in der IT-Branche – der perfekte Nährboden für Burnout

Sie gelten als die Hochleistungs-Hirne und Nerds. Sie arbeiten unzählige Stunden in Büros, schlafen teilweise auch dort und trinken Unmengen an Kaffee, essen Süßkram, sehen oft zerzaust aus und ernähren sich gerne von Fastfood. Und wenn sie sich umgeben von Gleichgesinnten unterhalten, verstehen andere nur Bahnhof. 

Dieses, zugegebenermaßen etwas überzeichnete Bild, trifft in Teilen jedoch auf so machen IT-Spezialisten zu.

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In der IT-Branche gibt es viele, die Tag und Nacht vor dem PC sitzen, ihr Umfeld beispielsweise beim Programmieren vollständig vergessen und sich in ihrer ganz eigenen Welt befinden. Doch wie sieht es mit der Gesundheit dieser Hochleistungssportler aus? Denn nicht selten steht ganz am Ende der Karriere oder auch mitten drin die Diagnose Burnout auf dem Papier und viele Betroffene benötigen viel Zeit, um sich wieder, wenn überhaupt, normal in den Arbeitsalltag eingliedern zu lassen. Nicht selten dann auch in ganz anderen Berufen.

Burnout – was nun?

Es ist die mit am häufigsten diagnostizierte Krankheit unseres Zeitalters. Und sie tritt immer mehr und früher auf. Die Belastbarkeit eines Menschen, insbesondere auf psychischer Ebene, ist nur bedingt dehnbar. Denn jeder, der schon einmal in einer Stresssituation war weiß, wie belastend für Seele und Geist und schlussendlich auch Gesundheit dieser Zustand sein kann. Herzrasen, schlaflose Nächte, Unruhezustände, Angstneurose, bis hin zu Psychosen und starken Persönlichkeitsveränderungen sind Zeichen der totalen Überlastung und Überforderung. Kommen dazu noch falsche und schlechte Ernährung und zu wenig Schlaf, ist absehbar, dass der Körper irgendwann schlapp macht und seine Dienste schlichtweg verweigert.

Die Diagnostizierung der Krankheit an sich ist in vielen Fällen eher von meist schleppender Natur. Denn zunächst leben viele IT-ler mit den ersten Anzeichen und nehmen sie bewusst nicht wahr. Wenn Müdigkeit vorherrscht, wurde eben noch ein Kaffee mehr getrunken. Und in besonders stressigen Momenten ebenso und auch der Tabakgenuss ist in dieser Branche, dem Stress geschuldet, nicht selten. Es wird nicht selten auf natürliche Produkte zurückgegriffen, wie etwa Mittel, die zum Einschlafen verhelfen sollen oder eine beruhigende Wirkung versprechen. Hier schildert ein Betroffener beispielsweise seine Erfahrungen mit Neurexan während dieser Zeit. Auch andere homöopathische Mittel versprechen Hilfe. Doch summa sumarum kann am Ende oftmals nur der Fachmann helfen und vor allem die Selbstheilung durch die totale Zurückhaltung und Minimierung von Stress.

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Burnout – ein Tabuthema?

Definitiv kann man diese Frage mittlerweile mit einem klaren Nein beantworten. Denn wer betroffen ist, schweigt schon längst nicht mehr über seinen Zustand, wie noch vor wenigen Jahren. Die Angst vor dem Jobverlust und der anstehenden Karriere allerdings stehen noch immer oft im Vordergrund, vor der Selbsterkenntnis und der Tatsache ins Gesicht zu schauen, dass man am absoluten Limit des Möglichen agiert. Burnout ist keine erfundene Krankheit und auch nicht die Warmduscher-Krankheit unter Männern. Und wenn der Arbeitnehmer in einen Kreislauf des Schaffens taucht, ohne dabei das gesamte Umfeld überhaupt noch wahrnehmen zu können. Dies ist der Beginn der Erkrankung und auch das Ende des Schaffens auf dieser Ebene und auch in dieser Kapazität. Es ist die totale Überforderung am Arbeitsplatz, die weit über die normalen Grenzen hinaus geht. Und schaut man sich einmal ganz explizit die Arbeitsbedingungen in der Spiele-Branche beispielsweise an, wird schnell klar wie gezielt zum Teil von Arbeitgebern suggeriert wird, dass das Büro doch eigentlich viel zu gemütlich ist, um nachhause zu fahren. Da werden dann ganz schnell einmal unbezahlte Überstunden geschoben.

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Das bisschen Stress, das ist doch normal

Mit dieser Einstellung stehen in der IT-Branche tagtäglich etliche Arbeitnehmer ihren Mann. Und dies oftmals durch unbezahlte Überstunden und Wochenarbeitsstunden, die jenseits von Gut und Böse sind. Mit einer Deadline im Hinterkopf schufften Entwickler bis an ihre Schmerzgrenzen des Möglichen und darüber hinaus – an genau der Stelle wird es dann oft gesundheitlich gefährlich.

Doch die scheinbar unbegrenzte Leistungsbereitschaft des Angestellten machen sich Arbeitgeber in dieser Branche nicht selten zu nutzen. Da werden Chill- und Lounge-Ecken in Büros eingerichtet. Die Kaffeebar, die Snackbar und viele weitere Dinge werden zur Verfügung gestellt und schon befindet sich der Arbeitnehmer im Strudel des Schaffens. Und warum sollte auch den Wunsch hegen, nachhause fahren zu wollen? 80 Stunden und mehr zu arbeiten, um rechtzeitig fertig zu werden sind die Norm in so manch einem modernen Betrieb. Bezahlt werden allerdings nicht selten nur 40. Leistungsdruck, Jobverlust-Ängste und auch der Verlust der Anerkennung und der Möglichkeit innerhalb des Betriebes die Karriereleiter nach oben klettern zu können, treiben Betroffene unwillkürlich in eine Sackgasse. Denn einen früher und den anderen später, denn die psychische Belastungsgrenze ist von Mensch zu Mensch verschieden. Lohnsklaven in dieser Branche sind nicht selten und wer für seinen Job brennt und voller Leidenschaft ans Werk geht, ohne Erfolge zu sehen oder selbst davon zu profitieren, kann dabei auch ausbrennen.
 

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