Seit vier Jahren sind hybride Arbeitsmodelle nun weit verbreitet – und sieben von zehn deutschen Wissensarbeiter:innen sind mit den Anwesenheitsregeln an ihrem Arbeitsplatz zufrieden. Doch fehlende Richtlinien behindern die Arbeit für viele.
Dies zeigen die Ergebnisse der Hybrid Workplace Whiplash Survey von Lucid Software. Im Rahmen der Befragung wurden Wissensarbeitende in fünf Ländern zu den Richtlinien, Wünschen und Bedürfnissen rund um hybrides Arbeiten befragt.
Großteil möchte mehrmals die Woche ins Büro
Die Pandemie hat dazu geführt, dass deutsche Unternehmen seit 2020 mehrfach ihre Regelungen rund um hybrides Arbeiten angepasst haben. Mehr als die Hälfte (55 %) aller Befragten geben an, dass ihr Unternehmen seine Vorgaben zur Anwesenheit im Büro seitdem ein- oder zweimal geändert hat. Bei zwölf Prozent war es sogar noch häufiger. Dadurch konnten viele Wissensarbeitende verschiedene hybride und remote Arbeitsweisen kennenlernen und die Mehrheit ist mit der aktuellen Aufteilung zwischen Büro und Homeoffice auch zufrieden. Andererseits sagen 21 Prozent, dass sie aufgrund dieser Regelungen bereits über eine Kündigung nachgedacht haben.
Vorgaben zur Präsenz im Büro spielen offensichtlich eine wichtige Rolle für Arbeitnehmende. Grundsätzlich besteht bei vielen der Wunsch nach hybrider Arbeit – für die Hälfte aller Befragten sind zwischen zwei und vier Bürotage in der Woche ideal. Doch während Befragte die Flexibilität und Autonomie im Homeoffice schätzen, leidet häufig die zwischenmenschliche Ebene. Als größte Frustration bei hybrider Arbeit nannten sie die fehlende Verbindung zu Kolleg:innen, gefolgt von auftretenden Missverständnissen. Richtlinien zum hybriden Arbeiten sollen dabei helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Unternehmen scheitern jedoch teils daran, Teams zu schulen und geeignete Rahmenbedingungen für die hybride Zusammenarbeit und Kommunikation zu schaffen.
Viele sind nicht für hybrides Arbeiten geschult
Unternehmen sollten mehr tun, um hybrides Arbeiten zu unterstützen. Denn drei Viertel der Befragten haben von ihrem Arbeitsplatz keinerlei Training zur effektiven Zusammenarbeit in einer hybriden Arbeitsumgebung erhalten – und nur 31 Prozent wurden Richtlinien für hybride Besprechungen zur Verfügung gestellt.
Fehlende Schulungen zur effektiven Zusammenarbeit in hybriden Teams sind ein großer Dämpfer für die Produktivität. Dies kann auch die Innovation im Unternehmen behindern: Laut der Studie sind ineffektive Kommunikation, Informationen, die zwischen Besprechungen verloren gehen, und schlechte oder ineffektive Zusammenarbeit die größten Hindernisse für neue Ideen in deutschen Unternehmen.
Digitale Tools und Schulungen können die Zusammenarbeit unterstützen
Die passende Software für die Bedürfnisse hybrider Arbeitnehmer:innen anzubieten, bleibt eine Herausforderung. Obwohl sechs von zehn (59 %) Wissensarbeiter:innen angeben, mit ihrer technischen Ausstattung voll oder sehr zufrieden zu sein, gibt es auch bei der Nutzung digitaler Tools für die Zusammenarbeit noch Verbesserungspotenzial. So finden 59 Prozent visuelle Inhalte extrem oder sehr wichtig, aber nur ein Viertel (26 %) hat Zugang zu entsprechenden Tools.
Um die Vorteile hybrider Arbeitsmodelle nutzen zu können, müssen Unternehmen einen geeigneten Rahmen für die Zusammenarbeit schaffen. Die Umfrage zeigt, dass bessere Richtlinien, Schulungen und Software-Strategien nötig sind, um die Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen zu steigern.
Über die Umfrage
Researchscape führte vom 11. bis 18. April 2024 im Auftrag von Lucid Software eine Online-Umfrage unter 2.556 Wissensarbeitenden durch und befragte eine Population von 4.602 Vollzeitkräften im Alter von 25 bis 64 Jahren in Unternehmen mit mindestens zehn Mitarbeitenden. Zu den Befragten pro Land zählen die Vereinigten Staaten (1.075), das Vereinigte Königreich (474), Deutschland (384), Australien (342) und die Niederlande (281).
(pd/Lucid Software)