CIOs (Chief Information Officers) nehmen eine neue Rolle in Unternehmen ein, indem sie ihren Einfluss als operative Führungskräfte ihrer Organisation ausweiten und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden die Vorteile des intelligenten Zeitalters nutzen können.
Angesichts der weiterhin hohen Inflation, der rasant steigenden Zinsen und der anhaltenden geopolitischen Instabilität sehen sich Unternehmen täglich damit konfrontiert, immer wichtigere sowie zeitkritischere Entscheidungen zu treffen. Dadurch befinden sie sich wortwörtlich in einem dauernden Krisenmodus – ein Begriff, den die Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2023 gekürt hat, und der passenderweise an das Wort Permakrise anknüpft, welches schon 2022 beim Collins Dictionary als Wort des Jahres galt.
In solchen Krisenzeiten rücken zumeist CEOs und CFOs in den Mittelpunkt, um entsprechende. Unternehmensstrategien zu entwickeln. Doch niemand von ihnen wird in der Lage sein, die derzeitige Phase der Instabilität und Unsicherheit erfolgreich zu meistern, solange sie nicht über die erforderlichen Informationen und Technologien verfügen. Diese brauchen sie, um Entscheidungen zu treffen und Widerstandsfähigkeit aufzubauen. Mit der zunehmenden Bedeutung einer intelligenten Entscheidungsfindung in jedem Unternehmen kommt die Rolle der CIOs und CTOs ins Spiel – sie müssen sicherstellen, dass Technologieinvestitionen klare Geschäftsergebnisse liefern, die direkt mit den strategischen Zielen des Unternehmens übereinstimmen.
CIOs – die Transformationstreiber
CIOs nehmen eine neue Rolle in Unternehmen ein, indem sie ihren Einfluss als operative Führungskräfte ihrer Organisation ausweiten und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden die Vorteile des intelligenten Zeitalters nutzen können. Zu diesem Zweck werden sie 2024 mehr denn je zu Change Makern, die ihre Unternehmen in die Lage versetzen, die Möglichkeiten der Technologie zu nutzen, um Innovationen voranzutreiben und komplexe Probleme schnell zu lösen.
Gerade im permanenten Krisenmodus haben Technologiezyklen und Business-Trends oft einen großen Einfluss darauf, welche Veränderungsprozesse im Unternehmen priorisiert und welche Technologieinvestitionen dazu erhöht oder verringert werden. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir viele technologische Auf- und Abschwünge, viele Technologiephasen und -zyklen sowie ein Kommen und Gehen von Geschäftstrends erlebt. Trotz des ganzen Trubels sollten die für die Transformation verantwortlichen CIOs und CTOs das ganze Gerede und Buzzword-Bingo ausblenden und sich auf drei Dinge konzentrieren, die über alles andere hinausgehen:
- Umsatz: Was tut das Unternehmen, um den Umsatz oder die Margen zu verbessern?
- Kundenerlebnis: Wie befriedigt das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Kunden, auch im Hinblick darauf, dass sich ihr Einkaufserlebnis bis zum Kaufabschluss stetig verändert?
- Mitarbeitererfahrung: Wie stellt das Unternehmen sicher, dass die eigenen Mitarbeitenden Zugang zu den richtigen Daten haben und die Informationen erhalten, die sie für ihre Produktivität und zur kontinuierlichen Verbesserung des Unternehmens benötigen?
Die digitale Transformation und das intelligente Zeitalter
Die Rolle der Technologie bei der Transformation von Unternehmen ist unbestritten. Die Herausforderung für IT-Führungskräfte besteht darin, clever in digitale Kompetenzen – und Daten – zu investieren. Sie müssen dadurch sicherstellen, dass das Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgeht und sich von der Konkurrenz abhebt. Laut der jüngsten Alteryx-Studie über zukunftsfähige Unternehmen glauben 60 Prozent der Führungskräfte in Deutschland, dass Investitionen in Technologien einen entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Produktivität haben werden. Dabei gehen 56 Prozent von einer Erhöhung der Investitionen in fortschrittliche Technologien als Reaktion auf das sich verändernde Marktumfeld aus.
Die „digitale Transformation“ ist zwar unvermeidlich – doch ist es noch der richtige Begriff für das, worauf wir uns heute in der Permakrise konzentrieren müssen? Die drei oben genannten Schlüsselelemente sind mittlerweile alle digital, sodass die digitale Transformation nach wie vor von entscheidender Bedeutung ist. Nehmen wir zum Beispiel das Kundenerlebnis: Die Art und Weise, wie Menschen heute einkaufen, ist anders als früher. Es ist wichtig, dass wir über digitale Sensoren verfügen, um das Kaufverhalten der Menschen und ihre Handlungen zu verstehen. Auch die Erfahrungen der Mitarbeitenden haben sich verändert: Sie arbeiten heute dezentral, über die ganze Welt verstreut, und sind mehr denn je auf digitale Tools angewiesen, um ihre Arbeit effizient zu erledigen und Aufgaben für das intelligente Zeitalter zu automatisieren.
Umwandlung von Daten in strategische Entscheidungen
Es ist kein Geheimnis, dass die Unternehmen von heute einen starken Appetit auf KI und Automatisierung haben. Dieselbe Alteryx-Studie ergab, dass KI für die meisten IT-Führungskräfte in Deutschland (87 %) bereits einen Einfluss auf das Erreichen ihrer Geschäftsziele hat – und dieser Trend wird sich fortsetzen. Im Mittelpunkt dieser Technologien stehen jedoch riesige Datenmengen und große Datenpipelines. Vorausschauende Führungskräfte bereiten sich schon jetzt auf diese zunehmend komplexe, datengesteuerte Zukunft vor.
Derzeit evaluieren Unternehmen die Organisationskultur, die für den Wandel zu einem Unternehmen mit datengestützter Entscheidungsfindung in Zukunft erforderlich ist – eine Zukunft, in der KI in allen Facetten eines Unternehmens integriert sein wird. IT-Führungskräfte sehen hier einen direkten Zusammenhang zwischen einem modernen Datenmanagement im gesamten Technologiebereich und der einfachen Möglichkeit, Mehrwert aus Daten zu ziehen, in dem Umfang und mit der Geschwindigkeit, um heutzutage in Echtzeit Entscheidungen zu treffen.
Doch was können Unternehmen tun, damit ihre Mitarbeitenden in der Lage sind und die Kompetenzen haben, unternehmensweit mit Daten zu arbeiten?
Der Aufbau einer datengetriebenen Kultur
Vielen Unternehmen fehlt es an der richtigen Kultur, um Daten zu demokratisieren. Sie haben zu viele Kontrollen und beschränken die Anzahl der Personen, die auf Daten zugreifen können. Das ist ganz natürlich. Wenn Menschen etwas Wertvolles besitzen, wollen sie es kontrollieren. So gehören auch für 41 Prozent der Unternehmen in Deutschland Daten ausschließlich in die Hände von Fachleuten, die sich auf Datenmanagement spezialisiert haben. Über die Hälfte sind sogar der Meinung, dass Mitarbeitende, die geschäftsrelevante Entscheidungen treffen, keinen Zugriff auf Daten haben sollten. Zugleich darf nicht vergessen werden, dass Unternehmen geradezu in Daten schwimmen. Nach Angaben der Europäischen Kommission bleiben bislang 80 Prozent der in der Industrie gesammelten Daten ungenutzt.
In Silos abgeschottete Daten, die nur einigen wenigen Personen oder Abteilungen zur Verfügung stehen, behindern die angestrebte Transformation des Unternehmens erheblich. Im intelligenten Zeitalter müssen der Datenzugang und die Datenkompetenz auf das gesamte Unternehmen ausgeweitet werden. Unternehmen und ihre IT-Führungskräfte dürfen sich nicht nur auf die Weiterbildung von IT- und Dateningenieuren konzentrieren, sondern müssen es allen Mitarbeitenden so einfach wie möglich machen, zu Citizen Data Scientists und Data Workern zu werden, die datenbasierte Entscheidungen treffen können.
Eine wirklich datengetriebene Kultur bedeutet auch, in die Demokratisierung der Unternehmensdaten zu investieren, indem die Mitarbeitenden mithilfe der richtigen Werkzeuge datengetriebene Entscheidungen treffen können. Cloud-basierte Lösungen wie ein Cloud-Data-Warehouse ermöglichen es IT-Mitarbeitenden, Daten zu verwalten und sie allen Teams zur Verfügung zu stellen. Unternehmen sollten ihre IT-Abteilung mit den Cloud-Komponenten eines modernen Daten-Stacks vertraut machen, denn das wird sich für die gesamte Organisation auszahlen.
Die Rolle der CIOs im Jahr 2024
Im Jahr 2024 müssen CIOs mehr denn je Change Agents sein, die ihre Unternehmen in die Lage versetzen, von der beschleunigten Einführung zunehmend KI-gestützter Systeme zu profitieren, um Innovationen voranzutreiben und komplexe Probleme schnell zu lösen. Nach dem Krisenmodus wird damit im kommenden Jahr schließlich die Krisenbewältigung zum Stichwort.
Um diesen Wandel zu unterstützen, werden Unternehmen ihre Investitionen in Technologien wie generative KI, KI/ML-Plattformen und MLOps erhöhen. IT-Führungskräfte sollten ihre Unternehmen bei der Implementierung dieser Technologien unterstützen, damit diese sich an ein zunehmend komplexes und datengesteuertes Geschäftsumfeld anpassen und sich von der Konkurrenz abheben können.