In Deutschland fehlen branchenübergreifend qualifizierte Fachkräfte. Laut Statista gibt es 2024 durchschnittlich 700.000 offene Stellen. Unternehmen haben Probleme, neue Mitarbeitende zu finden und die jungen Generationen völlig neue Erwartungen an die Arbeitswelt.
Demografischer Wandel und der Druck zur Modernisierung
Deutschland altert: Jede zweite Person ist heute über 45 Jahre alt, und jede fünfte ist älter als 66 Jahre. Mit vielen Baby-Boomern, die in den Ruhestand gehen, entsteht eine erhebliche Lücke auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig wächst der Druck auf Unternehmen, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Besonders die Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 geboren ist, hat klare Vorstellungen von ihrem idealen Arbeitsplatz. Flexible Arbeitszeiten, eine deutliche Trennung von Beruf und Privatleben, flache Hierarchien und vor allem der Einsatz modernster Technologie, der sich immer stärker zu einem Karrierefaktor entwickelt, sind für diese Generation entscheidend.
Technologischer Fortschritt als Anreiz für (junge) Talente
Während für Millennials Anreize wie Tischkicker und Obstkörbe attraktiv waren, sind diese für die Gen Z weniger relevant. Diese Gruppe wünscht sich digitale, intuitive Nutzererfahrungen am Arbeitsplatz. Laut einer Umfrage von Dell Inc. erwarten 80 % der Gen Z Spitzentechnologie, und 91 % würden einen Arbeitgeber bevorzugen, der die neuesten Tech-Produkte bereitstellt. Zudem möchten 36 % kontinuierlich neue digitale Fähigkeiten erwerben. Worauf sollten Unternehmen also achten, um insbesondere – aber nicht nur! – die Young Professionals von sich zu überzeugen?
Konkrete Maßnahmen zur IT-Modernisierung
- Investition in benutzerfreundliche Software: Unternehmen sollten auf intuitive und leicht verständliche IT-Lösungen setzen. Beispielsweise können moderne Content-Management-Systeme (CMS) repetitive Aufgaben automatisieren und vereinfachen. Statt umständlicher manueller Prozesse, wie das Ausdrucken, Bearbeiten und erneute Einscannen von Rechnungen, können solche Systeme diese Aufgaben mit wenigen Klicks erledigen.
- Einsatz von KI und Cloud-Technologien: Moderne KI-Lösungen und cloudbasierte Systeme ermöglichen flexibles, ortsunabhängiges Arbeiten. Dies schafft ein modernes Arbeitsumfeld, das sowohl neue Talente anzieht als auch bestehende motiviert und unterstützt. Außerdem bietet der ein Einsatz von KI vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für das persönliche berufliche Wachstum.
- Regelmäßige Updates und Weiterbildung: Die kontinuierliche Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit neuer Technologie und regelmäßige Software-Updates sind entscheidend. Dies fördert die digitale Kompetenz, erhöht die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und steigert die Produktivität.
Gestaltung der Nutzeroberflächen (User Interface Design)
- Intuitive Navigation: Benutzeroberflächen sollten so gestaltet werden, dass sie eine einfache und logische Navigation ermöglichen. Wichtige Funktionen müssen leicht auffindbar sein, beispielsweise durch klare Menüstrukturen und gut sichtbare Buttons.
- Responsives Design: Oberflächen müssen auf verschiedenen Geräten (Desktop, Tablet, Smartphone) gut funktionieren und sich automatisch an die Bildschirmgröße anpassen.
- Konsistentes Design: Einheitliche Gestaltungselemente und Standards erhöhen die Benutzerfreundlichkeit, da sich Mitarbeitende schnell zurechtfinden.
Ortunabhängiger Zugriff auf Anwendungen
- Cloudbasierte Lösungen: Durch den Einsatz von Cloud-Diensten wie Microsoft Azure, AWS oder Google Cloud können Mitarbeitende von überall auf ihre Arbeitsumgebung zugreifen. Dies unterstützt Homeoffice und mobile Arbeit.
- VPN und sichere Verbindungen: Virtual Private Networks (VPNs) gewährleisten sicheren Zugriff auf Unternehmensressourcen, unabhängig vom Standort des Nutzers.
- Web-Apps und mobile Anwendungen: Anwendungen sollten als Web-Apps oder mobile Apps verfügbar sein, um flexiblen Zugriff zu ermöglichen.
Personalisierbarkeit der Arbeitsumgebung
- Individuelle Dashboard-Konfiguration: Mitarbeitende sollten ihre Dashboards an ihre Bedürfnisse anpassen können, indem sie Widgets hinzufügen oder entfernen, Layouts ändern und Berichte individuell konfigurieren.
- Customizable Themes: Möglichkeit zur Anpassung der Farbgebung, Schriftarten und Layouts nach persönlichen Vorlieben.
- Role-Based Access Control (RBAC): Berechtigungen und Ansichten sollten basierend auf den jeweiligen Rollen und Verantwortlichkeiten der Mitarbeitenden angepasst werden können, um relevante Informationen und Funktionen hervorzuheben.
Automatisierung und intelligente Funktionen
- Automatisierte Workflows: Einsatz von Intelligent Automation Lösungen und RPA, um repetitive Aufgaben zu automatisieren und somit die Effizienz zu steigern. Dies bietet sich insbesondere bei daten- und dokumentenintensiven Arbeitsabläufen, sprich Content Management-Prozessen, an.
- Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML): Implementierung von KI-gestützten Tools, die Vorschläge machen, Aufgaben priorisieren oder Routineaufgaben übernehmen, z.B. durch Chatbots für den Kundensupport oder automatische Dokumentenklassifizierung mit intelligenten Content-Lösungen.
- Predictive Analytics: Nutzung von Datenanalyse-Tools, die proaktive Entscheidungen ermöglichen und durch Vorhersagen den Arbeitsablauf verbessern.
Integrierte Kommunikations- und Collaboration-Tools
- Unified Communication: Tools wie Microsoft Teams, Slack oder Zoom ermöglichen nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit, indem sie Chat, Videoanrufe und Datei-Sharing in einer Plattform integrieren.
- Real-Time Collaboration: Anwendungen wie Google Workspace oder Microsoft 365 kombiniert mit intelligenten Content-Lösungen, die Inhalte aus sämtlichen Unternehmensanwendungen bündeln, erlauben die gleichzeitige Bearbeitung von Dokumenten durch mehrere Nutzer in Echtzeit, was die Teamarbeit erheblich erleichtert.
- Projektmanagement-Tools: Diese Plattformen unterstützen die Organisation und Nachverfolgung von Projekten und Aufgaben, was die Zusammenarbeit effizienter gestaltet.
Benutzerfreundliche und sichere Authentifizierung
- Single Sign-On (SSO): Ermöglicht Mitarbeitenden den Zugriff auf verschiedene Anwendungen mit nur einer Anmeldung, was den Login-Prozess vereinfacht und die Sicherheit erhöht.
- Multi-Factor Authentication (MFA): Durch die Implementierung von MFA wird die Sicherheit erhöht, ohne die Benutzerfreundlichkeit zu stark zu beeinträchtigen.
Kontinuierliche Weiterbildung und Support
- E-Learning-Plattformen: Bereitstellung von Schulungen und Tutorials über Plattformen wie LinkedIn Learning oder internen LMS (Learning-Management-Systemen), um die digitale Kompetenz der Mitarbeitenden kontinuierlich zu fördern.
- Integrierter Support und Hilfesysteme: Implementierung von In-App-Hilfe, interaktiven Tutorials und Chatsupport, um Nutzerfragen schnell zu beantworten und die Einarbeitungszeit zu verkürzen.
Fazit
Unternehmen, die auf moderne, benutzerfreundliche IT-Lösungen setzen und gezielte technische Maßnahmen durchführen, um die User Experience zu verbessern, können nicht nur die Produktivität steigern und Kosten senken, sondern auch als attraktive Arbeitgeber punkten. Eine zukunftsorientierte IT-Strategie ist somit ein wesentlicher Faktor, um im Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreich zu sein und langfristig wirtschaftlichen Erfolg zu sichern.