Erhöhter Stundensatz, bessere Stimmung auf dem Projektmarkt – im letzten Monat ging es bergauf unter Freelancern, wie das aktuelle „Corona“ Freelancer-Barometer zeigt. Neben der trotz allem noch schwierigen Akquise von Projekten ist für Selbstständige vor allem ihr eigenes Mindset eine Herausforderung: positiv zu bleiben und durchzuhalten sind die Gebote der Krise.
Obwohl die Auftragslage ähnlich angespannt wie im September bleibt, schätzen Freelancer diesen Monat die Stimmung auf dem Projektmarkt deutlich positiver ein. Nur noch 34 Prozent der Befragten (statt 39 Prozent im September) halten die Lage für pessimistisch, während der Großteil der Selbstständigen sie nun als neutral oder optimistisch einordnet. Immer noch verdienen jedoch fast alle Freelancer durchschnittlich weniger als noch vor der Krise. Jeder dritte Selbstständige muss auf bis zu 25 Prozent seines gewohnten Einkommens, jeder Fünfte auf die Hälfte verzichten. Dennoch wirkt sich die bessere Stimmung auf dem Auftragsmarkt auch hier aus: 49 Prozent der Freelancer können ihren Lebensunterhalt u.a. aus Einnahmen aus Projekten bestreiten. Die Zahl der Freelancer, die auf ihre Ersparnisse zurückgreifen muss, sank leicht auf 55 Prozent.
(Die Stimmung auf dem Projektmarkt wird überwiegend als neutral gewertet. Quelle: freelancermap)
Das Mindset macht’s: Motiviert bleiben und durchhalten als Herausforderung
Im letzten Monat konnten mehr Selbstständige, genauer gesagt vier Prozentpunkte mehr als noch im September, neue Aufträge gewinnen, wobei weiterhin vor allem Neukunden Geld in die Kassen der freien Experten spülen. Sie schrieben drei Viertel der Projekte aus, die Freelancer in den vergangenen Monaten akquirieren konnten. Budgetverhandlungen bleiben für die Mehrzahl der Selbstständigen allerdings schwierig: Mehr als jeder Zweite empfindet sie als angespannter als vor Corona. Für sechs Prozent der Befragten laufen die Geschäfte hingegen so gut, dass sie ihren Stundensatz sogar anhoben – im Vormonat waren es nur drei Prozent. Neben der Akquise neuer Projekte sehen Freelancer ihr Mindset als zweitgrößte Herausforderung an. Wer allerdings motiviert bleibt und durchhält, wird gestärkt aus der Krise hervorgehen.
(Neben der Akquise ist motiviert zu bleiben die größte Challenge unter Selbstständigen. Quelle: freelancermap)
Die Analyse-Ergebnisse des „Corona“ Freelancer-Barometers verdeutlichen seit Monaten weitestgehend konstante Entwicklungen. Thomas Maas, CEO von freelancermap, schätzt ein: „Die Krise ist kein Sprint, sondern ein Marathon für Freelancer sowie für Auftraggeber. Die Lage kann sich nur schrittweise verbessern und der alten Normalität annähern. Wenn die momentanen Tendenzen sich weiter verstärken, bewegen wir uns in die richtige Richtung.“
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