Industrial Internet of Things (IIoT) - Teil 6/7

Vernetzung 4.0 – So gelingt die standardisierte Datenintegration

DATEV: Make or buy

Make or buy – das war die Frage, die sich die DATEV bei der Überarbeitung der Datenintegration im Jahr 2016 stellte. 1966 von 65 Steuerbevollmächtigten gegründet, gehört das Softwarehaus heute mit mehr als 40.000 Mitgliedern und über 7.000 Mitarbeitern zu den erfolgreichsten deutschen Unternehmen, wenn es um hochwertige Softwarelösungen und IT-Dienstleistungen für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmen geht.

Seit 1966 haben sich die Anforderungen an die automatisierte Übermittlung von Daten der Steuerberater und deren Mandanten deutlich verändert. Aus der einfachen Kommunikation zwischen Mitglied und Rechenzentrum ist heute ein komplexes Netzwerk zwischen Mitgliedern, DATEV und Partnern geworden, das höchste Performance und bestmögliche Prozesssicherheit bieten muss. Der Datenaustausch mit der sozialen Sicherung, mit dem Finanzwesen, mit der Finanzverwaltung und zunehmend weiteren Partnern in Privatwirtschaft und E-Government ist zu einer der wichtigen Aufgaben des IT-Dienstleisters geworden. Die Frage der Datenintegration ist dabei eines der Schlüsselthemen, mit denen sich die hoch qualifizierten DATEV-Spezialisten regelmäßig auseinandersetzen.

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Datenaustausch und Datenintegration als Schlüsselthema

„Wir haben bei der Datenintegration viel Erfahrung und eine lange Geschichte“, erläutert Christoph Salzhuber, ProductOwner der DATEV-Datenübermittlung. „Die langfristige Modernisierung unseres Systems ist für unsere qualitativ hochwertigen Dienstleistungen ein wichtiger Faktor.“ Deswegen haben sich Salzhuber und sein Team mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt. Kompetenz und Entwickler für eine eigene Lösung habe man grundsätzlich im Haus. „Deswegen haben wir sehr kritisch geprüft, ob wir das selbst entwickeln wollen oder ob es am Markt Lösungen gibt, die wir einsetzen können.“

Neben den technischen Aspekten bewertete die DATEV auch finanzielle Aspekte. Man setzte einerseits ein eigenes Entwicklerteam an die Aufgabe, die einen Lösungsvorschlag unterbreiten sollten. Mit einer Marktrecherche prüfte man bestehende Produkte, lud Unternehmen zur Präsentation ein, prüfte Leistung, Funktionen und Flexibilität der Programme. „Einige Anbieter bepreisen ihre Software nach Lastspitzen“, erläutert Salzhuber. „Das hätte bedeutet, dass wir aus Kostengründen ständig versucht hätten, die Lasten gering zu halten, obwohl unsere Systeme das problemlos vertragen hätten. Mit der Enterprise-Version von Lobster sind wir dagegen in der Skalierung frei und wir können uns auf die Optimierung bestehender Prozesse und die Integration neuer Kommunikationsverfahren konzentrieren.“

Kosten-Nutzen-Aspekt

Der Test mit dem eigenen Entwickler-Team zeigte schnell auf, dass für einige der gewünschten Leistungen viel Aufwand auf die Abteilung zugekommen wäre. „Der Kosten-Nutzen-Aspekt sprach da eindeutig für eine Lösung von außen, die etablierte Standards bereits komfortabel abdeckt“, sagt Salzhuber. Dass man sich in Nürnberg für Lobster entschied, lag allerdings nicht nur an dem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Man ließ sich in einem isolierten Rechenzentrumsbereich im Rahmen eines Proof of Concept erst einmal live zeigen, wie Partner über normierte Schnittstellen angebunden werden und verarbeitete zusammen mit einem Kunden große Mengen an Testdaten. „Die Integration in das Leistungsspektrum und Arbeitszeiten wie etwa eine Kundenanbindung per Standardprozess in 40 Minuten haben uns sehr beeindruckt“, so Salzhuber. „Hinzu kommt die Bereitschaft von Lobster, sich auf unsere Fragestellungen und zum Teil sehr speziellen Bedürfnisse einzulassen.“ Wichtig ist auch das Thema IT-Sicherheit, das nicht nur bei der DATEV naturgemäß oberste Priorität genießt.“

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Beim ersten Referenzkunden, mit dem DATEV startete, galt es ein umfangreiches Set an Schnittstellen anzubinden. „Wir haben PayPal an unser Rechenzentrum angebunden. Da geht es um die Übermittlung von Kontoumsatzinformationen, die automatisiert für die Mandanten von PayPal abgeholt werden, um sie in die Buchhaltung des Mandanten zu überführen“, erklärt Salzhuber. Im nächsten Schritt wurden inzwischen drei weitere Partner angebunden, bei denen Beleginformationen nun über das standardisierte AS2-Protokoll übertragen werden. Also ein Verfahren, das speziell für den Austausch von Geschäftsdaten entwickelt wurde und bei dem umfangreiche Sicherungsmechanismen wie Verschlüsselung, Integritätsschutz und Absenderauthentifizierung sowie eine Empfangsbestätigung zur fachlichen Quittierung gegeben sind. Hier zeigt Lobster seine Stärken. Neben der Partnerintegration wird die Lobster-Systemlandschaft für einen hochverfügbaren Betrieb erweitert. „Für uns ist vor allem wichtig, dass nach einer schnellen Integration von Standardprozessen der Betrieb, wie in allen anderen Fällen auch, sicher, nachvollziehbar und auch bei großen Datenmengen stabil und zuverlässig läuft. Außerdem sind wir regelmäßig mit neuen Fragestellungen konfrontiert. Mit Lobster_data haben wir hier eine Lösung gefunden, die unser Portfolio an Datenaustauschlösungen flexibel ergänzt.“

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