Daten richtig interpretieren
Die richtigen Produkte zur richtigen Zeit in der richtigen Anzahl am richtigen Ort: Damit das funktioniert, müssen die Daten im nationalen wie im internationalen Handel richtig interpretiert werden. Zudem benötigen die deutschen Tochterunternehmen die zur Verfügung gestellten Daten manchmal auch noch in unterschiedlichen Formaten – etwa zur Speicherung in Sharepoint im xls-Format oder zur maschinellen Verarbeitung in XML oder EDIFACT. Auf diese Daten können dann wiederum Endkunden zugreifen. Anforderungen, die in multinationalen Konzernen zum Alltag gehören.
Datenintegration und SCM müssen reibungslos zusammenarbeiten
Damit stets die richtigen Produkte bei der passenden Vertriebsniederlassung landen, um von dort aus zu den Produzenten und anderen Kunden zu gelangen, ist es sinnvoll, wenn die Software, die die reibungslose Datenintegration sicherstellt, und die SCM-Software als effiziente Schaltzentrale heterogener Lieferketten reibungslos zusammenarbeiten, damit alle Partner einer Lieferkette immer auf dem aktuellen – und richtigen – Stand sind. Dazu gehört ganz wesentlich das integrierte Datenmanagement. Hier muss gewährleistet sein, dass möglichst jede Datenquelle ohne Programmieren mit einfachem Konfigurieren angebunden und für die Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt werden kann. Und natürlich muss gewährleistet sein, dass die eigenen Bestandssysteme ebenso wie die Systeme der anzubindenden Geschäftspartner nicht verändert werden müssen.
Problem Datenintegrität: 25.000 Kilo Reinigungsmittel – aus Versehen
Manchmal liegt der Teufel ja im Detail. Dann geht es nicht nur darum, Prozesse zu optimieren und zu automatisieren sondern auch darum, gleichzeitig die Integrität der Daten sicherzustellen. Denn immer wieder liegt es an fehlerhaften Daten, wenn Ware nicht rechtzeitig ausgeliefert wird – etwa wenn eine Kommastelle bei der Nachorder verrutscht oder Bestellungen zu spät eingehen. Allein die Regularien für den Versand von Stückgut füllen vier DINA4-Ordner. Da kann der zuständige Mitarbeiter schnell den Überblick verlieren.
Deshalb ist es unabdingbar, dass die SCM-Software als rein konfigurierbare Lösung die gesamte Lieferkette im Griff hat und so Fehler verhindert. Zum Beispiel, wenn ein Chemiehersteller 2.500 Kilo Reinigungsmittel als Stückguttransport versenden möchte. Der Mitarbeiter des Chemieherstellers gibt dafür seine Daten selbständig in eine in der SCM-Software erstellte Webmaske seines Logistik-Dienstleisters ein. Diese Webmaske besitzt im besten Fall genau die Felder und Funktionen, die der Logistiker für seine tägliche Arbeit benötigt und führt den Kunden durch die Bestellung. Verrutscht bei der Dateneingabe versehentlich ein Komma um eine Stelle, werden aus 2.500 Kilo schnell 25.000 Kilo. Viele Systeme erkennen solche Fehler nicht und schließen den Auftrag ab. Gute SCM-Lösungen hingegen melden dem Kunden automatisch, dass es diese Menge nicht mehr als Stückgut-Ladung versendet, denn die darf nicht schwerer als 2.500 Kilo sein – und der Mitarbeiter kann die Fehlereingabe korrigieren. Das System wird also mit den Regeln für den Stückgut-Versand gefüttert. Es kennt dann jedes Detail, das der Logistiker im operativen Geschäft beachten muss, etwa die Anzahl der Versandstücke, die zu verwendenden Packstückarten, maximale Länge, Breite und Höhe der Ladung sowie Laufzeiten und Abfahrtszeiten bei Exportsendungen. Eine breite Palette an Zusatzdiensten kann hinzukommen, die ein Logistiker dann auch seinen Kunden anbieten kann. Die SCM-Software prüft in solchen Fällen jeden Kundenauftrag auf diese Parameter, bei chemischen Gütern etwa zusätzlich die Unternehmens-Richtlinien für einen Gefahrgut-Transport.
Widersprüche automatisch erkennen
Das automatische Erkennen von Widersprüchen jeder Art sollte eine weitere Aufgabe einer guten SCM-Software sein. Die Software fungiert dann als Feuerwehr: Gibt ein Kunde zum Beispiel an, dass der Logistiker die Ware am nächsten Tag ausliefern und ihn einen Tag vorher telefonisch benachrichtigen soll, ist das technisch nicht möglich, da die Ware über Nacht transportiert wird. Die Software macht den Kunden sofort darauf aufmerksam. Das bedeutet: Durch klar definierte und im System abgebildete Prozesse erkennt der Nutzer sofort, welche Zusatzoptionen möglich sind und welche nicht. Dadurch reduziert sich die Nacharbeit und die Transportprozesse werden effektiver gestaltet.
Transparenz, einfache Bedienung, System-Schnelligkeit, Effizienz und Konfigurieren statt Programmieren sind die Faktoren, nach denen sich der Erfolg bemisst. Und die Fähigkeit, jederzeit agil und flexibel auf zukünftige Anforderungen reagieren zu können. So können alle am Logistik-Prozess Beteiligten sicherstellen, dass automatisiert die richtigen Prozesse angestoßen werden, dass Fehler rechtzeitig erkannt und behoben werden und dass die passende Lieferung fristgerecht beim Kunden ankommt.