NahtloseEnd-to-End-Prozesse

Wie integriere ich ein Drittsystem in meine SAP-Umgebung?

SAP, SAP-Sicherheit, Schwachstellen

SAP-Systeme brauchen oftmals Drittsysteme, um bestimmte Prozesse zu digitalisieren. Damit die Prozessschritte außer- und innerhalb von SAP nicht isoliert dastehen, sondern einen reibungslosen Gesamtprozess bilden, werden die Drittsysteme in SAP integriert. Für die Integration steht wiederum eine Auswahl an Methoden zur Verfügung.

Warum die Integration von Drittsystemen so wichtig ist

Im Zuge der digitalen Transformation werden immer mehr Software-Lösungen eingesetzt, um einen möglichst hohen Automatisierungsgrad zu erreichen. Bei der Auswahl einer Lösung für einen bestimmten Bereich spielen verschiedene Abteilungen zusammen. Während die Fachabteilung besonders auf die funktionale Ausstattung und die Usability schaut, liegt das Augenmerk der IT neben Datenschutz und -sicherheit auf der Interoperabilität mit der bestehenden Systemlandschaft, besonders auf der Integration mit SAP. Ohne einen funktionierenden Datenaustausch bleibt das Drittsystem isoliert, was zu Ineffizienzen und zu Fehlern führt.

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Konnektoren als direkter Draht ins SAP-System

Eine Möglichkeit, die auch weit verbreitet Anwendung findet, ist die Nutzung eines vorgefertigten Konnektors. Konnektoren sind im Software-Bereich generell weit verbreitet und verbinden verschiedene Anwendungen, um durchgängige Prozesse zu ermöglichen. Im SAP-Umfeld werden Konnektoren oft eingesetzt, beispielsweise durch die Nutzung des SAProuter als direkte Verbindung zwischen Drittsystem und SAP. Der Aufbau eines SAP-Konnektors ist zwar kostspielig, dafür kann er, mit individuellen Anpassungen, immer wieder verwendet werden. Deshalb werden Konnektoren im Normalfall von Software-Anbietern oder -Dienstleistern aufgebaut. Konnektoren haben bei der Implementierung den großen Vorteil, dass sie die Verbindung zwischen Drittsystem und SAP per „Plug & Play“ herstellen können. Innerhalb des Konnektors sind alle nötigen Parameter hinterlegt, damit die Daten hin- und herlaufen können. Der Aufwand ist damit gering, solange im SAP-System keine umfangreichen Anpassungen vorgenommen wurden. Sie haben jedoch auch Nachteile: Sie müssen ständig gepflegt werden, da bei Änderungen in einem der verbundenen Systeme die Konnektivität gestört werden kann. Im Normalfall wird diese Wartung durch den Anbieter des Drittsystems mit abgedeckt.

Im laufenden Betrieb bieten Konnektoren diverse Vorteile: Durch den Echtzeitabgleich sind die Daten in beiden Systemen durchgängig auf demselben Stand. Die Verbindung zwischen den beiden System wird in aller Regel verschlüsselt. Der Konnektor sorgt damit für einen nahtlosen End-to-End-Prozess. Für viele Unternehmen, die SAP nutzen, ist das Vorhandensein eines Konnektors ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl eines Drittsystems. Ein weiterer Vorteil eines Konnektors: Er ist aufwärtskompatibel, also so aufgebaut, dass er auch zukünftige Änderungen im SAP-System mit keinem oder minimalen Aufwand umsetzen kann. Besonders für Unternehmen, die bereits jetzt oder zukünftig auf SAP S4/HANA setzen, ist das ein wichtiger Faktor.

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Der Einsatz einer BAPI als Alternative

Eine Alternative zu Konnektoren sind Programmierschnittstellen (Application Pro-gramming Interface, API). APIs existieren in verschiedenen Formen, beispielsweise als REST API oder SOAP API. Im SAP-Kontext kommt besonders oft ein BAPI (Business Application Programming Interface), eine standardisierte, speziell für SAP-Business-Objekte anwendbare API zum Einsatz. Während gewöhnliche APIs lediglich eine Anbindung auf technischer Ebene schaffen, können BAPIs auch eine Integration auf betriebswirtschaftlicher Ebene sicherstellen. Über den BAPI können die Drittsysteme auf die SAP-internen Business-Objekte zugreifen und mit diesen interagieren, also beispielsweise Daten austauschen. Die Verbindung zwischen Dritt-system und SAP über ein BAPI stellt eine stabile und auch sichere Variante dar.

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Im Gegensatz zur Integration mit einem Konnektor schafft ein BAPI keinen Echtzeitabgleich zwischen den verbundenen Sys-temen, sodass Masterdaten oder Dokumente nicht direkt aus dem Drittsystem abgerufen oder in SAP verwaltet werden können. Jedoch kann, beispielsweise mit dem Einsatz eines Web Services, eine ständige Remote-Verbindung genutzt werden, um quasi in Echtzeit Daten auszutauschen. Alternativ können zu festen Zeiten Datenabgleiche durchgeführt werden. Die Entscheidung, welcher Aufbau der beste ist, sollte anhand der individuellen Unternehmenssituation gefällt werden.

Middleware als Integrationsplattform

Die Integration einer Drittapplikation kann auch über eine Middleware erfolgen. Eine Middleware ist eine Art Datendrehscheibe zwischen Applikationen, zum Beispiel zwischen dem SAP-System und anderen Anwendungen. Sie stellt sicher, dass getrennte Systeme miteinander kommunizieren können, indem sie Daten zwischen den Systemen vermittelt. Ein großer Vorteil liegt in der Reduzie-rung der Schnittstellen, denn nicht mehr die Systeme werden aufwändig miteinander verbunden, sondern jedes System nur noch mit der Middleware. Ein Nachteil liegt darin, dass es eine weitere Software-Komponente ist, die gewartet und überwacht werden muss. Als Integrationsplattform wird eine Middleware häufig dann eingesetzt, wenn aus Security Policy-Gründen die direkte Anbindung von Drittapplikationen an ein SAP-System ausgeschlossen ist.

Neben unterschiedlichen Middlewares am Markt bietet SAP eine eigene: SAP PI/PO für On Premises-Applikationen und „SAP Integration Suite“ sowie „SAP Cloud Integration“ für Cloud-Anwendungen.Nutzung von Flat FilesFlat Files, sprich Dateien in einem zwei-dimensionalen Format wie CSV, XML oder JSON, können ebenfalls für die Integration eines Drittsystems in SAP ge-nutzt werden. Die Integration ist in diesem Fall eher lose, weil keine ständige Verbindung zwischen Drittsystem und SAP eingerichtet wird. Die Daten werden als Dateien über gesicherte Verbindungen, zum Beispiel SFTP, einen Web Service oder per EDI, direkt in SAP eingeliefert. Vom Drittsystem benötigte Daten aus SAP laufen auf dieselbe Weise zurück. Diese Methode kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn aus Technologie-, Architektur- oder Sicherheitsaspekten keine Anbindung über Konnektoren, BAPI oder Middleware möglich ist.

Welche Methode ist die beste?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht be-antworten, da viele Faktoren, wie zum Beispiel die IT-Strukturen, die Prozessabläufe oder die gewünschte Tiefe der Integration, bei der Auswahl berücksichtigt werden müssen. Moderne Lösungen zur Automatisierung von Geschäftsprozessen bieten aber eine Vielzahl von Integrationsmöglichkeiten um die unternehmens-individuellen Anforderungen optimal abzubilden. SAP-Anwender können sich bei der Auswahl beispielsweise daran orientieren, ob der Anbieter des Drittsystems zertifizierter SAP-Partner ist. Zertifizierte Partner stellen sicher, dass Lösungen bereitgestellt werden, die den von SAP festgelegten Qualitätsanforderungen und -standards entsprechen.

Peter Gatzen

Peter

Gatzen

Head of Marketing

Esker Software Entwicklungs- und Vertriebs-Gmb

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