Laut einer gemeinsamen Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG), der Americas‘ SAP Users‘ Group und der Japan SAP Users‘ Group (JSUG) vom Juni 2022 kann die große Mehrheit der Unternehmen mit den Veränderungen durch Digitalisierung, Transformation und politische Zeitenwende gut und einigermaßen gut Schritt halten.
Diese Aussage stützen 71 Prozent der befragten DSAG-Mitgliedsunternehmen (ASUG 69 Prozent/JSUG 57 Prozent). Bei den relevanten Technologien, die für Veränderungen notwendig sind, fallen die Antworten sehr unterschiedlich aus: DSAG-Mitglieder nennen mit 59 Prozent Self-Services, wohingegen ASUG-Mitglieder mit 59 Prozent die Cloud und die JSUG-Anwenderunternehmen mit 60 Prozent Artificial Intelligence (AI) und Machine Learning (ML) zur Nr. Eins erklären. Einigkeit herrscht allerdings beim Thema interne Fähigkeiten und Personalmangel, damit haben alle Anwender:innen zu kämpfen. Nachhaltigkeit hat trotz der aktuellen Lage keine Priorität in den Unternehmen.
Bei einer aktuellen gemeinsamen Umfrage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG), der Americas‘ SAP Users’ Group (ASUG) und der Japan Users‘ Group (JSUG) geben jeweils mehr als die Hälfte der Mitglieder (DSAG 51 Prozent/ASUG 59 Prozent/JSUG 54 Prozent) an, dass die Cloud für ihre künftigen IT-Landschaften essenziell sei. Ebenfalls relevant sind für 59 Prozent der DSAG-Mitglieder Self-Services (ASUG 41 Prozent/JSUG 19 Prozent), dicht gefolgt von 55 Prozent Anwender:innen im DACH-Raum, für die zusammenstellbare/modulare Anwendungen und Prozesse ausschlaggebend sind (ASUG 16 Prozent/JSUG 17 Prozent). Für ASUG-Mitglieder sind zudem intelligente Dashboards und Analytik (55 Prozent) sowie Automation/Robotic Process Automation (RPA) (51 Prozent) wichtig. Bei den JSUG-Anwender:innen werden Artificial Intelligence (AI) und Machine Learning (60 Prozent) sowie Automation/RPA (50 Prozent) genannt. „Es überrascht nicht, dass die Cloud in allen drei Anwendergruppen als eine zentrale Technologie für künftige IT-Landschaften genannt wurde. Cloud-Technologien haben das Potenzial, Unternehmen bzw. Organisationen dabei zu unterstützen, besser mit Veränderungen Schritt zu halten“, sagt Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender.
Herausforderungen für Menschen und Systeme
Befragt hinsichtlich der größten Herausforderungen bei Innovationsprojekten landen interne Fähigkeiten und Personalmangel bei allen drei User-Gruppen unangefochten auf Platz Eins (DSAG 63 Prozent/ASUG 50 Prozent/JSUG 70 Prozent). Auf dem zweiten und dritten Platz folgen bei den DSAG-Mitgliedern mangelndes unternehmensweites Commitment (33 Prozent/ ASUG 26 Prozent/JSUG 35 Prozent) sowie fehlende Vision/Strategie (31 Prozent/ASUG 24 Prozent/JSUG 27 Prozent). Für die ASUG-Mitglieder stellen Finanzierungsfragen/-probleme (38 Prozent) und die fehlende Managementunterstützung (26 Prozent) die nächstgrößeren Hürden dar. Die Befragten der JSUG hingegen nennen die Unfähigkeit, mit dem technologischen Wandel Schritt halten zu können (37 Prozent) und ebenfalls ein mangelndes, unternehmensweites Engagement (35 Prozent).
Unternehmen haben auch Themen ohne Priorität
Erstaunlicherweise spielt Nachhaltigkeit bzw. Lösungen für das Nachhaltigkeitsmanagement bei allen drei befragten Anwendervereinigungen nicht die Hauptrolle: Das ergeben jeweils die Rückmeldungen der DSAG mit 39 Prozent, bei der ASUG mit 24 Prozent und der JSUG mit 16 Prozent. Wenig Aufmerksamkeit bekommt auch die Optimierung neuer Technologien (z. B. IoT, RPA, AI/ML) bei DSAG (26 Prozent) und ASUG (24 Prozent). Die JSUG-Befragten haben mit 16 Prozent wenig Interesse am Thema Integration & APIs (DSAG 7 Prozent/ASUG 7 Prozent). Platz Drei der unbeliebten Technologiethemen belegt die Erweiterbarkeit der Cloud bei DSAG (23 Prozent) und ASUG (18 Prozent). Jens Hungershausen erklärt sich diese Einstellung folgendermaßen: „Unternehmen bzw. Organisationen sind aktuell mit multiplen Krisen konfrontiert, denen sie sich akut stellen müssen. Herausforderungen wie der Ukraine-Krieg, die explodierenden Energiepreise und unterbrochene Lieferketten sind nur einige Beispiele, weshalb Sustainability ggf. in den Hintergrund gerückt ist.“
Große Software-Anbieter helfen, mit Veränderungen Schritt zu halten
Positiv oder sehr positiv äußern sich die Befragten aller drei Anwenderorganisationen auf die Frage, ob SAP-Lösungen ihren Unternehmen dabei helfen, mit Veränderungen Schritt halten zu können: Bei der DSAG waren dies 86 Prozent, bei der ASUG 80 Prozent und bei der JSUG 65 Prozent.
Nutzer lassen im Durchschnitt viel Geld bei SAP
Im Durchschnitt investieren die Mitglieder der drei Anwendervereinigungen jeweils 36 Prozent (DSAG), 41 Prozent (ASUG) und 34 Prozent (JSUG) ihrer IT-Ausgaben für SAP-Lösungen und -Services. Mehr als die Hälfte ihres Gesamtbudgets lassen allerdings nur 18 Prozent der DSAG-Mitglieder, 30 Prozent der ASUG- und 27 Prozent der JSUG-Mitglieder bei SAP liegen.
Wahrnehmung von SAP-Investitionen mehrheitlich positiv
Erfreulicherweise nehmen mehr als die Hälfte der Befragten ihre SAP-Investitionen positiv wahr (DSAG 61 Prozent/ASUG 74 Prozent/JSUG 52 Prozent). Eine negative Reaktion hatte bei den Befragten (DSAG 8 Prozent/ASUG 4 Prozent/JSUG 9 Prozent) vor allem die zwei folgenden Gründe: Bei DSAG- und ASUG-Mitgliedern vorrangig, dass die getätigten Investitionen und ihre Kosten zu hoch hinsichtlich des erzielten Nutzens seien, bei der JSUG wurde die mangelnde Kosteneffizienz kritisiert.
www.dsag.de
Webinar zu den Umfrageergebnissen
Die Ergebnisse werden in einem Webinar am 27. Oktober 2022 von 16:00 bis 17:00 Uhr CEST erläutert. Die Registrierung ist hier möglich.