In Unternehmen hängen zahlreiche Geschäftsanwendungen vollständig von SAP ab, um ihren Zweck für die Endnutzer zu erfüllen. Dies betrifft sowohl Frontend-Applikationen wie E-Commerce-Plattformen als auch die Backend-Logistik. Angesichts immer komplexerer IT-Umgebungen und dem beschleunigten Geschäftstempo wird es jedoch immer schwieriger, Verfügbarkeit und Performance von SAP-Umgebungen zu verwalten.
Tommy Ziegler, Leader Sales Engineering bei AppDynamics, erklärt, was IT-Teams ändern müssen.
Im Falle von IT-Problemen oder technischen Störungen müssen IT-Abteilungen die Ursachen schnell identifizieren und beheben können. Die Voraussetzung dafür: ein hohes Maß an Transparenz und die Möglichkeit, Performancedaten mit Geschäftskennzahlen zu verknüpfen. Dadurch können sie Probleme nach ihrer Dringlichkeit – basierend auf den Auswirkungen auf die Endnutzer – priorisieren.
Gerade in Umgebungen mit SAP-Anwendungen gestaltet sich jedoch häufig schwierig. Zum einen nutzen Unternehmen oft Monitoring-Tools für SAP, die unabhängig vom Rest des IT-Stacks arbeiten. Zum anderen müssen Technologen häufig die entsprechenden Daten ad hoc und manuell durchsuchen, was enorm zeitaufwendig ist.
Um diese Herausforderungen in den Griff zu bekommen, brauchen Technologen mehr Kontrolle über ihr Monitoring. Dies erreichen sie in drei Schritten:
1. Ende-zu-Ende-Transparenz in SAP-Umgebungen und darüber hinaus
Zunächst müssen Technologen umfassende Ende-zu-Ende-Transparenz in ihrer SAP-Umgebung schaffen, um kleine Probleme zu lösen, bevor sie zu großen Problemen werden. Da die Abhängigkeiten zwischen SAP- und anderen Anwendungen immer komplizierter werden, benötigen sie aber auch einen umfassenden Überblick darüber hinaus, über ihre gesamte IT-Landschaft. Dies ermöglicht es ihnen, vorgelagerte Service-Abhängigkeiten zu sehen und verstehen.
Dafür sollten IT-Teams eine Lösung implementieren, die Probleme in der SAP-eigenen Programmiersprache ABAP auf granularer Ebene verstehen kann. Die Bestimmung des konkreten ABAP-Programms und der Codezeile ist für die Behebung von Fehlern und ihrer Korrelation mit den auftretenden Performanceproblemen unerlässlich. Wichtig ist zudem die Visualisierung von Verfügbarkeits- und Performancedaten in Echtzeit mithilfe von maßgeschneiderten Dashboards. Dadurch können Technologen den Zustand ihrer IT-Systeme – etwa Anwendungsservern, HANA DB, IDocs und mehr – einfach beobachten und bewerten und erhalten gleichzeitig Zugang zum Echtzeit-Mapping von Geschäftstransaktionen innerhalb verteilter SAP-Systeme.
2. Echtzeiteinblicke in die Serviceverfügbarkeit
IT-Teams müssen sich des Weiteren von mühsamen und ineffektiven Methoden für das Monitoring von SAP- und Nicht-SAP-Anwendungen verabschieden. Das heißt, sie brauchen ein Tool, das große Datenmengen aus komplexen Umgebungen aufnehmen und mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning in aussagekräftige und umsetzbare Erkenntnisse umwandeln kann. Dies ist besonders wichtig, wenn Unternehmen auf S4/HANA migrieren oder ihre SAP-Landschaft in die Cloud verlagern. Technologen erhalten so vor, während und nach der Migrationen Performancekennzahlen in Echtzeit, mit denen sie Probleme proaktiv angehen können, sobald sie auftauchen.
Die schnelle Identifikation von Störungen und Anomalien sowie automatische und intelligente Alerts ermöglichen es IT-Teams außerdem, einen strategischen Ansatz zur Optimierung der SAP-Performance zu verfolgen. Sie können Investitionen in ihre Ressourcen auf der Grundlage von Szenarien anpassen, die für ihr Unternehmen einzigartig sind und sich womöglich auf die Performance auswirken.
3. Geschäftskontext zur SAP-Performance
Technologen müssen zudem in der Lage sein, Verfügbarkeits- und Performancedaten mit Einblicken aus dem Unternehmen zu verbinden. Dies macht ein Echtzeit-Monitoring von SAP-Performancekennzahlen sowie von wichtigen Geschäftsmetriken wie Transaktionen, Kunden- und Benutzerströmen notwendig. So können IT-Teams ihre Ressourcen dort einsetzen, wo sie den größten Nutzen versprechen.
Mit einer betrieblichen Sichtweise auf die SAP-Kennzahlen können IT-Teams ferner Business Journeys rund um wichtige SAP-Prozesse wie „Order to Cash“ oder „Procure to Pay“ erstellen, die noch mehr hilfreiche Erkenntnisse liefern. Bei der Bewertung des Zustands von Geschäftsabläufen wie diesen ist es entscheidend, zu erkennen, woher mögliche Probleme kommen könnten. IT-Abteilungen müssen in der Lage sein, die Ursache von Latenzen zu ermitteln, Prioritäten für die Behebung zu setzen und schnell zum Normalbetrieb zurückzukehren.
Unternehmen müssen sich von ihrem bisherigen Monitoring-Ansatz verabschieden. Sie brauchen heute vollständige Transparenz über alle Anwendungen hinweg, einschließlich ihre SAP-Umgebungen, und müssen die entsprechenden Daten miteinander und mit weiteren Geschäftskennzahlen verknüpfen können. So können sie die Performance von SAP- und anderen Anwendungen proaktiv verwalten und optimieren und sich darauf konzentrieren, für ihr Unternehmen die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
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