Die digitale Transformation unterstützt kontinuierlich neue Geschäftsmodelle. Um davon zu profitieren, müssen Unternehmen ihre IT-Landschaft in immer schnelleren Zyklen auf dem Laufenden halten. Vor dem Einsatz neuer Software steht jedoch das Testen.
Damit dieses nicht zum Hemmschuh der Innovationslandschaft von Unternehmen wird, ist eine agile und schlanke Teststrategie vonnöten – für Eigenentwicklungen ebenso wie für SAP-Updates.
Damit Unternehmen wirklich von der Digitalisierung profitieren können, benötigen sie effiziente Systeme und leistungsfähige Software, die es ihnen ermöglicht, agil und rasch auf neue Trends zu reagieren. Die Softwareanbieter haben dies längst erkannt und ihre Release-Zyklen beschleunigt. Für Unternehmen bedeutet die Geschwindigkeit, mit der Änderungen und Software-Patches ausgegeben werden, dass sie Testanforderungen nicht mehr allein manuell bewältigen können. Vor allem neue SAP-Anwendungen und -Updates sind sehr komplex. Damit wird es zunehmend schwieriger, die Ursachen für Probleme aufzuspüren, die nach einer Implementierung auftreten. Hypercare-Teams benötigen zu viel Zeit für ihre manuelle Analyse, sie sind ineffizient und letztlich teuer. Um Software-Releases zufriedenstellend und wirkungsvoll abschließen zu können, brauchen Unternehmen eine Teststrategie, die sie von der Sorge um Zeitverlust, hohe Investitionen und der Suche nach geeignetem Fachpersonal befreit.
Agile und schlanke Teststrategie nötig
Die meisten Unternehmen legen die Testphase in die Hand ihrer Hauptanwender, die jedoch aus Zeitmangel in erster Linie Fälle prüfen, welche den Test ohnehin bestehen werden. Das ist wenig zielführend. SAP-Betriebsteams lassen deshalb dem Go-Live eines Updates routinemäßig die sogenannte Hypercare-Phase folgen. Diese kann bis zu drei Monate in Anspruch nehmen, was entsprechend teuer ist. Zusätzlich ist sie immer weniger geeignet, Geschäftsrisiken entgegenzuwirken, denn SAP-Updates erfolgen in Zukunft noch häufiger als bisher. Der Softwarekonzern verfolgt eine auf die Cloud fokussierte Innovationsstrategie. Neue Versionen konzentrieren sich vor allem darauf, Applikationen zu modernisieren, die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern, End-to-End-Prozesse zu bündeln und Innovationen einzubringen. Dementsprechend aktualisieren 40 Prozent der Hybrid- und Cloud-Kunden des Softwarespezialisten inzwischen monatlich, 44 Prozent bereits täglich. Wer hier durch eine langsame Teststrategie ins Hintertreffen gerät, verliert Innnovationspotenziale. Im schlimmsten Fall entsteht durch zu langsames oder unvollständiges Testen ein hohes Geschäftsrisiko. Die Alternative zur herkömmlichen Vorgehensweise heißt Testen nach der 80/20-Regel.
Testing nach Geschäftsrisiken priorisieren
Es ist eigentlich ganz einfach: Im Durchschnitt bieten 67 Prozent der funktionalen Tests keinen Mehrwert. In der Regel sind sie zudem unnötig, denn ein Großteil der Risiken lässt sich nach der 80/20-Regel (Pareto) mit nur wenigen, jedoch gezielten Tests abdecken. Schnelle Risikobewertungen und strukturierte Methoden für das Test Case Design helfen zu bestimmen, welche Tests wirklich Geschäftsrisiken minimieren. Eine automatisierte Chance-Impact-Analyse kann den Testaufwand zusätzlich um mindestens 85 Prozent verringern. Basierend auf künstlicher Intelligenz analysiert sie, wo sich der Code geändert hat und ermöglicht den Vergleich des aktuellen SAP-Systems mit benutzerdefinierten oder SAP-Standard-Updates. Auch die Daten, die den Anwendungen zugrunde liegen, lassen sich automatisiert testen. Hier helfen so genannte Quality Gates, die jene Daten, die in Applikationen hinein- und hinausfließen kontinuierlich auf kritische Änderungen überprüfen.
Automatisierte Tests bieten nicht nur eine zielgerichtete Analyse. Sie sind auch wesentlich effizienter als manuelle Testverfahren. So lässt sich mit ihrer Anwendung die Dauer von manuellen Test- wie von Hypercare-Phasen um rund zwei Drittel verkürzen. Aber nicht nur das: Je häufiger automatisierte Tests laufen, desto schneller zahlen sie sich aus, denn Risiken werden schneller erkannt und ausgeschaltet, die Qualität von Software-Releases zeitnah sichergestellt. Um hierbei größtmögliche Effizienz zu erreichen, sollten Unternehmen sich auf jene Bereiche fokussieren, in denen Aktualisierungen erfahrungsgemäß die größten Auswirkungen haben. Innerhalb einer solchen automatisierten Teststrategie bleiben übrigens manuelle Tests durchaus ein wertvolles Element. Sie kommen für einmalige Test Cases zum Einsatz, die eine umfassende Evaluierung erfordern. Im Zusammenspiel mit automatisierten Tests entsteht so ein effizientes System, das alle Testfälle abdeckt. Es bietet Unternehmen die Sicherheit, auch bei rasch wechselnden Releases Software stets auf dem neuesten Stand und in der nötigen Qualität einsetzen zu können.
Fazit
In der digitalen Revolution kommt es auf Schnelligkeit und Effizienz an. Wenn Unternehmen ihr Testvorgehen optimieren, können sie die Vorteile des „intelligenten Unternehmens“ voll ausschöpfen. Das ist vor allem angesichts der Geschwindigkeit, mit der Softwareanbieter wie SAP ihre Plattformen und cloudbasierte Angebote optimieren und modernisieren, zwingend erforderlich. Spezialisierte Anbieter von Lösungen zur Testautomatisierung können Unternehmen wertvolle Hilfestellung für eine lückenlose Qualitätssicherung ihrer wertvollsten Werkzeuge bieten.