Wie User Testing das UX-Design verbessert

UX Deisgn

Eine gute User Experience (UX) kann ein echter Wettbewerbsvorteil sein. Viele Unternehmen haben inzwischen dedizierte UX-Teams, deren Aufgabe es ist, bessere nutzerzentrierte Erlebnisse zu schaffen. Weil Kundenerwartungen sich ständig verändern, müssen sie im Designprozess immer wieder strategische Entscheidungen treffen. Doch falsche Entscheidungen können teuer werden.

Usability- oder Nutzertests erlauben es Unternehmen, die Perspektive ihrer Kunden in allen Phasen des Designprozesses zu verstehen – ob bei der Entwicklung neuer Produkte oder der Weiterentwicklung bestehender Lösungen. UX-Teams können die Auswirkung ihrer Design-Entscheidungen auf die Benutzererfahrung zeitnah messen und kundenorientierte Funktionen optimieren.

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Hier sind acht Beispiele, wie sich mit Nutzertests bessere Ergebnisse erzielen lassen:

Die Customer Journey visualisieren

Design-Teams brauchen ein detailliertes Verständnis der gesamten Customer Journey. Ein UX-Test kann die Aktivitäten der Benutzer über mehrere Berührungspunkte hinweg aufzeichnen und eventuelle Reibungspunkte aufdecken. Die visuelle Darstellung des Kundenverlaufs hilft, Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und wichtige Entscheidungen im Produktdesign auf die Nutzerbedürfnisse auszurichten.

Das sogenannte User Testing ist eine effektive Methode, um zu analysieren, wie ein Kunde oder Nutzer mit einem Produkt oder einem digitalen Dienst interagiert. UX-Teams können nicht nur verfolgen, wie der Nutzer sich etwa auf einer Webseite bewegt, sondern bekommen auch ungefiltertes Feedback, wenn er auf Hindernisse stößt. So lassen sich Brüche in der Navigation, verwirrende Benutzeroberflächen und andere Probleme finden und beheben.

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Nutzerbedürfnisse und Frustrationen verstehen

Wer die unerfüllten Bedürfnisse oder Frustrationen seiner Kunden kennt, kann besser beurteilen, welche neuen Produktangebote bei der Zielgruppe gut ankommen werden. Das User Testing bietet direkte Einblicke in die Gedanken- und Erfahrungswelt der Nutzer.

Die Testteilnehmer werden gebeten, offen ihre Eindrücke mitzuteilen, während sie sich mit einem Produkt oder einem Prozess auseinandersetzen. Die Beobachtung des Nutzerverhaltens und ihrer Emotionen aus erster Hand bieten wertvolles Feedback. Anhand konkreter Testdaten kann das UX-Team sehen, wie sich Design oder Funktionalitäten verbessern ließen, und Innovationsmöglichkeiten aufdecken.

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Die Kundenumgebung begreifen

UX-Tests lassen sich mit geeigneten Testplattformen schnell und einfach aus der Ferne durchführen; das Feedback der Teilnehmer wird per Kamera erfasst. Zu sehen, wie Nutzer mit Produkten in ihrer eigenen Umgebung umgehen, ist hilfreich. Denn durch die Beobachtung des realen Kundenverhaltens, ihrer Gewohnheiten und Arbeitsabläufe können Entwickler, Designer und Produktmanager Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren, die die herkömmliche Marktforschung oft übersieht.

Mit Remote-Tests lässt sich bewerten, wie sich Produkte in das Umfeld der Benutzer einfügen und ob es zu Reibungsverlusten kommt. Müssen Kunden ihr Verhalten anpassen, um das Produkt im Alltag zu nutzen? Ist spezielle Ausrüstung oder eine umständliche Einrichtung erforderlich? Solche Probleme können sich negativ auf Akzeptanz und Kundenzufriedenheit auswirken, lassen sich aber mit UX-Tests schon in der Entwicklungsphase zuverlässig identifizieren.

Wichtige Features priorisieren

Angesichts begrenzter Ressourcen und ambitionierter Ziele stehen Design-Teams immer wieder vor der Herausforderung, festzulegen, welche Features oberste Priorität haben. Die Entwicklung neuer oder die Verbesserung bestehender Funktionen erfordert fundierte Entscheidungen darüber, was für die Nutzer wirklich wichtig ist. Mit User Testing können Teams begleitend zum Entwicklungsprozess herausfinden, welche Features die Kundenerfahrung am stärksten beeinflussen.

Zum Beispiel, indem sie die Testteilnehmer bitten, Funktionen nach Kriterien wie Nützlichkeit, Benutzerfreundlichkeit oder Neuheit zu bewerten. Die quantitativen Daten und das qualitative Feedback zeigen, welche Funktionen die Benutzer für unverzichtbar halten und welche eher überflüssig sind. So können Design-Teams und Produktmanager Ressourcen zuweisen und Prioritäten setzen.

Designkonzepte validieren

Neue Konzepte mit echten Nutzern schon zu einem frühen Zeitpunkt im Designprozess zu testen, hilft Entwicklungsteams bei der Validierung ihrer Ideen, bevor höhere Kosten für die Entwicklung eines Prototyps oder eines vollständigen Produkts anfallen. Anstatt über die Markttauglichkeit einer Innovation zu spekulieren, bieten Nutzertests Unternehmen eine effiziente Möglichkeit, um Testteilnehmern neuartige Schnittstellen, Abläufe, Interaktionen oder Inhalte schon in der Konzeptionsphase zu präsentieren und ehrliche Perspektiven zu gewinnen. So lässt sich validieren, welche Entwicklungsprojekte sich lohnen, und die Designausrichtung rechtzeitig an die Nutzerbedürfnisse anpassen.

Prototypen evaluieren

Auch in der weiteren Entwicklungsphase lohnt es sich, Design-Prototypen per User Testing schon frühzeitig der Zielgruppe vorzustellen, um ihre Benutzerfreundlichkeit zu bewerten und notwendige Kurskorrekturen vorzunehmen. 

Anhand echter Nutzerinteraktionen mit parallelem Feedback können UX-Teams schon in einem frühen Stadium potenziell verwirrende Elemente identifizieren, die noch optimiert werden müssen, und prüfen, ob die Nutzer die neuen Funktionen wie erwartet annehmen. Damit haben sie eine agile Möglichkeit, die Produktentwicklung bei Bedarf neu auszurichten.

Die Wettbewerber im Auge behalten

Zu verstehen, wie das eigene Angebot im Vergleich zur Konkurrenz abschneidet, sollte eine weitere Priorität sein. Das User Testing bietet entsprechende Einblicke in die Kundenperspektive und erlaubt es Unternehmen, ihr eigenes Produkt mit Konkurrenzlösungen zu vergleichen. Anhand verschiedener Faktoren wie Funktionsumfang, Benutzerfreundlichkeit und emotionaler Dimensionen wie Vertrauen und Affinität lassen sich differenzierende Stärken und Funktionslücken klar erkennen.

Eine gute Teststrategie ist, den Teilnehmern vergleichbare Abläufe oder Schnittstellen verschiedener Wettbewerber zu zeigen, sie mit den Konkurrenzprodukten bestimmte Aufgaben ausführen zu lassen und dann das objektive Feedback dazu zu sammeln. Die Nutzererkenntnisse können dazu dienen, bestehende Funktionen zu verbessern, die eigene Positionierung zu überarbeiten oder eine Marktlücke zu füllen, die die Wettbewerber übersehen haben.

Das eigene Wertversprechen überprüfen

Für die Gewinnung und Bindung von Kunden ist es entscheidend, dass die Zielgruppe den Wert eines Produkts oder einer Dienstleistung auch wahrnimmt. Nutzertests helfen, Markenbotschaften zu validieren und zu prüfen, wie gut sich das eigene Produkt im Markt differenziert. So lassen sich etwa Kundenreaktionen auf Webseiten, Marketingkampagnen oder Werbebotschaften testen. Welche Botschaften regen die potenziellen Kunden oder Nutzer dazu an, sich weiter mit dem Produkt zu befassen? Ist es gelungen, die Vorteile des Produkts hervorzuheben, entstehen Missverständnisse oder steht die Positionierung gar im Widerspruch zu den Nutzerbedürfnissen? Diese Fragen helfen, die Kommunikation kundenorientierter zu gestalten.

Fazit

UX-Tests bieten als Kernfunktion eines Design-Teams einen immensen Wert für die Entwicklung kundenzentrierter Erfahrungen. Durch das kontinuierliche Sammeln von Nutzererkenntnissen können Unternehmen Risiken minimieren, ihre Strategie validieren und jede Produktiteration auf die Bedürfnisse der Nutzer abstimmen.

Ganz gleich, ob es darum geht, Probleme mit einer App zu ermitteln, Prototypenkonzepte zu vergleichen, Werbung zu testen oder Fähigkeiten mit denen der Wettbewerber zu vergleichen: Nutzerperspektiven helfen, die Erwartungen der Zielgruppe besser zu verstehen – und schnell und effizient die richtigen Lösungen zu liefern.

Thom Bartsch

Thom

Bartsch

Senior Solutions Consultant, UserTesting

UserTesting

Thom Bartsch arbeitet mit CX-Experten aus allen Branchen zusammen und hilft ihnen, ihre Customer Experience-Initiativen über die UserTesting-Plattform zum Leben zu erwecken.
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