Controlware, renommierter deutscher Systemintegrator und Managed Service Provider, unterstützt Unternehmen bei der All-IP-Migration. Eine speziell entwickelte Checkliste mit zehn Tipps zur Umstellung ermöglicht Kunden einen reibungslosen Wechsel auf eine IP-basierte Telefonielösung.
Die letzten ISDN-Anschlüsse werden wahrscheinlich 2018 vom Netz gehen. Doch Unternehmen sollten sich trotz der verlängerten Gnadenfrist nicht in falscher Sicherheit wiegen, warnt Rouven Ashauer, Solution Manager Unified Communications bei Controlware: „Die Kündigung des ISDN-Anschlusses kann jederzeit im Briefkasten landen. Die IT-Abteilungen sind daher gut beraten, die Umstellung frühzeitig anzugehen. So vermeiden sie unnötigen Zeitdruck, der im Projektverlauf in kostspielige Fehlentscheidungen münden kann.“ Die folgende Checkliste von Controlware hilft, die Weichen für eine erfolgreiche Migration zu stellen:
1. Definieren Sie klare Ziele und Anforderungen
Die Migration auf All-IP ist komplex – daher ist es nicht immer leicht, in der Fülle der Aufgaben die übergeordneten Projektziele im Blick zu behalten. Dokumentieren Sie bereits vor dem Projektstartschuss mit Ihrem Management, was Sie sich von der neuen Kommunikationslösung erwarten. So können Sie permanent sicherstellen, dass Ihre Ziele in Bezug auf Kostensenkung, Flexibilisierung und Funktionsumfang im Fokus bleiben.
2. Analysieren Sie den Ist-Zustand Ihrer IT
Führen Sie ein Assessment Ihrer Kommunikationsumgebung durch. Prüfen Sie, ob die WAN-Bandbreite ausreicht und welche Komponenten weitergenutzt werden können. In jedem Unternehmen finden sich analoge und ISDN-basierte Systeme, die sich nicht via Plug & Play migrieren lassen: von Analog-Fax über Frankiermaschine und Türsprechstelle bis hin zu Hausnotruf, Alarmanlage und EC-Cash-Leser. Erstellen Sie für jedes betroffene System einen eigenen Migrationsfahrplan.
3. Upgrade, Add-on oder neues System?
Die meisten IT-Verantwortlichen gehen davon aus, dass All-IP mit einer neuen TK-Anlage einhergeht. Doch das muss nicht sein. Viele Bestandssysteme lassen sich mit IP-fähigen Karten nachrüsten oder über ein IP-Gateway ans Netz koppeln. Sprechen Sie mit Ihrem Integrator – gerade in Umgebungen mit komplexer Konfiguration oder vielen Endgeräten lässt sich die Migration bei geschickter Planung oft weitaus günstiger umsetzen als gedacht.
4. On-Premise oder in der Cloud?
Viele Unternehmen nehmen All-IP zum Anlass, auf eine Cloud-basierte TK-Lösung umzusatteln. Die Überlegung liegt nahe. Aber lassen Sie sich von den attraktiven Einsparpotenzialen nicht blenden. Der Gang in die Cloud geht auch mit Risiken einher. Wägen Sie sorgfältig ab und ziehen Sie unvoreingenommene Partner hinzu.
5. Stellen Sie die Weichen für eine einwandfreie Sprachqualität
Ein zentraler Aspekt bei der Migration ist nach wie vor die Sprachqualität auf der All-IP-Strecke. Knappe Bandbreite, ungünstige Routing-Wege und fehlende QoS-Unterstützung können zu Latenzen, Jitter und Paketverlusten führen – und damit die Quality-of-Service beeinträchtigen. Nehmen Sie das Thema nicht auf die leichte Schulter, sondern suchen Sie mit Ihrem Internet Service Provider eine Konfiguration, die Ihren Ansprüchen optimal gerecht wird. Selbst kristallklare HD-Telefonie ist mit modernen Wideband Codecs wie dem G.722 heute möglich.
6. Priorisieren Sie Datenschutz und Datensicherheit
Im Gegensatz zur proprietären ISDN-Technologie sind IP-basierte Lösungen unmittelbar ins Netzwerk eingebunden. Sie können mit klassischen Cyber-Attacken wie DDoS zum Absturz gebracht oder als Zugangstor zum Netz und als Einfallstor für Malware missbraucht werden. Achten Sie bei der Produktauswahl daher auf die nativen Security-Features der Lösung – und ziehen Sie schon in der Frühphase Ihr Security-Team hinzu, um das neue System nahtlos in Ihre Policy zu integrieren.
7. Nutzen Sie All-IP als Sprungbrett für Unified Communications (UC)
Die Ablösung der vorhandenen TK-Anlage ist ein guter Anlass, um über die Migration auf eine moderne UC-Umgebung nachzudenken. Die Zusammenführung aller Kommunikationskanäle – von HD-Telefonie und HD-Videokommunikation bis hin zu Chat, Dateiaustausch und Bildschirmfreigabe – hebt Ihre Kommunikation auf einen neuen Level. Unterschätzen Sie aber nicht den Aufwand eines solchen Integrationsprojekts – und reservieren Sie ausreichend Zeit und entsprechende Ressourcen.
8. Planen Sie All-IP mit ausreichend Vorlauf
Auch wenn die Kündigung des ISDN-Anschlusses noch nicht eingetroffen ist, sollten Sie schon jetzt die Weichen für All-IP stellen. So vermeiden Sie unnötigen Zeitdruck im Projektverlauf und können eine Kommunikationslösung wählen, die ihren funktionalen und finanziellen Vorgaben optimal gerecht wird. Bei ausreichend Vorlauf steht Ihnen überdies die Option offen, an Ihren Standorten zunächst die bestehenden Anlagen gegen All-IP-fähige Gateways mit ISDN-Anschluss auszutauschen. So vermeiden Sie die üblichen Komplikationen bei gleichzeitiger Umstellung von TK-Anlage und Provider. Verifizieren Sie auch die Leasing-Laufzeiten ihres TK-Equipments, um Überraschungen zu vermeiden.
9. Gehen Sie All-IP themenübergreifend an
Die All-IP-Migration strahlt auf alle Teilbereiche der Unternehmens-IT aus. Gehen Sie die Implementierung daher bereichsübergreifend an und binden Sie Ihre Netzwerk-, Server-, Security- und IT-Management-Teams ein, um einen erfolgreichen Projektverlauf sicherzustellen und Akzeptanz im Unternehmen zu schaffen.
10. Setzen Sie auf die Unterstützung eines erfahrenen Systemintegrators
All-IP ist ein hochkomplexes einmaliges Projekt, bei dem interne Teams kaum auf vorhandene Erfahrungen aufsetzen können. Daher ist es ratsam, externe Experten hinzuzuziehen, die bereits eine Reihe vergleichbarer Projekte realisiert haben. Auf diese Weise erhalten Sie Zugriff auf fundiertes Know-how aus der Praxis.
Fazit
Die Umstellung auf All-IP bietet Unternehmen viele Ansatzpunkte, die Usability, Effizienz und Wirtschaftlichkeit ihrer TK-Umgebung zu verbessern. Die Verantwortlichen dürfen aber nicht vergessen, dass es sich um ein komplexes Projekt handelt, das tief in geschäftskritische Abläufe eingreift. Daher sind diese gut beraten, frühzeitig Partner mit Umsetzungserfahrung und hoher bereichsübergreifender Kompetenz hinzuzuziehen.