Der Amazon Prime Day lohnt sich weiterhin. Zahlreiche Gerüchte rund um einen mangelnden Nutzen solcher speziellen Rabattaktionen stellen sich bei genauer Betrachtung als unwahr heraus. Stefan Gutheil, Gründer und CEO der Amazon-Agentur ICONIC Sales, erklärt im Detail, warum sich die Prime Days, die in diesem Jahr vom 11. – 12. Juli stattfinden, sowohl für Verkäufer als auch Käufer durchaus bezahlt machen können.
Die wichtigsten Informationen für Käufer
„Die Deals für den diesjährigen Prime Day stehen bereits seit einigen Wochen fest. Die Händler mussten sich im Zeitraum vom 20. April bis 19. Mai auf Produkte und Preise festlegen. Danach war eine Teilnahme nicht mehr möglich. Folglich kann es sich zur Vorbereitung lohnen zu recherchieren, welche Artikel in diesem Zeitraum besonders angesagt waren. Brandaktuelle Produkte, die erst nach der Frist auf den Markt kamen, sind dementsprechend ausgeschlossen,” erklärt Stefan Gutheil.
„Die Preise für die Deals mussten zum Stichtag mindestens 15 Prozent unter dem Referenzpreis der letzten 90 Tage liegen, um überhaupt als Deal zugelassen zu werden. Auch hier kann es sinnvoll sein, die Preisentwicklung bestimmter Produkte nachzuvollziehen,” empfiehlt der Amazon-Experte. Während der Prime Days lassen sich Rabatte in Höhe von bis zu 27 Prozent oder mehr realisieren – Weitaus höhere Ersparnisse als bei anderen Aktionstagen wie dem Cyber Monday oder Black Friday.
Bis zum 15.06. mussten die Händler schließlich dafür sorgen, dass die Ware bei Amazon im Lager eingebucht und für den Prime Day reserviert ist. Kurze Zeit später erfuhr die breite Öffentlichkeit vom genauen Datum der diesjährigen Prime Days. Am 21. Juni wurde der Termin bekannt gegeben. Vorher war der Termin ein internes Betriebsgeheimnis von Amazon.
Was es für Verkäufer zu beachten gilt – Und wie Seller profitieren
Um als Händler an der Aktion teilzunehmen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. So müssen Unternehmen, die beim Prime Day mitmachen, Amazon gegenüber eine sogenannte Retail Readiness nachweisen, um sich zu qualifizieren. „Dennoch kann die Teilnahme für Unternehmen sehr lukrativ sein und Nutzen in mehrfacher Hinsicht bieten,” weiß Gutheil. „Selbst bei einem negativen Deckungsbeitrag für einzelne Produkte lohnt sich die Teilnahme, um den hohen Traffic effektiv zu nutzen und mit der Marke sichtbar zu sein. Denn bereits im Vorfeld der Prime Days steigen Amazons Besucherzahlen deutlich an. Findige Kunden bereiten sich auf den großen Tag vor und legen Produkte in die Warenkörbe oder setzen sie auf Merklisten.
Es bietet sich an, diese vermehrten Besucher in dieser Phase bereits gezielt mit Vor-Angeboten anzusprechen. Zusätzlich können die Kunden über Werbung für ein späteres Retargeting „markiert” und mit gezielten, speziellen Angeboten zum Kauf verführt werden.
Händler können also über Advertising von den sogenannten Lead-In and Lead-Out-Phasen profitieren. Zumal der Käuferzustrom auch in den auf das Event folgenden Tagen außergewöhnlich hoch bleibt. Unternehmen können dies durch weitere Sonderangebote oder Coupon-Aktionen zu ihren Gunsten nutzen. Insofern verlängert sich die Wirkung der Prime Days und geht deutlich über den eigentlichen Aktionstag hinaus.
Der hohe Traffic, der über spezielle Angebote generiert wird, sorgt darüber hinaus noch für einen starken Push für das organische Ranking der Produkte. Deals bedeuten Aufmerksamkeit, die wiederum unweigerlich zu vermehrter Interaktion auf der Produktdetailseite führt, was dann letztlich für einen gesteigerten Umsatz sorgt. Die somit erzielte erhöhte Conversion erzeugt wiederum ein Ranking-Boost.
Selbst wenn also der Deckungsbetrag für einzelne Produkte negativ sein mag, erkaufen sich Händler dadurch zu einem kleinen Preis eine deutlich bessere organische Position für relevante Suchbegriffe. Somit profitiert das Unternehmen nicht nur kurzfristig am Prime Day, sondern nachhaltig bis weit über die Aktion hinaus. Entsprechend wird der Deal wieder profitabel.”
Stefan Gutheil, Gründer und CEO der Amazon-Agentur ICONIC Sales, www.iconic-sales.com