Fachbeitrag aus IT Management 3/1994

Analyse: Kosten senken mit ISDN

Fachbeitrag aus der IT Management 03/041994:

ISDN, das Universalnetz für die gleichzeitige Übertragung von Sprache, Text, Daten und Bildern, ist vor allem deshalb so erfolgreich, weil das Konzept einfach ist. 

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Das neue Kommunikationsnetz ist digital, universal und global: ISDN überträgt alle Informationen durchgehend digital. Dadurch wird die Übermittlung von Daten, Texten und Bildern ein­facher, besser, schneller und wirtschaftlicher.

Grand mit Dreien: Digital, universal, global

ISDN übernimmt dabei die Informa­tionen in Form digitaler Daten direkt von den Quellen, wie zum Beispiel Computer Telefaxgerät oder Kamera. Und nur die Sprache wird im ISDN-Telefon digitalisiert. Seit Beginn dieses Jahres steht auch in allen wichtigen europäischen Ländern EURO-ISDN, die paneuropäische ein­heitliche Version, zur Verfügung. Dadurch wird ein enormer Zuwachs bei den lSDN-Anschlüssen erwartet. Was ist an ISDM so herausragend?

Mit ISDN wird die Idee der Kommu­nikationssteckdose zur Realität: Un­terschiedliche Telekommunikations­dienste sind über einen einzigen An­schluß in einem Netz verfügbar. Telefonieren, Telefaxen, Datenüber­tragung, Filetransfer, Zugang zum Datex-J, Übergänge zu Datex-P und Telex, sogar Bildtelefonieren und Videokonferenzen werden über den ISDN-Anschluß möglich. Die ver­schiedenen Endeinrichtungen – Te­lefone, Telefaxgeräte, PCs mit ISDN-Karte – lassen sich alle an die einheitliche ISDN-Anschlußeinbeit (IAE) anschließen.

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Kosten sparen

Das spart Kosten, die bisher für be­sondere Anschlüsse für die verschie­denen Dienste aufgelaufen sind. Auf­- und Umrüstungen der multifunktionalen Arbeitsplätze sind nun pro­blemlos möglich; beim Umzug von einem Büroraum in einen anderen entfallen aufwendige Neuinstallationen von Leitungen und Anschlüssen. Mit einem entsprechend aufgerüste­ten PC lassen sich Telefongespräche führen, Telefaxe versenden, Daten und Bilder übertragen sowie neuer­dings auch Bildtelefone nutzen. Dabei wird die Telekommunikation direkt von Workstation zu Workstation, von PC zu PC, ohne den Umweg über Datenträger oder über Papier zukünftig so einfach wie das Telefonieren heute. Selbstverständlich können ISDN­-Kunden national und international mit allen Teilnehmern an analogen Anschlüssen im herkömmlichen Telefonnetz wie bisher auch kom­munizieren.


Die Übertragungsgeschwindigkeit im ISDN beträgt für alle Dienste einheitlich 64 Kilobit pro Sekunde (kbit/s). Da im ISDN der gleiche entfernungs- und zeitabhängige Tarif wie im analogen Telefonnetz gilt, spart der Benutzer allein durch die höhere Kapazität bei der Übertragung von Texten und Daten im Vergleich zum analogen Telefonnetz Zeit und Verbindungskosten. Beispiel: Die Übertragung eines Telefax von 15 Seiten dauert im analogen Telefonnetz zwischen zehn und 15 Minuten, im ISDN dagegen nur zwei Minuten. Bei der Datenübertragung, beispielsweise einer Textdatei direkt von PC zu PC im ISDN, werden rund 300 Schreibmaschinenseiten (mit rund 1600 Zeichen pro Seite) in nur einer Minute übertragen; bei der Übertragung mit Modem und der verbreiteten Geschwindigkeit von 2400 bit/s braucht man dafür etwa 25 Minuten.


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Ein Anschluß, mehrere Verbindungen

Anders als der herkömmliche Tele­fonanschluß öffnet ein ISDN-An­schluß gleich mehrere Kanäle zum Netz: Nutzkanäle für die Übertra­gung der Informationen und einen Steuerkanal für die Signalisierung. Der Nutzkanal ist ein transparenter,,Basiskanal“ (B-Kanal) mit 64 kbit/s und wird nach dem Verbindungsauf­bau zwischen den Endeinrichtungen physikalisch durchgeschaltet. Der Steuerkanal (D-Kanal) dient vorran­gig zur Signalisierung zwischen den Endeinrichtungen und der Ortsver­mittlungsstelle. Je nach Art des An­schlusses beträgt seine Kapazität 16 kbit/s (D16) oder 64 kbit/s (D64). Der Steuerkanal kann jetzt im Euro-ISDN zusätzlich auch für die paket­orientierte Datenübertrngung (Da­tex-P) benutzt werden.

Bei ISD sind zwei Anschlußtypen mit unterschiedlicher Kapazität und verschiedenen Schnittstellen verfüg­bar: der Basisanschluß mit S0-Schnittstelle verfügt über zwei B-Kanäle und einen D-Kanal (2B + D16), der Primärmultiplex-Anschluß mit der Schnittstelle S2M über 30 B-Kanäle und einen D-Kanal (30 x B + D64). Die B-Kanäle beider Anschlußarten kön­nen gleichzeitig und vollkommen unabhängig voneinander genutzt werden. Andererseits lassen sich die B-Kanäle aber auch von einem End­gerät zu einer einzigen Verbindung mit einer höheren Durchsatzrate zu­sammenfassen. Diese Kanalbünde­lung nutzt man zur bedarfsorientier­ten Kommunikation (Bandbreite nach Bedarf) und für die Videokom­munikation.

Leistungsmerkmale

Die Leistungsmerkmale im ISDN machen schon das Telefonieren komfortabler und effizienter. Sie er­öffnen darüberhinaus Möglichkeiten für neue Anwendungen und helfen, Arbeitsabläufe wirtschaftlicher zu ge­stalten und somit Kosten zu sparen. So bietet bereits der einfache Basis­anschluß Möglichkeiten, die vorher nicht oder nur mit leistungsfähigen TK-Anlagen realisiert werden konn­ten: Durchwahl, Makeln und Anklop­fen. Die Anrufweiterschaltung wird einfach und preiswert. Die Subadres­sierung als ,,Nachwahl“ zur Rufnum­mer erlaubt neue Anwendungen und bietet mehr Sicherheit.
 
Folgende  Leistungsmerkmale sind im Euro-ISDN bereits verfügbar oder für die Einführung konkret vorbereitet:
  • Rufnummernanzeige des Anrufers: Die Leistungsmerkmale Rufnum­mernanzeige des Anrufenden und deren Unterdrückung gehören zur Mindestleistung des Euro­-ISDN und stehen zwischen allen Euro-ISDN-Anschlüssen – auch in den Netzen der anderen MOU­-Unterzeichner – uneingeschränkt zur Verfügung.
  • Rufnumrnernanzeige des Angeru­fenen
  • Rufnummernanzeige ohne Über­prüfung
  • Durchwahl schon beim Basisan­schluß: Weil damit die Anrufer nicht über die Abfragestelle weiter­ vermittelt werden müssen, spart man Arbeitszeit im Unternehmen. Endgeräte für Text- und Daten­übertragung sind direkt erreichbar.
  • Mehrfachrufnummer: Zum ,,Mehr­geräteanschluß“ stellt die Tele­kom bis zu zehn verschiedene freie Rufnummern aus dem Vor­rat des Anschlußbereichs des Be­nutzers zur Verfügung, selbst die bisher genutzten analogen Ruf­nummern.
  • Anrufweiterschaltung: Anrufe kön­nen damit zu jedem beliebigen Anschluß weitergeleitet werden, weltweit zu analogen Telefon­ und ISDN-Anschlüssen. Die An­rufweiterschaltung im ISDN ist deutlich preiswerter und einfa­cher als die bislang angebotene Anrufweiterschaltung GEDAN am analogen Telefonanschluß.
  • Subadressierung, kundenindivi­duelle Zeichengabe: Die Lei­stungsmerkmale ,,Subadressie­rung“ und „Teilnehmer-zu-Teil­nehmer-Zeichengabe während des Verbinngsaufbaus“, die zum Beispiel als weitergehender ,,handshake“ beim Verbindungs­aufbau zwischen zwei PCs ge­nutzt werden kann, machen ins­besondere die Datenübermittlung komfortabler und sicherer.
  • Sicherheit – geschlossene Benut­zergruppen: Besonders beim Da­tenaustausch schützt eine ge­schlossene Benutzergruppe (GBG) gegen unbefugten Zugriff von Dritten: Nur Mitglieder haben Zu­gang zu den Rufnummern der Gruppe.
  • Übermitteln von Tarifeinheiten – kostenbewußt telefonieren
  • Sperren – unterstützt die Kosten­kontrolle
Weitere Leistungsmerkmale werden schrittweise eingeführt, in 1994 un­ter anderem die Dreierkonferenz (selbstwählbare, simultane Verbin­dung mit zwei Partnern an externen Anschlüssen), in 1995 die Telefon­konferenz mit bis zu zehn Partnern, automatischer Rückruf bei Besetzt­lage sowie das Weitervermitteln ex­terner Anrufe an eine andere externe Rufnummer während der Rufphase.

Die Alternative: Datenübertragung im ISDN

Die Standardübertragungsgeschwin­digkeit von 64 kbit/s entspricht der Übertragung von ungefähr 8000 Zei­chen in der Sekunde. Das Spektrum der Übertragungsgeschwindigkeiten reicht von Datenraten unterhalb die­ser 64 kbit/s über n x 64 kbit/s bis zu 2 Mbit/s. Für Bitraten über 64 kbit/s werden mehrere Nutzkanäle eines oder mehrerer Anschlüsse mittels geeigneter Endeinrichtungen zu einer Verbindung zusammengefaßt. Die Standardübertragungsgeschwindigkeit des ISDN ist deutlich schneller als die analoger Modems. Und sollte demnächst doch noch das V.34bis­ Modem mit 32 kbit/s kommen, er­reicht man damit auch nur die halbe ISDN-Geschwindigkeit.
 
ISDN kann universell für viele Dien­ste eingesetzt werden. Alles, was dazu nötig ist, ist ein Basisanschluß, ein PC mit ISDN-PC-Karte und die entsprechende Kommunikationssoft­ware. Damit lassen sich diese Mög­lichkeiten der Datenübermittlung nutzen: Filetransfer, Modem-Emula­tion, Modembetrieb zum analogen Fernsprechnetz, Terminal-Adapter a/b, Terminal-Adapter X.21/X.21bis und Paketvermittlung mit Terminal­-Adapter oder im D-Kanal. Die Paket­vermittlung im ISDN ist zunächst direkt über den Multifunktionszu­gang Datex P201 in das Datex-P-Netz möglich. Voraussetzung ist eine ISDN-PC-Karte oder ein lSDN-V.24-Adapter mit Bitraten-Adaption. Im Euro-ISDN lassen ich nun paketvermittelte Daten wahlweise im B- oder im D-Kanal mit 64 kbit/s oder 9600 bit/s übertragen.

Euro-ISDN ante portas

Welche Änderungen bringt das Euro­ ISDN? Die Euro-ISDN-Einführung bringt für die heutigen ISDN-Nutzer keine Veränderungen mit sich. Es lassen sich die bisherigen Anwen­dungen sowohl auf den nationalen Verbindungen als auch im interna­tionalen Bereich unverändert weiter betreiben. Das Netz gewährleistet bei Verbindungen mit unterschiedlichen Standards automatisch die erforder­lichen Normwandlungen.
 
Euro-ISDN soll den Kommunikationsmarkt weiter beleben – zum einen durch weitere bereitgestellte Leistungsmerkmale, zum anderen wird die europäische Standardisie­rung zu einer Preissenkung für End­geräte führen. So bietet die Telekom ein modernes Euro-ISDN-Telefon zu einem Preis von knapp unter 300 Mark an, mit dem alle gängigen Euro-ISDN-Leistungsmerkmale ge­nutzt werden können. Kleine ISDN­-TK-Anlagen zu einem Preis von rund 1000 Mark werden voraussichtlich schon Mitte 1994 verfügbar sein. Mit einem Preissturz kann auch im Bereich der passiven ISDN-Adapter­karten für PCs gerechnet werden . Hier erwarten die Fachleute schon bald ein Preisniveau von rund 200 Mark.
 
Das nationale ISDN und das Euro­-ISDN unterscheiden sich lediglich durch das verwendete D-Kanal-Pro­tokoll. Doch der kleine Unterschied zeigt im internationalen Telekommunikationsverkehr große Folgen: Der Transport von Daten, Texten und Bildern wird künftig zwischen den 20 europäischen Nationen aufgrund der Verpflichtung zur gemeinsamen Basis einfacher und effizienter.
 
Die Tarife für Euro-ISDN-Verbindungen werden entsprechend dem ana­logen Telefonanschluß abgerechnet. In Deutschland gibt es keine Unter­scheidung zwischen Sprach- und Datenübertragung, wie dies teilweise in anderen Ländern üblich ist. Gene­rell liegen die monatlichen Tarife für Euro-ISDN leicht unter denen des nationalen ISDN.
 
Zudem wird der neue europäische Standard Bewegung in den Endge­rätemarkt bringen. Die bisherigen national zersplitterten ISDN-End­gerätemärkte sind überholt. Schon in Kürze wird ein europaweiter offener Wettbewerb herrschen. Mit der offi­ziellen Inbetriebnahme von Euro­-ISDN in Deutschland und 19 euro­päischen Ländern am 14. Dezember 1993 wurde jetzt ein bedeutender Entwicklungsschritt in Richtung effi­zienzsteigernder und komfortabler Kommunikation sowie Multimedia­ Anwendungen vollzogen.

Wie kann man ISDN kosten­günstig nutzen?

Bei richtigem Einsatz können bei der Faxkommunikation aus den Lei­stungsmerkmalen enorme Vorteile resultieren. Versendet ein Kunde hier in Deutschland zum Beispiel monatlich rund 250 Telefaxe mit einer durchschnittlichen Dokumentengröße von drei DIN-A4-Seiten, so betragen die Kosten im ISDN rund 86 Mark. Bei einem analogen Anschluß müßte derselbe Teilnehmer rund 315 Mark be­zahlen. Diese Vor­teile lassen ich aur den internationalen Verkehr übertragen, denn auch die euro­päischen Netzbetrei­ber gestalten ihre Tarife grundsätzlich zeitabhängig.
Folgende Annahmen wurden für das Be­rechnungsbeispiel ge­troffen: Die Übertra­gung erfolgt während der allgemeinen Ge­schäftszeiten. also zum Normaltarif. Je ein Viertel der Fax-Verbindungen wird in der Orts- und der Nahzone aufgebaut. Die Hälfte der Faxe geht in die Fernzone. Für die Übertragung einer DlN-A4-Seite liegen eine durchschnittliche Übertragungszeit von 60 Sekunden bei der Faxgruppe 3 im analogen Netz sowie zehn Sekunden bei der Faxgruppe 4 im ISDN zugrunde.
 
Telefonieren mit Hilfe der Maus: An­läßlich eines Expertengespräches des Herstellers spezieller TK-Anla­gen, der Ruder Fernmeldeanlagen GmbH in München, mit Kunden und Journalisten wurde auch über prakti­sche Anwendungen berichtet. Wie wenig aufwendig die Integration und Einarbeitung in neue technische Systeme sein können, schilderte Uwe Hannemann, Reuschel-Bank:
 
Ende 1992 wurde bei der Reuschel­-Bank in den Bereichen Renten- und Devisenhandel eine PC-gesteuerte TK-Anlage von Ruder installiert. Da die Hektik im Händlerbereich enorm sei, erläuterte Hannemann, war eine kurze Einarbeitungszeit unabding­bar bei der Auswahl des Systems. „Da die Händler bereits mit PC-gesteuer­ten Informationssystemen wie Reu­ters und Telerate arbeiteten“, berich­tete Hannemann, „war die Einarbei­tungszeit entsprechend gering.“

System-Einbindung

In das System ist auch eine Daten­bank eingebunden, welche die Tele­fondaten bereitstellt, und zwar in Form von Visitenkarten, die alle not­wendigen Informationen über die jeweiligen Personen bereithalten. Mit einfachem Klick läßt sich ein Gespräch herstellen oder zwischen den Gesprächen hin- und herschal­ten. Die PCs sind in die Händler­tische eingebaut. „Einzigartig ist“, so Hannemann, „daß die Windows­-äbnliche Oberfläche mit der Maus bedient wird .“
 
Bei Systemen, die nur für die Tele­kommunikation eingesetzt werden, läßt sich sogar die Tastatur einspa­ren. Mit Windows NT oder OS/2 ist aber auch die Möglichkeit für Multi­tasking gegeben – beispielsweise zur gleichzeitigen Nutzung einer Text­verarbeitung, Auftragsverwaltung, für Fax- oder Modem-Anschluß.
 
Weitere Vorteile sieht Hannemann in gewissen Rationalisierungspotentialen der PC-gesteuerten TK-Anlage: „Ein unmittelbarer Rationalisierungseffekt besteht im Abruf der gespeicherten Rufnummern.“ Andere Stärken sind aber erst auf den zweiten Blick zu sehen: „Dazu gehört, daß nur noch wenige Anrufe verlorengehen und ein permanenter Überblick über die bestehenden Leitungen gegeben ist.“ Einziger Nachteil sei das etwas um­ständliche Wählen einer in der Da­tenbank noch unbekannten Rufnum­mer mit Hilfe der Maus.

ISDN – das Medium der Zukunft

Unterscheidet sich die Entwicklung im TK-Bereich von der allgemeinen Entwicklung im EDV-Markt? Keinen Unterschied, sondern nur eine Kom­primierung diagnostizierte Stefan Anders, Ruder Fernmeldeanlagen. „Im TK-Markt fließen die drei Ele­mente der Kommunikation – Spra­che, Bild und Daten – zusammen“, präzisierte Anders. ,,Das Medium der Zukunft ist ISDN, ganz gleich, welches Kommunikationselement damit übertragen wird.“ Als Pla­nungssicherheit wird die Weiter­führung des ISDN im Breitband­-ISDN gesehen. Und Anders ergänzte: ,,Auf lange Sicht werden die Integra­tion von LAN-Technik, LAN-Gate­ways über TK-Anlagen und die Ver­netzung von TK-Anlagen Bedeutung haben.“ Zukunftsvision ist also ein multifunktionales PC-Endgerät, mit dem alle Facetten der Kommuni­kation realisiert werden können, stellten die Teilnehmer überein­stimmend fest.
 
Lohnt es sich also, in ISDN-An­schlüsse und neue Endgeräte zu investieren? Oder muß bereits in einigen Jahren schon wieder mit einer erneuten Umstellung gerech­net werden? Keine Bange. Euro­-ISDN ist weltweit die zukunftssichere Lösung. Daher plant die Telekom keine neue Variante. Darüber hinaus hat sich mit Euro-ISDN erstmals eine europäische Entwicklung sehr schnell auch den transkontinentalen Bereich erobert. Denn außer den Europäern legen sich nun auch Japan sowie die USA auf den Stan­dard fest.
Aufgrund dieser weltweiten Anpas­sung wird der Euro-ISDN-Standard inzwischen bereits übergreifend (Welt-)ISDN-Standard genannt.

Und heute?

Der Blick in die Zukunft sollte immer sorgfältig überlegt werden. Hier am Beispiel ISDN realistisch nachvollziehbar. Wurde ISDN vor 25 Jahren noch als Medium der Zukunft gepriesen so ist es heute ein Auslaufmodell. Die deutsche Telekom wird im Laufe des Jahres das in die Jahre gekommene ISDN-Netz abschalten und künftig nur mehr All-IP Anschlüsse betreiben. Und so ändern sich die (Kommunikations-)Zeiten: Für die Datenraten von 64 kbit/s gab es vor 25 Jahren kaum dedizierte Anwendungen und das Internet steckte damals noch in den Kinderschuhen. Die Situation von damals ist heute nur mehr schwer vorstellbar, denn selbst im privaten Umfeld sind heute Netzwerkzugänge mit 100 Mbit/s als Mindeststandard anzusehen.

Herzliche Grüße

Ihr

Gerhard Kafka

Gerhard Kafka, im Jahr 2000 und heute

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