Es sind nur noch wenige Tage bis zum neuen Jahr und die Hoffnung auf weniger dramatisch gefüllte 12 Monate ist groß. Dennoch haben die sich übertreffenden Schlagzeilen dazu geführt, dass die Digitalisierung in Windeseile fortgeschritten ist. Digitale Technologien sind wichtiger denn je, sei es für Privatmenschen, Unternehmen oder ganze Branchen. Der Wettbewerb wird immer stärker und die Anforderungen innovativ mitzuhalten immer größer. Insbesondere Endnutzer:innen haben dadurch mittlerweile höhere Erwartungen an Produkte, die es für Firmen gilt zu erfüllen. Mitdenkendes UX-Design ist dadurch unabdingbar geworden.
Es gibt keine bessere Lösung, um eine Brücke zwischen dem Faktor User und der jeweiligen Technologie zu schlagen. Doch was genau dürfen wir im Jahr 2023 von dieser zukunftsorientierten Arbeit erwarten? Hier sind die wichtigsten vier UX-Trends für das kommende Jahr.
#1 Der digitale Auftritt als Wettbewerbsvorteil: Nutzer:innen in den Fokus stellen
Das Mantra der Nutzerzentriertheit ist auch im Jahr 2023 nicht neu. Nach wie vor gilt es, Produkte und Prozesse entlang der Bedürfnisse der User:innen zu gestalten und diese ins Zentrum aller Produktdesigns zu stellen. Jedoch ist die Anforderung an den Produkt-Mensch-Fit um einen weiteren Faktor gewachsen. Neben einer generellen Verwöhnung von qualitativ hochwertigen Technologien (geprägt durch die fortlaufende Digitalisierung), hat auch die Pandemie ihren Teil dazu beigetragen, dass Menschen ungeduldiger geworden sind und lückenhafte Systeme nicht mehr akzeptieren. Die Geduld für rudimentäre Techniken ist seitdem bei User:innen noch mehr gesunken und der Anspruch an die Wertigkeit gestiegen. Dementsprechend müssen Firmen bei der Entwicklung oder Auswahl digitaler Technologien noch besser werden und stark darauf schauen, was ihre Nutzer:innen wirklich brauchen. Tatsächlich ist der digitale Auftritt von Firmen ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil geworden – wenn er denn richtig umgesetzt wird. Denn gerade in Puncto Nutzerzentriertheit führt kein Weg an Forschung und Datengrundlage vorbei.
#2 Research und Daten als Grundlage
Am Anfang jedes UX-Designs steht eine Technologie, die belebt werden muss. Wie wird hier vorgegangen? Wie bekommt ein Produkt jene Wertigkeit, die es verdient? Indem genauestens verstanden wird, welche Bedürfnisse Nutzer:innen an das jeweilige Tool haben und welcher Sinn beim Einsatz angedacht war. Um hier detaillierte Antworten zu finden, müssen zielorientierte Forschungen geplant und durchgeführt werden. Gerade in einer Welt, in der der Wettbewerb kaum noch zu fassen ist und Produkte sich oftmals blind kopieren, kann wissenschaftliches UX-Design den entscheidenden Unterschied machen. Und obwohl Research und Daten in vielen Unternehmen schon lange im Gespräch sind, haben bisher wenige die Brücke zu ihren UX-Designs geschlagen. Doch genau das wird sich 2023 ändern, da viele Tools im Aufmarsch sind, welche Forschungsprozesse leichter zugänglich machen. Dennoch ist wichtig hervorzuheben, dass digitale Entwicklung teurer als je zuvor ist und auch noch weiter im Preis ansteigt. Deshalb muss wirklich verstanden werden, welche Ziele hinter den Researches stehen und welche Vorgänge überhaupt notwendig sind. Am Ende ist es wichtig für Unternehmen zu verstehen, dass strategische Forschungsprozesse für Design-Erfolge essenziell sind und darüber hinaus die einzige Möglichkeit abbilden, die perfekte Benutzeroberfläche zu kreieren.
#3 No more Bullshit: Realismus und Kontextualismus
Die letzten Jahre könnte man gut unter dem Begriff Bullshitspirale zusammenfassen: schlechte, sich überschlagende Schlagzeilen, Unternehmen mit fragwürdigen Werten sowie immer mehr Produkte von schlechter Qualität. Menschen wünschen sich dadurch mehr denn je gute Neuigkeiten und Echtheit in ihrem Alltag. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist präsenter denn je und die Menschen suchen aktiv nach Halt und Sicherheit in dieser turbulenten Zeit. Inszenierte Influencer-Bilder sind zwar weiterhin Gold für Marketers, dennoch sollten sich Produkte im Jahr 2023 mehr in Richtung Transparenz und Realität bewegen. Es geht darum, alles weniger verschönert und mehr durchsichtig darzustellen. Eben dieser Wunsch der User:innen nach Authentizität und Transparenz soll in digitalen Strukturen zusammengebracht werden, um sie für die Menschen greifbarer zu machen. Es geht darum, trotz individueller Eigenschaften nicht unterzugehen zwischen gefakten Utopien und unrealistischen Zukunftsbildern. Ziel für Unternehmen ist es also, alternative aber dennoch greifbare Strukturen zu schaffen und somit nahbarer für die Nutzer:innen zu sein.
#4 Neuerungen im Design für Web und Apps
Nachdem im Web und in vielen Apps der Trend lange in die Richtung einer gewissen Similarität ging, bringt das Jahr 2023 in diesem Bereich eine Neuerung. Es wird Retrodesigns geben, futuristische und postmoderne Kreationen, sowie neue Formen von Minimalismus und Skeuomorphismus. Auch hier steht die Authentizität an erster Stelle: Individualismus wird großgeschrieben und diverse Charaktere und Identitäten begrüßt. Es geht darum, sich von falschen und uniformen Bildern wegzubewegen, hin zu individuellen Kreationen und außergewöhnlichen Designs.
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