Es gibt drei zentrale Ansätze für eine zielführende AX:
1. Mehr „Multi-Purpose Content“
Dies kann durch die Verwendung von (headless)-Content erreicht werden, bei dem die Quelle immer dieselbe ist. Im DAM (Digital Asset Management) befinden sich Contentblöcke wie Bilder, Texte und Headlines, mit denen verschiedene Zwecke bedient werden können. Was angezeigt wird, hängt von der Komponente ab: Wenn ein „Content Piece“ einen Titel, ein Bild und einen Text bereitstellt, werden für einen Teaser zum Beispiel nur Titel und Bild herangezogen. Wird die Seite angesehen, wird neben Titel und Bild auch noch der Text angezeigt – aus derselben Quelle. Die größten Vorteile des Multi-Purpose Contents liegen bei der Trennung von Content zu Webseiten und einem daraus resultierenden aufgeräumterem DAM. Da der Content unabhängig von Webseiten ist, bleibt bei einer Änderung des Inhalts die Webseitenstruktur erhalten. Was mit Bildern schon Usus ist, wird somit auch bei Content und damit verknüpften Metadaten angewandt.
2. Content as a Service – multipurpose delivery
Bei diesem Ansatz werden Inhalte als Service für den Autor aufbereitet, sodass dieser die vorgefertigten Content Pieces direkt verwenden kann, ohne sie für jede Page neu anlegen zu müssen. Dabei werden die Inhalte statisch mit CMS je nach Zielgruppe personalisiert. Dies bedeutet eine enorme Reduktion von Quellen. Liegt zum Beispiel Content für Teaser und Seite vor, kann dieser in verschiedenen Kanälen ausgespielt werden – im Newsletter, auf der Homepage oder auf einem Display. Für diese Ausspielung muss der Content nicht immer jedes Mal neu eingetragen werden. Stattdessen kann er automatisch an den entsprechenden Stellen in das System gezogen werden, was die Arbeit für den Autor stark vereinfacht.
3. Atomic Design
Atomic Design setzt sich aus den Elementen Atom, Molekül, Organismus, Template und Seite zusammen. Der Ansatz legt den Fokus darauf, keine Seiten, sondern Systeme von Komponenten zu designen. Aus den kleinstmöglichen Teilen werden die nächst größeren gebaut und die Atome zu Molekülen zusammengesetzt. Werden alle Komponenten und Elemente im Atomic Design aufgebaut, dann basiert jedes Element auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner: das Gegenteil der monolithischen Dialog-Blöcke. Werden Änderungen einer Komponente notwendig, geschehen die Anpassungen automatisch überall dort, wo diese Komponente referenziert wurde. Diese Wiederverwendbarkeit reduziert die Backend-Entwicklungszeit recht drastisch um bis zu 70 Prozent, da es sich im ganzen System um gleiche Dialoge für ein und dieselbe Komponente handelt. Dadurch entsteht eine bessere Bedienbarkeit für Autoren, die dazu noch zeitsparend ist. Durch die Standardisierung bekommt der Autor ausschließlich die Funktionen, die er anklickt. Die Effizienz steigt und gleichzeitig sinkt die Fehleranfälligkeit.
Von einer hohen Usability profitieren
Das Thema Author Experience wird in Projekten häufig unterschätzt. Doch die AX ist ein zentraler Baustein für eine gute User Experience: Nur wenn der Autor die Designvorgaben nach seinen Vorstellungen realisieren kann, profitiert davon letzten Endes auch der User. Deswegen ist es von enormer Relevanz, Autoren funktionale Systeme mit einer hohen Usability zur Verfügung zu stellen.
Autoren:
- Vanessa Schauer-Pourak, UX-Designerin bei ecx.io, Teil der IBM iX Agenturfamilie
- Alexander Sauer, Expertise Lead, Content Management System Projects bei ecx.io, Teil der IBM iX Agenturfamilie
www.ecx.io