Der Black Friday war ursprünglich eine eintägige Verkaufsaktion des Einzelhandels, der fast ausschließlich von Angeboten und Schnäppchen geprägt war. In Deutschland versuchten Einzelhändler vor allem durch hohe Rabatte mit den Preisen der Konkurrenz mitzuhalten und Kunden in ihre Geschäfte zu locken.
Im Gegensatz dazu waren alle anderen kommerziellen Überlegungen nur nachrangig. Seit der Einführung von Vergleichs-Tools, Apps und ganzjährigem Monitoring sind Preise jedoch nicht mehr das einzige Verkaufsargument. Stattdessen stehen jetzt datengesteuertes Marketing, hyperpersonalisierte Dienstleistungen und nahtlose Omnichannel-Erlebnisse im Mittelpunkt.
Einzelhändler setzen heute zunehmend auf einen erstklassigen Kundenservice und maßgeschneiderte Kundenerlebnisse – von personalisierter Werbung bis hin zu individuellen Produktempfehlungen. Das funktioniert allerdings nur, wenn qualitativ hochwertige Kundendaten in Echtzeit erfasst und verarbeitet werden. Mit anderen Worten: Daten-Streaming ist heute ein entscheidender Faktor für den Online-Erfolg.
Die Nachfrage nach hyperpersonalisierten Angeboten steigt
Für Einzelhändler zeigt sich der Wert von Daten-Streaming besonders in der sogenannten Hyperpersonalisierung. Echtzeitdaten über das Browsing-Verhalten der Kunden, ihre bisherigen Einkäufe und persönlichen Interessen machen präzisere Werbeaktionen möglich, weshalb Einzelhändler zunehmend auf maßgeschneiderte Kundenerlebnisse setzen. Mit Daten-Streaming können sie Blitzverkäufe oder zeitlich begrenzte Angebote erstellen, die nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn sie im optimalen Moment angeboten werden.
Dieser Trend zeigt deutliche Erfolge: Durch Daten-Streaming können Unternehmen einen umfassenden Überblick über ihre Kunden gewinnen. Sie können ihnen genau das bieten, was sie gerade benötigen – einschließlich personalisierter Produktempfehlungen und relevanter Werbeaktionen. Diese Art, zielgerichtet auf Kunden einzugehen, erhöht nachweislich die Konversionsrate und bietet vielen Einzelhändlern ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal. Was diesen Ansatz besonders effektiv macht, ist die Tatsache, dass die Verbraucher selbst personalisiertere Online-Dienste verlangen. Immer mehr Kunden wenden sich von Anbietern ab, die ihre Erwartungen an maßgeschneiderte Angebote nicht erfüllen können.
KI ist zu einem fleißigen Verkaufsassistenten geworden
Darunter fallen KI-gesteuerte Produktempfehlungen, die das Kundenverhalten rund um die Uhr analysieren und basierend auf den letzten Suchanfragen oder Einkäufen entsprechende Empfehlungen aussprechen. Wenn jemand beispielsweise ein bestimmtes Paar Turnschuhe kaufen möchte, werden ihm unter Umständen auch andere Marken angeboten. Basierend auf seinem Suchverlauf werden ihm möglicherweise auch Sonderangebote für Sportbekleidung, Proteinshakes und Energieriegel angezeigt. Auch Fitnessgeräte und Mitgliedschaften im Fitnessstudio können angeboten werden.
Diese Cross-Selling-Möglichkeiten können alle am Point of Sale genutzt werden. Durch Hyperpersonalisierung können zeitlich gut abgestimmte Push-Benachrichtigungen – wie Erinnerungen an Blitzverkäufe oder Benachrichtigungen über Preissenkungen – jedoch auch zu jeder anderen Zeit ausgelöst werden, was die Anzahl die Kontaktpunkte zu den Kunden erhöht. Zudem können KI-gestützte Einkaufsassistenten den konstanten Strom an Kundendaten nutzen, um Window-Shopper im Internet zum Kauf zu bewegen.
Bei der Hyperpersonalisierung geht es jedoch nicht nur um Online-Shopping. Wo früher der Preis genutzt wurde, um Menschen in Geschäfte zu locken, werden heute Daten verwendet, um Kunden mit zeitlich begrenzten Angeboten und Rabatten anzuwerben. Diese können dann nur im Geschäft eingelöst werden, als Teil eines abgestimmten Omnichannel-Erlebnisses. Und sobald die Einkäufe getätigt wurden – ob online oder im Geschäft – werden personalisierte Dankesnachrichten, maßgeschneiderte Treueangebote oder relevante Newsletter verwendet, die Beziehung zwischen den Marken und ihren Kunden zu festigen. Diese Methoden werden zwar immer häufiger über das ganze Jahr hinweg eingesetzt, ihren Höhepunkt erreichen sie jedoch in den Wochen vor und nach dem Black Friday.
Daten frei zu nutzen ist der Schlüssel zum Erfolg
Daten-Streaming ist der entscheidende Faktor. KI-gestützte Daten-Streaming-Plattformen sind die Grundlage für all diese Strategien. Wenn sie gut funktionieren, sind sie für die Verbraucher völlig unsichtbar und bieten gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert.
Einzelhändler können mit Echtzeitdaten das Kundenverhalten sofort verarbeiten und analysieren – von Klicks, Wunschlisten und Suchverlauf bis hin zum Kundenverkehr im Geschäft. Marken können rund um die Uhr aktiv sein, sowohl beim Verkauf als auch beim Marketing, bei der Werbung und der Promotion ihrer Waren. Sie können das richtige Produkt empfehlen, exklusive Rabatte anbieten oder sicherstellen, dass der Kundenservice verfügbar ist, wenn ein Käufer vor dem Kauf zögert. Die Welt des Einzelhandels wird immer anspruchsvoller und komplexer – und am Black Friday erreicht sie ihren Höhepunkt.
(pd/Confluent)