In der heutigen Zeit steigen die Erwartungen seitens der Nutzer an jegliche Art von Produkten immer weiter an. Eine sehr gute Usability und mittlerweile auch eine sehr gute User Experience (UX) entscheiden dabei maßgeblich über den Produkterfolg.
Trotzdem folgen viele Unternehmen noch immer dem HIPPO-Prinzip (follow the highest paid person’s opinion), das besagt, dass die Meinung der bestbezahlten Person bei einer Entscheidung mehr Beachtung findet, weil diese einen höheren Stellenwert besitzt. „Das hat jedoch zur Konsequenz, dass Produkte am Markt nicht so erfolgreich sind, wie sie sein könnten – oder einfach floppen“, weiß Dr. Benjamin Franz, Gründer und Geschäftsführer von Custom Interactions und Experte für UX.
Erschließung einer neuen Welt
Besonders durch die Corona-Krise hat die Digitalisierung in weiten Teilen der deutschen Wirtschaft einen rasanten Sprung nach vorne gemacht. Dinge, die vor zwei Jahren noch undenkbar waren, funktionieren plötzlich. Das sorgt für große Herausforderungen, bringt aber teilweise auch große Vorteile mit sich. Gleichzeitig verbreiteten sich damit digitale Lösungen noch weiter, als es schon der Fall war. Personen, die vorher weitgehend analog arbeiteten, nutzen digitale Lösungen und erschließen sich eine neue Welt.
„Neben der Technik erweist sich optisches Design als immer wichtiger, da es dabei hilft, sich von Wettbewerbern zu unterscheiden und die gewünschten Zielgruppen zu erreichen. Für Anbieter von digitalen Lösungen bietet sich somit ein größerer und aktiverer Markt als jemals zuvor“, so Franz. Gleichzeitig steigen die Ansprüche der User genauso sprunghaft wie die Digitalisierung zunimmt. Nutzer verlangen optimierte Lösungen, die sich nahtlos in den Alltag integrieren lassen. Der Wettbewerbsdruck steigt wie auch die Bereitschaft der Nutzer, eine andere Lösung auszuprobieren. Dadurch stehen Unternehmen vor der Hürde, frühzeitig zu entscheiden, welche Produktideen gute Marktchancen besitzen, und sie dann auch noch wirtschaftlich und optimal umzusetzen.
Lässt sich der HIPPO-Effekt umgehen?
Oftmals beeinflusst die Entscheidung für oder gegen eine Produktidee leider noch der schon erwähnte HIPPO-Effekt: Es zählt also die „highest paid person’s opinion“. „Das kann funktionieren, muss es aber nicht. In vielen Fällen bleiben die wahren Bedürfnisse und Wünsche der Kunden dabei jedoch verborgen und ein Produkt entsteht, das nicht gut ist oder nicht das volle Potenzial ausschöpft“, erklärt der Experte für User Experience. In Zeiten von zunehmender Konkurrenz keine starke Ausgangsbasis, um das eigene Unternehmen zu stärken oder zu vergrößern. Doch wie lässt sich der HIPPO-Effekt umgehen?
„Aufgrund von unzähligen verschiedenen Blickwinkeln, die wir durch unsere gesammelten Erfahrungen erhalten haben, konnten wir eine Methode gegen den HIPPO-Effekt entwickeln: Data Driven UX Design“, erläutert der Geschäftsführer von Custom Interactions. Data Driven UX Design gibt Entscheidern in Unternehmen eine Methodik für fundierte Entscheidungsfindung an die Hand. „Sie schafft gezielt Daten oder nutzt bereits vorhandene Informationen, um Entscheidungen für oder gegen Produktideen zu treffen und bestehende Gedanken zu optimieren. Hierbei beurteilen Entwickler die Vision für das neue Geschäftsfeld zunächst anhand der Kritikalitäts- und Datenmatrix, um dann die Art und Menge der benötigten Daten zu identifizieren“, führt Franz an.
Orientierung an Kundenwünschen
Data Driven UX Design setzt auf die schnelle Erhebung von fehlenden Daten. „Hierbei kommt beispielsweise unsere Methodik des Fast Idea Testings zum Einsatz, bei der Designer Produktideen beziehungsweise deren Umsetzung anhand eines Comics visualisieren. Der große Vorteil: Das Problem, das die Idee lösen soll, sowie die eigentliche Lösung können zu einem Zeitpunkt dargestellt werden, an dem noch keine Entwicklungs- oder Designarbeit stattgefunden hat“, erläutert Franz. Anschließend ermöglicht der Comic zielgerichtete Nutzerbefragungen und somit die Möglichkeit, früh echte Daten zum angedachten Geschäftsfeld zu erhalten, die dann in dessen Entwicklung einfließen. Durch die Nutzung von subjektiven und objektiven Daten über und von den Nutzern gestalten Entwickler somit Erlebnisse, die sich tatsächlich an den realen Bedürfnissen und Handlungen der User orientieren. „Die Daten lassen sich dabei mit einer Vielzahl verschiedener Methoden erheben, verfolgen jedoch immer das gleiche Ziel: Die Aufgaben und Wünsche der Kunden bestmöglich zu verstehen“, schließt Franz.
www.custom-interactions.com