Der von der Unternehmensberatung Staufen erhobene „Change Readiness Index 2022“ zeigt: Der Know-how-Aufbau zu Zukunftsthemen kommt in deutschen Unternehmen kaum voran. Noch nicht einmal jedes zweite Unternehmen hält den Wissensstand seiner Mitarbeitenden in Themenfeldern wie beispielsweise Industrie 4.0 oder Digitalisierung aktuell für gut.
Für die Erhebung befragte die Staufen AG im Rahmen der Studie „Unternehmen im Wandel“ mehr als 350 Top-Führungskräfte deutscher Unternehmen.
„Die Arbeitswelt verändert sich, und damit auch die Anforderungen an die Belegschaft. Mit statischem Fachwissen allein können Mitarbeitende die Herausforderungen von morgen nicht bewältigen. Deshalb stehen die Unternehmen jetzt unter Zugzwang: Sie müssen die Menschen in den eigenen Reihen fit machen für die Zukunft und ihnen den Weg der Veränderung ebnen“, sagt Wilhelm Goschy, CEO der Staufen AG. Um die Unternehmen zukunftssicher aufzustellen, sei eine Neugestaltung von Prozessen und Produktionsabläufen alleine nicht ausreichend. Es komme auch auf die Menschen an, um diese Strukturen mit Leben zu füllen.
„Unser bereits zum dritten Mal erhobener Change Readiness Index deckt Defizite auf. Ein klares Ergebnis der Studie ist: Der Know-how-Aufbau zu Themen wie Industrie 4.0 oder Digitalisierung kommt nicht voran. Im Vergleich zur Vorgängererhebung 2019 ergaben sich kaum Fortschritte“, so Staufen-CEO Goschy. Von den befragten Unternehmen äußerten sich nur 44 Prozent zufrieden, was den Wissensstand ihrer Belegschaft bei solchen Zukunftsthemen betrifft. Für Unternehmensberater Goschy ist der mangelnde digitale Reifegrad der Mitarbeitenden ein Warnsignal: „Der Mittelstand gerät im internationalen Wettbewerb immer stärker unter Druck. Wer sich langfristig erfolgreich behaupten will, muss auf eine flexible und erstklassig ausgebildete Belegschaft zurückgreifen können.“
Reichlich Nachholbedarf bei der Arbeits- und Weiterbildungswelt 4.0
Nach Meinung des Staufen-Vorstands sollten die Unternehmen ihre Belegschaft intensiver auf die flexible Arbeitswelt 4.0 vorbereiten: „Noch treten die Betriebe auf der Stelle. Trotz zweier Pandemiejahre und drastischer Veränderungen der Arbeitsprozesse konnten wir in diesem wichtigen Teilbereich kaum Fortschritte erkennen.“ Zwar würden 38 Prozent der Unternehmen bereits mit IT-gestützter Weiterbildung sowie E-Learning und Self Learning arbeiten, insgesamt seien die Ergebnisse der Personalentwicklung aber noch ausbaufähig. „Nur zwei von zehn Unternehmen haben ein unternehmensübergreifendes Talent-Management eingeführt“, erläutert Goschy. „In diesem Bereich klafft noch eine große Handlungslücke. Es gibt also reichlich Nachholbedarf bei den Rahmenbedingungen für die Arbeits- und Weiterbildungswelt 4.0.“
Wie wichtig die interne Weiterbildung ist, zeigt sich auch bei den Herausforderungen im Personalmanagement: Zwei Dritteln der Studienteilnehmer fällt es sehr schwer, neue Kolleginnen und Kollegen zu finden. „Der angespannte Arbeitsmarkt kann die Lücken in vielen Unternehmen nicht füllen. Deshalb müssen die Unternehmen verstärkt in interne Weiterbildungsmaßnahmen investieren und eine offene Unternehmenskultur fördern, um Neugierde zu wecken und die Bereitschaft für neue Arbeits- und Lernformen zu stützen“, sagt Staufen-CEO Goschy.
www.staufen.ag