Die nächste Phase der digitalen Transformation hat längst begonnen. Heutzutage ist es wichtig, das Beste aus der Technologie herauszuholen, um die Produktivität zu maximieren und gleichzeitig Ressourcen zu sparen. Denn nur so lässt sich die Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen positiv beeinflussen.
Mit dem Wandel der Arbeitswelt in den vergangenen Jahren ist die Popularität von Low-Code/No-Code-Lösungen deutlich gestiegen. Dies hat laut ISG Research zu einem Markt geführt, der aktuell auf ein Volumen von 15 Milliarden US-Dollar geschätzt wird – und sich in mittelfristig sogar vervierfachen wird. Durch die Geschwindigkeit, mit der neue Softwarelösungen in Unternehmen eingeführt wurden, wurden jedoch oft wichtige Aspekte übersehen. Etwa welchen Nutzen diese Plattformen, Apps und Tools im Unternehmensalltag tatsächlich haben oder wie sie ineinandergreifen und möglichst effektiv genutzt werden. Aber auch, ob diese Technologien sicher und skalierbar sind.
Was dies in der Realität bedeutet, zeigt eine Umfrage unter IT-Entscheidungsträger:innen: Über die Hälfte der Befragten nutzt mehr als vier Tools am Tag. Allerdings gibt ein Drittel der Befragten an, dass sie drei oder mehr Tools aus ihrem derzeitigen Tech-Stack entfernen könnten, ohne dass die Produktivität darunter leiden würde. Es liegt also nah, einmal genau zu überprüfen, welche Softwarelösungen die Mitarbeitenden tatsächlich im Arbeitsalltag nutzen und was aussortiert werden kann. Allerdings sollten Unternehmen und IT-Verantwortliche beim Ausmisten des Tech-Stacks überlegt vorgehen. Hilfreich kann es sein, sich etwa folgende Aspekte vor Augen zu führen:
New Work braucht flexible Softwarelösungen
Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, wie stark die globale Gesellschaft von unerwarteten externen Ereignissen beeinflusst werden kann, beispielsweise durch Entwicklungen wie die Coronapandemie. Durch sie wurde die Digitalisierung der Arbeitswelt im erheblichen Maße beschleunigt und hybride Arbeitsmodelle setzten sich durch. Da sie die Produktivität und die Work-Life-Balance von Teams erhöhen, wollen viele Arbeitnehmende auch nach dem Ende dieser Krise an solch flexiblen Lösungen festhalten. Für dauerhaft produktive Arbeitsabläufe müssen Unternehmen daher flexible Kollabrationsmöglichkeiten anbieten. Gleichzeitig müssen sie sicherstellen, dass Mitarbeiter:innen jederzeit einen schnellen Zugang zu benötigten Informationen haben. Denn nur so ist eine effektive Zusammenarbeit von überall möglich. Wichtig ist: Die Softwarelösungen müssen einfach zu nutzen sein, sodass keine Barrieren für Teammitglieder ohne große technische Expertise entstehen. Im Umkehrschluss bedeutet dies für Unternehmen: Investitionen in einfach zu nutzende, intuitive Technologien sind absolut notwendig, um in einer hybriden Umgebung erfolgreich zu sein.
Weniger ist mehr: Kritische Überprüfung des Tech-Stacks
Hohe Energiekosten, Inflation und steigende Zinsen: Im aktuellen Marktumfeld achten die meisten Unternehmen auf die Kosten. Ungenutzte oder überflüssige Software auszusortieren ist folglich ein naheliegender Schritt, der sich positiv auf die Ausgaben auswirkt. Vorteilhaft ist es außerdem, Tools, Apps und Plattformen zu konsolidieren. So kann beispielsweise die Komplexität reduziert werden, und die Konsolidierung wirkt sich auch positiv auf die Beseitigung von Datensilos aus. Auf diese Weise können verschiedene Abteilungen besser zusammenarbeiten und sich koordinieren. Außerdem können Lösungen besser mit anderen IT-Systemen oder Technologien integriert werden.
Doch nicht nur in finanzieller Hinsicht lohnt es sich, das Tech-Stack kritisch zu überprüfen. Nur auf unverzichtbare Softwarelösungen zu setzen oder diese zu konsolidieren wirkt sich nämlich auch positiv auf die Arbeit und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden aus: Statt fast 1.200-mal pro Tag zwischen Apps und Websites hin- und herzuwechseln, werden redundante Prozesse eliminiert. Mit dem Ergebnis, dass bestehende Ressourcen sinnvoller genutzt werden und sich die Produktivität erhöht. Im Übrigen deckt sich dies damit, dass 85% der IT-Manager:innen von einer Konsolidierung der Software eine Verschlankung ihrer Arbeit erwarten. Auf weniger Lösungen, oder gar eine einzige Plattform zu setzen, erlaubt Unternehmen somit Standards und Best Practices durchzusetzen. Denn dies ist der Ausgangspunkt, um die Qualität ihrer Anwendungen und Prozesse zu verbessern.
Demokratisierung von Software baut Wissens-Silos ab
Um in einer sich dynamisch veränderten Welt erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen sich entsprechend schnell anpassen können. Auch aus diesem Grund wird „demokratisierte“ Software immer beliebter. Sie ist nicht nur einfach zu bedienen, sondern lässt sich zudem an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Hinzukommt, dass durch die Nutzung von Low-Code/No-Code-Anwendungen die IT-Abteilung entlastet wird. Ein Vorteil angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels im Tech-Bereich.
Zusätzlich spricht für eine Demokratisierung von Softwaretools, dass mehr Mitarbeitende Zugriff auf Wissen haben. Dies minimiert Wissens-Silos und fördert gleichzeitig ein agiles Arbeitsumfeld. Zumal diese Anwendungen abteilungsübergreifend genutzt werden können, um Prozesse zu optimieren: Vom Marketing, über den Kundenservice bis hin zur Buchhaltung oder der Personalabteilung. Angesichts dieser Vorteile sollten Unternehmen diese Tools nutzen, um Innovationen voranzutreiben und mit den vorhandenen Ressourcen mehr zu erreichen.
Optimistischer Ausblick in unsicheren Zeiten
Obwohl die derzeitige wirtschaftliche Lage unsicher ist, steht außer Frage, dass es bei der digitalen Transformation kein Zurück gibt. Im Gegenteil, die nächste Phase hat längst begonnen. In dieser geht es nicht darum weiterhin an einem Überangebot verschiedener Apps, Anwendungen und Plattformen festzuhalten. Stattdessen steht in den kommenden Monaten für IT-Manager:innen eine kritische Bestandsaufnahme des Tech-Stacks ganz oben auf der Agenda. Auch weil Softwarelösungen im gesamten Unternehmen genutzt werden und wesentlichen Einfluss auf den Geschäftserfolg nehmen. Der Bedarf ändert sich jedoch, weil immer mehr verschiedene Teams im Unternehmen mehr Gewicht und Einfluss auf die Gestaltung von Arbeitsabläufen und -prozessen haben. Daher sind vor allem Softwareanbieter von Plattformen gefragt, mit denen Teams effizient zusammenarbeiten können und die mehrere Lösungen im Produktportfolio haben.