Vier Wege, um im Zeitalter der Disruption zu bestehen

Die Geschichte liebt Gewinner. In einer Zeit, in der Disruptoren wie Tesla, Netflix und Alibaba zu den Helden der Wirtschaft gehören, zeigt sich, dass der Markt Organisationen schätzt, die nicht nur mit dem Wandel Schritt halten, sondern ihn initiieren. 

Nicht jedes Unternehmen ist jedoch in der Lage, ein Disruptor zu sein. Das Silicon Valley kann auf eine Vielzahl von etablierten, leistungsfähigen Firmen ebenso wie Start-ups zurückblicken, die an den unterschiedlichen Distuptionen gescheitert sind.

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Es kann daher schmerzhaft sein, einem einst vielversprechenden Unternehmen dabei zusehen zu müssen, wie es untergeht. Ein Beispiel ist MapQuest, ein Google Spinoff und ehemaliges Unicorn, das 280 Millionen US-Dollar von einigen der bekanntesten Venture Capital-Firmen einsammelte. Im Mai gab MapQuest bekannt, dass es seine 122 Mitarbeiter entlassen hat. Am 5. August akquirierte HP Enterprises das Datenplattform-Unternehmen für eine unbekannte Summe.

Die Technologie-Branche ist hart umkänpft. Für jedes Facebook gibt es ein MySpace, für jedes Waze ein MapQuest. 70 Prozent der Technologie-Startups scheitern in der Regel weniger als 20 Monate nach der ersten Finanzierungsrunde, so CB Insights.

Jeder, der ein Technologie-Unternehmen leitet, dort arbeitet und in eines invesiert, sollte ob dieser Frage stellen: Wie kann ein Unternehmen dem Wandel nicht nur einen Schritt voraus sein, sondern eine solche Disruption initiieren? Egal, ob es sich um ein Start-up, ein etabliertes Unternehmen oder einen Mittelständler handelt, es gibt vier Change-Management-Strategien, die es in dieser extrem volatilen Branche zu beachten gilt.

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1. Unternehmen sollten sich selbst (ver)ändern wollen.

So verlockend es auch sein mag, an der ursprünglichen Geschäftsidee festzuhalten, auf deren Basis das Unternehmen gegründet wurde und die bislang erfolgreich war: Es gibt viele Unternehmen, die erst richtig erfolgreich waren, nachdem sie ihre Business-Modelle komplett geändert haben. Dazu gehören Netflix’ Tage als DVD-Postzustelldienst mit niedrigen Margen. Oder wie wäre es mit Googles Zeit als reine Suchmaschine (eine Geschichte der New York Times aus dem Jahr 2002 lautete: „Googles härteste Suche ist die nach einem Geschäftsmodell“ – sie haben eins gefunden).

Dies ist jedoch viel einfacher gesagt als getan. Sich selbst herauszufordern, „disruptiver“ zu sein, kann sich wie eine neue Stadt ohne Orientierung anfühlen: Es gibt keine Möglichkeit zu wissen, was vor einem liegt, und meistens ist der Weg alles andere als linear. Ein guter Anfang ist, jeden Tag aufzuwachen und zu denken: „Wenn wir wie bisher weitermachen, ist es nur eine Frage der Zeit, bevor jemand anderes erfolgreicher ist“. Es ist wichtig, sich nie hundertprozentig wohl zu fühlen, sondern immer nach einer Möglichkeit zu suchen, neue und andere Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Der Unterschied zwischen Gewinnern und Verlierern in einer Branche ist die Fähigkeit, das Business-Modell weiterzuentwickeln – und Technologie unterstützt dabei.

2. Unternehmen sollten sich von ihrer Version nicht durch die wirtschaftlichen Bedingungen ablenken lassen.

Die Nachrichten sind voll von Berichten über eine kommende Rezession. Natürlich hofft jeder, dass sich die Vorhersagen nicht erfüllen. Sollte dem doch so sein: Eine Liste von Unternehmen, die während einer Wirtschaftskrise gegründet wurden, ist eine gute Erinnerung: Wenn eine Idee gut ist, setzt sie sich durch. Immerhin gehören IBM, Microsoft und Apple dazu. Organisationen sollten daher weiter in die Zukunft investieren.

Juniper Networks hat diese Lektion während der weltweiten Finanzkrise 2008 gelernt. Dem damals neu eingestellten Chief Executive Officer wurde geraten, die Belegschaft um 15 Prozent zu reduzieren, um Kosten zu senken sowie die Investitionen in Forschung und Entwicklung zu reduzieren. Er verdoppelte jedoch die Ausgaben in Forschung, Entwicklung und Innovation – und war der Meinung, dass Unternehmen in schwierigen Zeiten schneller agieren müssen, um am Ende wettbewerbsfähiger zu sein.

3. Die Vorteile von Daten nutzen.

Im Zeitalter der Digitaltechnik gibt es keine Entschuldigung, nicht zu wissen, wie sich der Markt entwickelt sowie was Kunden möchten und benötigen. Daten sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens und bieten IT-Teams die Möglichkeit, ein strategischer Wachstumstreiber für Organisationen zu werden. Es sind die Firmen, die ihre Daten in Erkenntnisse umwandeln können, die letztlich einen Wettbewerbsvorteil erhalten. Daten nicht zu nutzen und zu analysieren, ist keine Option mehr – und Unternehmen, die dies nicht verstehen, werden langfristig nicht mehr erfolgreich am Markt sein. Organisationen sollten in die Nutzung ihrer Daten investieren – das Überleben ihres Unternehmens könnte davon abhängen.

4. Egal was passiert: Menschen sind das größtes Kapital.

Ein Sprichwort besagt, dass Kultur die Strategie zum Frühstück verspeist. Um den gewünschten Wandel in die Tat umzusetzen, benötigen Führungskräfte eine überzeugende und konkrete Vision, die die Menschen dazu bringt, sich trotz möglicher Risiken zu engagieren. Denn Veränderungen sind schwer. Im besten Fall gibt es einige Team-Mitglieder, die es kaum erwarten können, bei den anstehenden Veränderungen maßgeblich zu unterstützen. Die meisten Mitarbeiter benötigen allerdings Zeit, um sich anzupassen. Unternehmen sollten daher in ihre Teams investieren und ihnen durch Trainings die notwendigen Fähigkeiten vermitteln. Führungskräfte können dabei unterstützen, dass sie den Wandel konstruktiv bewältigen – oder ihnen bei den nächsten Schritten zu helfen.

Die Zukunft der Technologie ist zwar nicht vorhersehbar, eines ist aber sicher: Der Wandel wird sich weiter beschleunigen. Die erfolgreichsten Unternehmen stürzen sich begeistert in den Wandel, verbessern ihre Anpassungsfähigkeit und bleiben agil. Sie motivieren sich damit, neue Dinge zu erlernen.
 

Michael

Marcellin

Chief Marketing Officer

Juniper Networks

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