Umweltverantwortung im IT-Sektor

Die Ansprüche an das Internet wachsen stetig, je tiefer wir es in unser Leben integrieren. Gleichzeitig werden die Aufgaben, für die wir das Netz und die mit ihm verbundenen Technologien benötigen, immer komplexer. Zudem nimmt die gesellschaftliche Bedeutung des Internets und der Digitalisierung immer weiter zu.

Dabei konzentriert sie sich auch auf den Umweltaspekt, der mit der Frage einhergeht, wie das Internet einen Beitrag zur Verbesserung unserer Umwelt leisten kann. Wie werden Unternehmen diesem Anspruch gerecht?

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Rechenzentren, Server und andere physische Infrastrukturen, auf die das Internet angewiesen ist, belasten unsere Umwelt. Obwohl Digitalisierungsprozesse rund um den Internetgebrauch viele Probleme lösen (Kohlendioxid-Einsparungen durch Online-Meetings oder Papiereinsparung durch Digitalisierung von Korrespondenzen und Dateien), eröffnen sie an anderer Stelle neue Herausforderungen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesem Konflikt ist essentiell, um die positive Wirkung des Internets und der Digitalisierung zu maximieren. Das gilt für Unternehmen, die das Internet als Tool gebrauchen – doch vor allem für Unternehmen, wie Cloudflare, deren Hauptgeschäftsgegenstand das Internet (und die damit verbundenen Herausforderungen) selbst ist.

Umweltverantwortung bewusst manifestieren: CSR-Konzepte

Um den Umgang mit dem Internet umweltfreundlicher zu gestalten, muss ein Bewusstsein um die Auswirkungen, die das Internet und die Digitalisierung auf die Natur haben, vorhanden sein. Mit diesem Bewusstsein geht dann das  Versprechen einher, negative Auswirkungen durch Handlungen so gering wie möglich zu halten. Dieses Versprechen findet sich häufig gebündelt in CSR-Konzepten wieder. 

Allgemein stellen CSR-Maßnahmen (Corporate Social Responsibility) Selbstverpflichtungen eines Unternehmens dar, die es in Bezug auf seine Umwelt (ökologisch, ökonomisch oder sozial) eingeht. Unternehmen zeigen damit, dass sie sich ihrer Verantwortung gegenüber ihrer Anspruchsgruppen bewusst sind. Sie legen dar, konkrete Maßnahmen veranlasst zu haben, deren Umsetzung dabei dient, entsprechend ihrer Verantwortung zu handeln. Bezogen auf die Auswirkungen des Internets und der Digitalisierung auf die Natur, enthalten CSR-Konzepte Selbstverpflichtungen zum Erhalt und der Verbesserung der ökologischen Umwelt. 

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Maßnahmenkonzepte sind in der Regel öffentlich zugänglich. Sie gehen oft einher mit Jahresreports (etwa: Bestandsaufnahmen des Kohlendioxid-Verbrauchs), die im Nachhinein beweisen, wie effektiv Selbstverpflichtungen umgesetzt wurden. Da Umweltschutzmaßnahmen ein breites Feld diverser Handlungsweisen umfassen, konzentrieren wir uns folgend auf einzelne Ansätze, den Gebrauch des Internets grüner zu gestalten.

Erneuerbare Energien und Emissionsziele

Bei Cloudflare haben wir uns dazu verpflichtet, bis 2025 Treibhausgas-Emissionen zu eliminieren oder großflächig zu kompensieren. Zudem verpflichten wir uns, unser Netzwerk mit 100 Prozent erneuerbaren Energien zu versorgen. Solche Ziele meinen jedoch nicht nur eine vollständige Ausrichtung auf die ökologische Umwelt für uns. Sie sollten auch beispielhaft als Anregung stehen, dass sich andere Unternehmen in der Netz-Branche mit gleichartigen Zielen auseinandersetzen. Was bedeutet das und was benötigt es hierfür? 

Unternehmen, die ihren Betrieb vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen wollen, verpflichtet sich selbst dazu, ihren gesamten Energieverbrauch mit Strom aus erneuerbaren Quellen zu decken. Internationale Standards, wie das Greenhouse Gas (GHG) Protocol, die ISO-Norm 14064 oder das Pariser Klimaabkommen geben hierzu Anhaltspunkte, die bei der Umsetzung zurate gezogen werden sollten. So kann der Bezug von erneuerbaren Energien (oder ihren Quellen) etwa durch Solarzellen auf dem Dach, Stromabnahmevereinbarungen mit Wind- oder Solarparks, Energiezertifikate (Renewable Energy Credits) oder durch lokale Versorgungsunternehmen geschehen. 

Mit dem Ziel, erneuerbare Energien zu verwenden, geht auch einher, die Emissionen, die das Internet und die Digitalisierung verursachen, zu reduzieren. Um zu wissen, welche Einheit reduziert wird, kann die Berechnung „Energie (KWH) x Emissionsfaktor (gC02e/KWH) = Kohlenstoffemissionen (gC02e)“ dienen. Für Unternehmen ist hierbei besonders die Wahl der Emissionsfaktoren ausschlaggebend. Diese sind beispielsweise nach dem Kyoto-Protokoll definiert und werden, je nach Verpflichtung, von Unternehmen berücksichtigt.

Die Auswirkungen von der Umstellung auf erneuerbare Energien und der Verpflichtung zur Reduktion von Emissionen beschränken sich nicht nur auf das Unternehmen selbst, was die Selbstverpflichtungen eingeht, sondern sie weiten sich auch auf Kunden und Partner aus.

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Umwelt-Partnerschaften und ökologische Produktinitiativen

Der Klimawandel ist eine gemeinschaftliche Herausforderung, die dazu verpflichtet, ihn gemeinschaftlich zu lösen. Unternehmen können einen Teil dazu leisten, indem sie ihr Partnernetzwerk so umweltbewusst wie möglich gestalten, beispielsweise mittels Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen. Bei Cloudflare haben wir uns (unter anderem) mit der Green Web Foundation zusammengetan.

Gehen Unternehmen eine solche Partnerschaft ein, stellen sie unter Beweis, dass sie gesellschaftliche (und ökologische) Werte der Partnerorganisation teilen, implementieren und zusammen umsetzen. Hinzu kommt, dass – um eine Kooperation einzugehen – meist Prüfungen stattfinden, Zertifikate erworben werden oder weitere Verpflichtungen manifestiert werden müssen. Zukünftig werden Handlungen, die mit der Partnerschaft in Verbindung stehen, anhand der gemeinsamen Standards ausgerichtet. Unternehmen können Kunden so umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen anbieten und so gemeinsam daran arbeiten, den Internetgebrauch grüner zu gestalten.

Gerade bezüglich des Produktportfolios ist es wichtig, dass Unternehmen sich nicht ausschließlich auf Produktinitiativen fokussieren. Die Selbstverpflichtung, Kunden zukünftig nur noch umweltfreundliche Produkte anzubieten, greift zu kurz: Umweltbewusstsein bedeutet auch, existierende Prozesse, Partnerschaften und Produkte anhand des neuen ökologischen Bewusstseins zu analysieren und zu überarbeiten.

Fazit

Zwar löst das Internet viele alltägliche private und berufliche Probleme, dennoch sind die Konsequenzen, die eine Bereitstellung von Services auf Basis des Internets haben, oft fatal – insbesondere für die Umwelt. Daher verpflichten sich immer mehr Unternehmen (insbesondere Internet-Technologieunternehmen), ihre Produkte, Partnerschaften und Dienstleistungen so ökologisch wie möglich zu gestalten. Sie gehen damit als Beispiel voran und zeigen anderen Unternehmen auf, wie auch sie einen Beitrag für die Umwelt leisten können: Etwa durch den vollständigen Bezug erneuerbarer Energien, ökologisch zentrierter Partnerschaften oder neuen, umweltfreundlichen Produktinitiativen.

Stefan

Henke

RVP DACH

Cloudflare

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