Tech-M&A stärkt Digitalisierungsstandort Deutschland

M&A

Digitalisierung in Deutschland erweist sich in vielen Bereichen als ein schleppender Prozess. Während Wirtschaft, Politik und Kultur in Krisenzeiten eine hohe Bereitschaft zeigten, neue Wege zu beschreiten, stagniert der Digitalisierungswille seit geraumer Zeit und die Bundesrepublik droht im EU-Vergleich den Anschluss zu verlieren.

Auf der einen Seite stehen etablierte Branchengrößen, die wenig Bewegung nach vorne wagen, dem gegenüber stehen junge Unternehmer und Start-ups mit frischen Ideen, die händeringend nach Investoren suchen. Ein Zusammenschluss dieser Player kann den Anstoß für neue Innovationen Made in Germany geben. Das passende Strategieinstrument für solch ein Unterfangen sind Merger & Aquisitions, kurz M&A – als vermittelnde Instanz zwischen den Parteien schafft M&A Allianzen, bringt finanzielle Spielräume, Menschen und Ideen zusammen und wirkt dabei gestalterisch. Im Tech-Bereich eröffnet eine Zusammenarbeit zwischen jungen Unternehmen und Mittelständlern zusätzliche Märkte, schafft einen Wissenstransfer und bietet Zugriff auf neue Technologien. Das führt zu einer Stärkung beider Seiten sowie der Schaffung eines zukunftssicheren Geschäftes. Transaktionen im Tech-M&A ermächtigen Unternehmen technologische wie personelle Kompetenzen einzukaufen und kreieren gleichzeitig wertschöpfende Lösungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Ein anschauliches Beispiel, wie beide Seiten von einer Übernahme profitieren, zeichnet der Kauf des Start-ups Magazino durch den Intralogistikspionier Jungheinrich im Jahr 2022. Der Hersteller von Intralogistik-Lösungen erweiterte sein Portfolio somit um autonome Robotik-Technologien und gewann zudem dynamische und kreative Mitarbeiter hinzu. Gleichzeitig erlaubte die Vereinbarung dem Start-up-Team ihre autarke Arbeit fortzusetzen. 

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Nachhaltige Transformation 

Mittelständler ringen immer noch mit den Nachwehen der Corona-Pandemie, hinzu kommen der anhaltende Fachkräftemangel und Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende und Digitalisierung 4.0. All diese Hürden stellen Firmen vor eine harte Probe. Zusätzlich gewinnen emporkommende disruptive Technologien immer weiter an Bedeutung, gerade im globalen Wettbewerb gilt es hier den Anschluss nicht zu verlieren. Dafür bedarf es einer rigorosen Transformation, Unternehmer müssen radikalen Innovationen Raum geben und gleichzeitig nachhaltig wirtschaften. Besonders die Digitalisierung erweist sich in deutschen Firmen als müßig, dabei steht längst fest, dass die Geschäftswelt von morgen durch Technologien bestimmt wird: sie beeinflusst die Art und Weise auf die Leistungen erbracht, Unternehmen organisiert und Produkte funktionieren werden. Am Ende dieser Wandlung stehen unter Umständen vollkommen andere Geschäftsmodelle. Jedoch gehen diese Veränderungen auch immer mit großen finanziellen Investitionen einher. Allein die Integration eines SaaS- oder Cloud-basierten Modells kostet Firmen siebenstellige Summen. Monetäre Einsätze in diesen Größenordnungen sind nicht zu jeder Phase des Unternehmenslebenszyklus ohne weiteres ratsam. Um sich strategisch besser zu positionieren und sein Wachstumspotenzial perspektivisch voll auszuschöpfen, muss die deutsche Wirtschaftsmitte durch den Einsatz von M&A Know-how zukaufen oder Technologien gemeinschaftlich mit dem Sparringspartner erschließen. 

Pioniere unterstützen

Die Tech-Branche stellt einen der wichtigsten Zukunftsmärkte für die deutsche Wirtschaft dar. Treibender Faktor hierfür ist die fortwährende Bedeutungszunahme von KI, Robotik und IoT, ihre wachsende Beliebtheit und die damit einhergehende Digitalisierung alltäglicher Prozesse tragen zur Relevanz von Tech-Unternehmen im M&A-Bereich zu. Entgegen dem allgemeinen Trend, bleibt der Sektor ein Verkäufermarkt und Unternehmensbewertungen stabil. Auch die Vielzahl an Transaktionen unterstreicht die Bedeutung von Tech-M&A für die Wirtschaft der Zukunft. Ein klarer Vorteil der Start- und Grown-ups: Die Kosten der Transkationen bleiben überschaubar, während die Unternehmen einen wertvollen Beitrag zur Transformation von tradierten Firmen und des gesamten deutschen Marktes beitragen. Dieser hohe Skalierungsfaktor begründet die hohe Anzahl an Übernahmen in diesem Bereich. Die Nachfrage zeigt sich unabhängig von Mehr-, Minderheitsbeteiligungen oder Growth Capital erheblich. Der Markt hat verstanden, dass eine große Lücke zwischen kleinen Technologieunternehmen auf der einen Seite und den großen Märkten auf der anderen Seite existiert. Growth Capital schließt diesen Abstand auf lange Sicht. 

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Match Maker

Die Partnerwahl hängt im Technologiebereich vor allem vom Skalierungspotenzial ab, um sicherzustellen, das gemeinsame Geschäfte schnell und gleichzeitig nachhaltig wachsen. Denn obgleich seines Exzellenz-Status im Bereich Forschung und Entwicklung hat Deutschland ein Defizit in der Übersetzung von Technologie in die Anwendung. M&A begegnet dieser Herausforderung mit der Suche nach dem richtigen Sparringpartner; von Private-Equity-Investor, über Unternehmerfamilie bis hin zum Konzern. Im Zusammenspiel meistern die Mittelständler den Schritt in die Digitalisierung und junge Firmen steigen schnell zum Branchenleader empor. Bedeutende Faktoren bei einer Partnerschaft kann auch Beständigkeit sein: Im vergangenen Jahr taten sich die Firma Mecomo und der internationale Sicherheitskonzern Giesecke+Devrient (G+D) zusammen. Der Telematik-Hersteller Mecomo ist auf Logistikobjekte spezialisiert, die über keine Stromversorgung verfügen. Der Lebenszyklus ihrer Produkte übersteigt eine Dekade, dementsprechend benötigte das Technologie-Unternehmen einen zuverlässigen Partner. Der strategische Zusammenschluss mit G+D gewährleistet die Betreuung, Wartung und Weiterentwicklung der Telematik-Lösungen über diesen Zeitraum. Zudem ermöglicht der große Konzern dem kleinen Hersteller die Ansprache internationaler Kunden. 

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Gute Aussichten

Unter den 2.489 Neugründungen in 2023 finden sich viele Unternehmen, die ihren Fokus auf technologische Zukunftsthemen setzten. Sowohl der Softwarebereich als auch der Energiesektor verzeichneten einen Zuwachs von je 21 und 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Deutschland sprießen junge Start-ups mit innovativen Ideen aus dem Boden und auch die etablierten Tech-Companies erkennen die Vorzüge des Standorts und siedeln neue Zentralen sowie Entwicklungsabteilungen an. Auf dem Weg zum Weltmarktführer unterstützt Tech-M&A beide Seiten bei der Suche nach nachhaltigen Partnerschaften. Eine weitere positive Entwicklung hierbei ist die steigende Bereitschaft von Kapitalgebern, diese Schritte zu unterstützen. Die Kombination aus Technologieunternehmen und Start-ups verbessern die Ablauforganisation und steigern die Effizienz. Die Beteiligten dieser Zusammenschlüssen profitieren nicht als einzige, denn sie verhelfen dem Wirtschaftsstandort Deutschland beim Aufstieg in Innovations- und Digitalisierungsrankings.

Jan Pörschmann

Jan

Pörschmann

Gründer und Geschäftsführer

atares GmbH

Jan Pörschmann ist Gründer und Geschäftsführer der atares GmbH in München und auf Asset-light-Transaktionen in den Bereichen IT und Services spezialisiert. Seit 2023 ist er zudem Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Mergers & Acquisitions gem. e.V. und Initiator mehrerer Mittelstandsaktivitäten desselben. Dazu gehört insbesondere die Veranstaltung „Shift & Change – Der
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