Welche Digitaltrends 2023 für mehr Nachhaltigkeit sorgen

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Digitalisierung

Welche Rolle spielt die Digitalisierung beim Klimaschutz? Welche Technologien sind vielversprechend? Christian Till Roga, Senior Vice President bei T-Systems, erklärt an welchen grünen Technologien 2023 kein Weg mehr vorbeigeht und wie Unternehmen effizient Nachhaltigkeitsziele nicht nur formulieren, sondern auch umsetzen können.

Hohe Energiekosten, geopolitische Spannungen, Fachkräftemangel, digitale Transformation – die Liste an Herausforderungen, denen sich Unternehmen auch 2023 stellen müssen, ist lang. Darüber dürfen sie die größte und wichtigste Aufgabe nicht vergessen: Nachhaltiger zu werden, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Nicht vergessen? Besser gesagt, sie sollten sie verinnerlichen. Denn wer von Anfang an Klima- und Umweltschutzkriterien zum Standard in seinen Prozessen macht, also „Sustainability-by-Design“ praktiziert, kann seine Nachhaltigkeit deutlich stärken. Dieses Umdenken ist wichtig, damit Unternehmenswachstum, Digitalisierung und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Schließlich könnte eine nachhaltige digitale Industrie allein in Deutschland 64 Millionen Tonnen CO2 einsparen, prognostiziert der Digitalverband Bitkom. Drei Digitaltrends stehen dabei dieses Jahr im Fokus.

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Daten-Wissen ist Macht

Mehr Nachhaltigkeit beginnt mit einer Bestandsaufnahme. Und die gelingt am besten mit einem Blick auf die Datensammlung des Unternehmens. Erst wenn ausreichend Daten über die bisherigen Geschäftsprozesse transparent einsehbar sind, können interne Teams die produzierten Emissionswerte und den Materialverbrauch ermitteln, Problemstellen entdecken und neue, energieeffizientere Strategien entwickeln. Je stärker Unternehmen die Funktionsweise von Produkten, Systemen oder Services durchdringen, umso einfacher können sie diese klimaschonend weiterentwickeln.

Außerdem liefern Daten die Grundlage für Innovationen und neu ausgerichtete Geschäftsmodelle – etwa basierend auf Künstlicher Intelligenz. Wer aber den Algorithmus einer KI trainieren möchte, braucht dazu eine ungeheuer große Zahl hochwertiger Daten. Sind diese vorhanden, dann lässt sich KI für den Klimaschutz nutzen – vorausgesetzt, dieses Ziel wird beim Training der KI und bei ihrer Weiterentwicklung konsequent mitgedacht. So kann die KI zur „Grünen KI“ werden und in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz kommen. Beispielsweise in der nachhaltigen Stadtplanung: Mithilfe von KI und dem Internet of Things (IoT) wurde die spanische Stadt Gijón so zur Smart City. Heute steuert die Stadt zum Beispiel ihre Beleuchtung automatisiert. Diese besteht zudem aus LED-Lichtpunkten, die weniger Energie verbrauchen.

Wer von Anfang an Klima- und Umweltschutzkriterien zum Standard in seinen Prozessen macht, also „Sustainability-by-Design“ praktiziert, kann seine Nachhaltigkeit deutlich stärken.

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Christian Till Roga

Von Rohstoffengpässen über Produktionsstillstände bis zu Transportblockaden in der Lieferkette: Technologien wie Automatisierung, Data Analytics oder Cloud-Dienste helfen, Ressourcen einzusparen und potenzielle Risiken zu ermitteln. Und es überrascht kaum: auch hier sind die Basis den Einsatz dieser Technologien im aktivem Nachhaltigkeitsmanagement hochwertige Daten. Qualität vor Quantität. Fehlen solch aussagekräftige Daten, dann können Unternehmen oder Kommunen ihre Analysefähigkeiten verbessern, indem sie Technologien miteinander verknüpfen.

Grün in die Cloud

Auch mit der Cloud arbeitet es sich „grüner“: Der Energieverbrauch würde enorm sinken, wenn häufig genutzte Softwareanwendungen in die Cloud verlagert würden. Studien haben ergeben, dass sehr große Rechenzentren Energie effizienter nutzen als kleine lokale Rechenzentren oder Serverräume. Dennoch brauchen wir europaweite Richtlinien, was grüne Rechenzentren, Plattformen und Betriebsmodelle im Detail ausmacht. Derzeit gibt es zahlreiche Initiativen, die sich mit dieser Frage beschäftigen – vom „EU Code of Conduct for Energy Efficiency in Data Centres“ über den „Pakt für klimaneutrale Rechenzentren“ bis hin zum EU-Klimaplan „Fit for 55“.

In diesem Zuge sollten wir den Souveränitätsbegriff in der IT erweitern: Er darf nicht nur Datensicherheit und -unabhängigkeit umfassen, sondern auch den Klimaschutz. Grüne Rechenzentren zeichnen sich durch eine hohe Energieeffizienz aus, können per digitaler Steuerung optimiert werden und nutzen Synergieeffekte sowie Strom aus erneuerbaren Energien.

Das Einsparpotenzial von Cloud-Technologie haben viele unserer Kund*innen aus Branchen wie der Automobilindustrie, dem Transportgewerbe oder der Energieversorgung längst erkannt: Mit dem Wechsel in die Cloud möchten sie nicht nur Prozesse schlanker gestalten und flexibel skalieren, sondern auch ihren CO2-Fußabdruck und ihre Kosten erheblich reduzieren. So lassen sich mit einem KI-basierten Prozess in der Open Telekom Cloud etwa beim Glasfaserausbau – eine besonders energieeffiziente Technologie zum Datenverkehr – die Kosten viel genauer, schneller und skalierbarer als zuvor kalkulieren.

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Besser mit den Beschäftigten

Der dritte Trend ist nicht zu unterschätzen. Und dabei geht es nicht um Technologie, sondern darum, Mitarbeitende ins Thema Nachhaltigkeit einzubinden. CIOs und das IT-Team wählen zwar grüne IT-Lösungen aus und tragen so maßgeblich dazu bei, dass das gesamte Unternehmen klima- und umweltgerechter arbeitet. Aber sie sollten noch in eine weitere Rolle schlüpfen: in die der Motivator*innen. Damit innovative Technologien ihre Wirkung entfalten können, spielen die Motivation und das digitale Knowhow der Beschäftigten eine zentrale Rolle. Sie sind diejenigen, die Tools für die täglichen Geschäftsprozesse nutzen. Sie setzen den Nachhaltigkeitswandel Schritt für Schritt um – sei es in der Produktion, im Einkauf oder der Entwicklung. Deshalb gilt auch: Maßnahmen sollten begreifbar gemacht werden. Das Stichwort lautet Visualisierung.

T-Systems bietet ihren Kund*innen beispielsweise das Dashboard „Syrah Sustainability“ an. Damit behalten öffentliche und private Organisationen ihre Nachhaltigkeitsindikatoren im Blick und können anhand der aggregierten Informationen fundierte Entscheidungen treffen. Und der nächste Schritt? Auf die digitale Umsetzung folgen im besten Fall neue Ideen und Initiativen der Mitarbeitenden.

Ziehen alle Beschäftigte an einem Strang, können sie nicht nur die Nachhaltigkeit des eigenen Unternehmens verbessern, sondern tragen damit gleichzeitig durch die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks auch ökologische Verantwortung für ihre Kund*innen. Suchen Unternehmen also nach dem viel besagten Purpose, so wäre dieser Weg ein guter Start.

Christian

Till Roga

MD Integrated Account DT

T-Systems

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