Die Digitalisierung der Finanzabteilungen ist in vollem Gange. Bei der Mehrheit der Unternehmen (38 %) sind die wichtigsten Funktionen innerhalb ihrer Finanzabteilung inzwischen digitalisiert.
Dabei standen in den vergangenen 12 Monaten vor allem die Bereiche Finanzbuchhaltung, Budgeterstellung und -verwaltung sowie das Erstellen von Finanzplänen im Fokus. Dennoch liegt das Ziel einer vollständigen Digitalisierung noch in weiter Ferne. In Deutschland bestätigten beispielsweise nur 23 Prozent der befragten Führungskräfte, dass ihre Finanzabteilungen bereits in Gänze digitalisiert sind. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es bereits 38 Prozent.
Das sind die Ergebnisse einer Online-Umfrage von Rydoo zum Stand der Digitalisierung der Finanzabteilung, an der 403 Führungspersonen aus Finanzabteilungen von Unternehmen mit mindestens 1000 Mitarbeitern aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz im Dezember 2021 teilgenommen haben.
Die größten Hürden und Prioritäten bei der Digitalisierung
Die korrekte und zeitökonomische Abrechnung genießt in den befragten Finanzabteilungen länderübergreifend die höchste Priorität (32 %). An zweiter Stelle steht der Anspruch, dass sämtliche Daten akkurat und miteinander verknüpft sein sollen (30 %). Um dem gerecht zu werden, setzen Finanzabteilungen beispielsweise in Bereichen wie dem Spesenmanagement auf digitale Tools, die schnellere Prozesse ermöglichen. Auf diese Weise spart die Hälfte der Finanzabteilungen, die bereits digitale Systeme nutzt, 5-10 Stunden Arbeitszeit pro Woche und 24 Prozent sogar mehr als 10 Stunden. Trotz dieser potenziellen Zeitersparnis setzt im Spesenmanagement nach wie vor der Großteil der Unternehmen auf Papier (40 %). Zudem gab weniger als ein Drittel der befragten Führungskräfte an, dass ihre digitalen Tools nahtlos zusammenarbeiten würden. In der Schweiz berichteten sogar nur 10 Prozent der Befragten von einer nahtlosen Verknüpfung der verschiedenen Tools.
Bild 1: Hürden bei der Digitalisierung (Quelle: Rydoo)
Diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit hängt unmittelbar mit den beiden länderübergreifend größten Hürden bei der Digitalisierung von Finanzabteilungen zusammen: Zum einen die zeitintensive Umstellung auf neue Lösungen (37 %) und zum anderen IT-Sicherheits-Bedenken (30 %). Während in Deutschland, Österreich und Frankreich ersteres als größte Herausforderung wahrgenommen wird, sind es in Großbritannien vor allem Bedenken bezüglich der IT-Sicherheit. Die Schweizer Führungskräfte fehlt indes das nötige Budget.
Pandemie verändert die Zusammenarbeit
Ergebnisse der Umfrage zeigen zudem, welchen Einfluss die Pandemie auf die Arbeit und die Teamzusammensetzung der Finanzabteilungen genommen hat. 70 Prozent der befragten Führungskräfte berichteten, dass ihre Unternehmen im Zuge der Pandemie entweder auf ein hybrides (51 %) oder vollständig remotes (19 %) Arbeitsmodell umgestiegen sind. Die regionalen Unterschiede sind hier jedoch groß. Während in Großbritannien mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen auf Remote Work setzen, sind es in Deutschland 22 und in der Schweiz gerade einmal 6 Prozent. Im Rahmen der Digitalisierung, die durch die Pandemie an Fahrt aufgenommen hat, gaben 77 Prozent der Befragten ferner an, dass neue Mitarbeiter verstärkt auch neue Skills mitbringen, um ihren Rollen gerecht zu werden. Außerdem sind laut 57 Prozent der Befragten, die Führungskräfte in den Finanzabteilungen insgesamt jünger geworden.
„Aus der diesjährigen Umfrage gehen besonders zwei Dinge klar hervor: Zum einen sehen wir, dass die Digitalisierung in Finanzabteilungen weiter vorangetrieben wird. Zum anderen reichen die Bemühungen bisher aber noch lange nicht aus, um ihr gesamte Potenzial zu realisieren. Gerade in Bereichen wie dem Spesenmanagement, die stark von repetitiven, automatisierbaren Tätigkeiten geprägt sind, können durch gut miteinander vernetzte digitale Tools wertvolle Arbeitsstunden eingespart werden. So entstehen Räume für das Bewältigen komplexer Herausforderungen, an denen es uns auch in Zukunft nicht mangeln wird”, so Sébastien Marchon, CEO bei Rydoo.
Bild 2: Die regionalen Unterschiede beim Stand der Digitalisierung der Finanzabteilungen sind groß: Auf Spitzenreiter Großbritannien folgen Deutschland, Österreich, die Schweiz und Frankreich. (Quelle Rydoo)
Weitere Informationen:
Den vollständigen Bericht zur Studie „The State of Expense Management 2022″ finden Sie hier zum Herunterladen.
www.rydoo.com/de