Die Verantwortung gegenüber Natur und Gesellschaft, gestiegene Erwartungen der Kunden und nicht zuletzt neue Richtlinien und Gesetze erfordern nachhaltiges Handeln.
So haben knapp drei Viertel der Unternehmen bereits eine Nachhaltigkeitsstrategie definiert und 63 Prozent die Ziele auf Bereichsebene festgelegt. Das zeigt der aktuelle Future IT Report von Campana & Schott und der Universität Duisburg-Essen. Doch häufig bleibt der Erfolg in der Umsetzung aus – der Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit vergrößert sich.
Wie können Unternehmen ihre Ziele effektiv, schnell und mit positiver Wirkung auf ihr Geschäftsmodell erreichen? Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind keine Gegensätze – im Gegenteil, sie fördern sich gegenseitig. Denn sie eröffnen neue Chancen für Innovation und neue Kundenangebote. Für ihre Verbindung ist jedoch eine übergreifende Nachhaltigkeitsstrategie nötig. Diese muss mit einem umfassenden Projektportfoliomanagement verknüpft werden, um eine effektive Umsetzung zu erreichen.
In kleinen Schritten ausprobieren
Erfahrungen in der Praxis haben vielfach gezeigt: Solange noch keine Nachhaltigkeitsstrategie von der Geschäftsleitung vorgegeben ist, sollten Ideen und Initiativen der Belegschaft gefördert werden. Das bedeutet: Vielversprechende Maßnahmen ausprobieren, Erfahrungen sammeln und lokale Communities starten. Dies sind bewährte Erfolgsrezepte in der ersten Phase der digitalen Transformation, die sich auf Nachhaltigkeitsinitiativen übertragen lassen. Dabei sind laut der genannten Studie 83 Prozent der Unternehmen überzeugt, dass die digitale Transformation beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele hilft.
Es ist wichtig, ambitionierte Ziele zu setzen und diese schrittweise zu erreichen. Hier kann die IT in verschiedener Hinsicht unterstützen. Innerhalb der IT-Abteilung lassen sich Maßnahmen zur längerfristigen Nutzung und Wiederverwendung von Hardware sowie zum energieeffizienten Betrieb von Rechenzentren durchführen. Mit Unterstützung der IT gelingt die Umstellung auf ressourcenoptimierte Arbeits- und Logistikprozesse. Hier kann die Digitalisierung und Automatisierung von Abläufen enorme Effizienzvorteile bringen. Zudem werden Lieferanten konsequent anhand von Nachhaltigkeitskriterien analysiert und ausgewählt.
Auch soziale Nachhaltigkeit ist wichtig
Zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie gehören jedoch neben konkreten Einsparungen und Kreislaufwirtschaft auch soziale Ziele. Hier sind insbesondere alle Mitarbeitergruppen einzubeziehen. Dies hat gerade die Umstellung auf Hybrid Work während der Pandemie gezeigt. Während Information Worker schnell ihren Büro-Arbeitsplatz ins Homeoffice verlagern konnten, blieben Frontline Worker meist außen vor. Dabei bilden diese weltweit mit mehr als 80 Prozent den größten Anteil der Belegschaft – ob in Produktion, Logistik oder direktem Kundenkontakt. Doch bei ihrer Tätigkeit sind sie oft von digitalen Anwendungen und Plattformen des Unternehmens abgeschnitten.
Hier haben erfolgreiche Projekte gezeigt: Selbst mit einfachen digitalen Werkzeugen sind Frontline Worker deutlich besser eingebunden. Dann können sie sich zeit- und ortsunabhängig miteinander austauschen, informieren oder an Diskussionen teilnehmen. Bereits die Deutsche Social Collaboration Studie 2020 belegt, dass digital eingebundene Frontline Worker um insgesamt 42 Prozent effizienter sind als ihre „Offline-Kolleginnen und -Kollegen“. Neben der Kommunikation lassen sich auch die täglichen Abläufe durch digitale Tools optimieren und nachhaltiger gestalten. Dabei muss die IT nicht alle Anwendungen entwickeln. Moderne Low-Code-Plattformen erlauben heute die Erstellung kleiner Apps durch die Fachabteilung selbst.
Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit
Letztlich muss eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie drei Dimensionen berücksichtigen:
Wirtschaft: Unternehmen sollten als zuverlässiger Partner ihrer Kunden Werte durch nachhaltiges Wirtschaften erzeugen. Dies betrifft sowohl die Entwicklung und Herstellung eigener Produkte als auch das Bereitstellen von Lösungen und Dienstleistungen für die Kunden. Nachhaltige Prozesse vom Design über die Produktion bis zur Logistik sind für Kunden, Partner und Lieferanten ein immer wichtigerer Maßstab für die langfristige Zusammenarbeit.
Umwelt: Unternehmen sollten ihre Auswirkung auf die Umwelt kennen, messen und stetig optimieren. Ein Corporate CO2 Footprint unterstützt als zentrale Maßnahme die stetige Reduktion der Emissionen und führt zu einer Kompensation des unvermeidbaren Ausstoßes. Ob Ökostrom, nachhaltige Mobilität oder automatische Abschaltung von Licht, Heizung und Klimaanlage, wenn niemand im Büro ist: Es gibt viele Möglichkeiten, den Footprint zu verbessern.
Gesellschaft: Unternehmen sollten als vertrauensvoller Partner für ihre Mitarbeitenden eine flexible Arbeitsorganisation mit individuellen Arbeitszeitmodellen und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen. Interne Communities erleichtern den Austausch und fördern damit Diversität und Inklusion. Wer seine Verantwortung als Unternehmen in der Gesellschaft ernst nimmt, engagiert sich im Rahmen von Netzwerken und Mitgliedschaften, unterstützt Bildungsinitiativen und Themen wie LGBTQ+, gleiche Chancen für Frauen oder Equal Pay.
Effizientes Projektmanagement
Zur effizienten Umsetzung dieser Nachhaltigkeitsziele benötigen Unternehmen ein geeignetes Tool für das Projektportfoliomanagement (PPM). Dafür gibt es zum Beispiel eine Lösung, die modernes PPM mit Nachhaltigkeit in einer auf Microsoft-Cloud-Technologien basierenden App zusammenbringt. Die CS PPM Power Suite „Sustainability Edition“ ermöglicht es, bei Planung, Management und Priorisierung eines Projektportfolios bereits zum Zeitpunkt der Ideensammlung und Projektbeantragung Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen. Damit lassen sich die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt konsequent reduzieren. Dies gilt auch im IT-Bereich – von Elektronikmüll bis zu Treibhausgasemissionen bei Stromversorgung und Kühlung der Hardware.
Zu den Nachhaltigkeitsaspekten gehören Environment-Social-Governance-Faktoren und Ziele für nachhaltige Entwicklung bei der Auswahl von Projekten. Die Berücksichtigung beider Bereiche im PPM bietet einen vielschichtigen Ansatz für eine erfolgreiche Projektumsetzung. Die ausgewählten Aspekte stehen dabei im Einklang mit der EU-Taxonomie, den Ba-Fin-Klimarisiken und anderen internationalen Rahmenwerken. Begleitet wird die Gesamtlösung von einem Scoring-System, das Nachhaltigkeit bereits zu Beginn des Projekts berücksichtigt.
Fazit
Unternehmen können interne und externe Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit als attraktive Chance für neue Kundenangebote und bessere Wirtschaftlichkeit nutzen. Die Transformation wird dabei von drei Dimensionen geleitet: Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Geeignete PPM-Lösungen unterstützen die effiziente Umsetzung der Strategie und Erfüllung der KPIs.
www.campana-schott.de