Ayming, ein Beratungsunternehmen für Business Performance, hat jetzt das neue „Internationale Innovationsbarometer“ veröffentlicht. Die Umfrage in 14 Ländern in Europa und Nordamerika zeigt dabei eine sehr differenzierte Haltung von Entscheidungsträgern, wenn es um Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) geht.
So erwarten fast 95 Prozent der Befragten in Deutschland in den nächsten Jahren steigende Budgets für F&E. Deutschland liegt damit auf Platz 2, nur in den USA ist der Optimismus größer (98 Prozent). In anderen Ländern hingegen ist die Stimmung deutlich gedämpfter, in Irland erwarten nur noch 54 Prozent der Befragten eine Steigerung der F&E-Investitionen.
Die Untersuchung befasst sich zudem mit dem Einfluss der Coronakrise auf die Gelder, die die Unternehmen zur Finanzierung von Innovationen bereitstellen. Dabei zeigt sich, dass 42 Prozent aller Umfrageteilnehmer davon ausgehen, dass Covid-19 hier einen negativen Einfluss haben wird. Dieser Faktor weist somit den mit Abstand höchsten Wert an negativer Beeinflussung hinsichtlich der Budgets auf. Selbst allgemeine politische Risiken (ohne Brexit) mit 20 Prozent und der Brexit im speziellen mit 17 Prozent haben deutlich geringeren Einfluss.
Als Treiber von Innovationen lässt sich der technologische Wandel ausmachen. So sehen das fast sechs von zehn Befragten (59 Prozent) und genau die Hälfte der Umfrageteilnehmer glaubt, dass die Entwicklungen im eigenen Marktsegment positiven Einfluss auf die Mittel haben, die für F&E zur Verfügung stehen.
Covid-19 treibt Innovationskraft
Trotz des negativen Einflusses der Coronakrise auf die F&E-Budgets, überwiegt in den meisten Branchen die Einschätzung, dass sich die Krise auf die Innovationskraft des Unternehmens positiv ausgewirkt hat. Spitzenreiter ist dabei der IT- und Telekommunikationsbereich, in dem mehr als 70 der Befragten der Meinung sind, dass Covid-19 die Innovationskraft gestärkt hat. Fast genauso hoch ist Zustimmung im Gesundheitswesen mit rund 67 Prozent. Und auch im Finanzwesen betrachten sechs von zehn der Befragten den Einfluss der Krise auf die Innovationskraft als positiv.
Etwas anders sieht dies jedoch in der Automobilindustrie und dem Maschinenbau sowie unter den Herstellern von Konsumgütern aus. Dort sind es nur vier von zehn Befragten, die obige Ansicht teilen. Und negativen Einfluss sieht jeder fünfte aus dem Bereich der Konsumgüter sowie sogar fast jeder vierte aus dem Automobil- und Maschinenbau.
Weitere wichtige Erkenntnis des Internationalen Innovationsbarometers sind:
- Probleme mit der Finanzierung: Abgesehen von der internationalen Förderung sind alle anderen Finanzierungsformen rückläufig. So werden beispielsweise Steuergutschriften für F&E nur noch von gut einem Drittel (34 Prozent) der Unternehmen genutzt. Vor einem Jahr waren es mit 46 Prozent fast die Hälfte.
- Fachkräftemangel: Der Faktor, der die Standortwahl für neue F&E-Projekte am meisten beeinflusst, ist mit 26 Prozent die Verfügbarkeit von Nachwuchskräften. Denn auf der einen Seite ist die Nachfrage nach F&E deutlich gestiegen. Auf der anderen Seite gibt es jedoch zu wenig qualifizierte Fachkräfte.
- Weniger Vertrauen in die eigenen Innovationsanstrengungen: Aufgrund der Pandemie glauben nach 85 Prozent in 2020 jetzt in 2021 nur noch 71 Prozent, dass ihr Unternehmen genug im Bereich Innovationen unternimmt.
- Mehr Innovation im Unternehmen: Der Anteil der Unternehmen, die Innovationen intern vorantreiben, ist von 58 Prozent im vergangenen Jahr auf 67 Prozent in diesem Jahr gestiegen. Hintergrund ist vor allem der Wunsch nach höherer Verlässlichkeit sowie nach einfacherer und schnellerer Innovation.
- Reine Internationalität fällt dramatisch: Logistische Herausforderung aufgrund der Pandemie haben dazu geführt, dass komplett international aufgesetzte F&E-Vorhaben nur noch 2 Prozent der Innovationen ausmachen, zuvor waren es mit 11 Prozent mehr als fünf Mal so viele.
- Corona beschleunigt Innovationstempo: 57 Prozent aller Befragten gaben an, dass Corona die Innovationen in ihrer Branche beschleunigt hat, ein Viertel aller Befragten spricht sogar von einem drastischen Wandel.
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