Megatrend 2021: Daten- und Prozessintegration

Big Brother: Internet of Behaviour

Mit diesen und weiteren Prozessen zur möglichst vollständigen digitalen Abbildung von Unternehmensprozessen schreitet die digitale Transformation als Langzeittrend weiter fort, durch Corona wesentlich verstärkt im Sinne einer Hyper Automation, also der Idee, alles zu automatisieren, was sich automatisieren lässt. Eine spannende Ausprägung dieser Hyper Automation ist das, was in der aktuellen Gartner-Trendstudie den Namen Internet of Behaviour, also Internet der Verhaltensweisen, trägt, der, zumindest aus deutscher Sicht, ein wenig nach Big Brother klingt. Die Basis bilden Technologien wie Gesichts- und Spracherkennung, Ortsverfolgung (Tracking) und Big Data. Gartner führt im zur Studie publizierten Video folgende Beispiele an:

  1. Sensorgesteuerte Seifenspender, deren Daten Hinweise darauf geben, ob sich Mitarbeitende regelmäßig die Hände waschen. Die Ergebnisse dieser Analysen werden ausgewertet und ein anderes System fordert den Mitarbeitenden gegebenenfalls auf, sich länger oder überhaupt die Hände zu waschen.
     
  2. Ein zweites Beispiel betrifft Überwachungskameras, die mittels einer geeigneten Gesichterkennungs-Software feststellen können, ob Mitarbeitende der Maskenpflicht nachkommen und dann – etwa über einen Info-Screen – erklären, wie man seine Maske korrekt anlegt und trägt.
     
  3. Im dritten Beispiel geht es um Lautsprecher, die Beschäftigte aktiv vor Protokollverletzungen warnen. Offen bleibt, wie das System die Protokollverletzung konkret erkennt. Gemeint ist hier wohl die vorhergehende Aufnahme und Analyse dessen, was am Arbeitsplatz gerade besprochen wird. Natural language processing und KI lassen grüßen.

Gartner fasst diese Entwicklung erstaunlich unspezifisch so zusammen: Dieser Trend löse komplexe unternehmerische Herausforderungen durch „transforming the human experience“. Gemeint ist, dass Systeme das menschliche Verhalten analysieren und daraufhin erzieherisch tätig werden.

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Auch bei diesen Beispielen ist klar, dass hier verschiedene Systeme zum Einsatz kommen, die Daten aufnehmen, analysieren und auf Basis der Analyse dann entsprechende Routinen auslösen. Daten- und Systemintegration spielen hier, wie schon beim Thema Cloud und beim Thema touchless UIs, die zentrale Rolle bei der Vernetzung von komplexen Systemen und bei der Weitergabe spezifischer Teile der gesammelten Informationen im jeweils passenden Format.

Damit lassen sich die aktuellen Trends für 2021 einem Megatrend unterordnen: Ganz egal, ob es um Cloud Computing, Distributed Cloud oder Cloud Native, um Anywhere Computing, Künstliche Intelligenz, Natural Language Processing oder Touchless UIs, um Internet of Behaviours, Hyper Automation oder digitale Transformation geht: Der Megatrend dahinter heißt für 2021 Daten- und Prozessintegration.

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Steffen

Brehme

Geschäftsführer und Leiter Software-Entwicklung

Lobster DATA GmbH

Steffen Brehme studierte ab 1988 in Tralee (Irland) Informatik. Nach Abschluss war er Anfang der 90er Mitgründer von SimpleWork (Warenwirtschafts-System), das man 96 verkaufte. Anfang 97 wurde er Interims-IT-Leiter bei Maxdata, Ende 97 war er Mitgründer der Beans AG (Shop-System), 2002 Mitgründer der Lobster DATA GmbH (gut 150 Mitarbeitende,
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